Marketing für Fotografen ist oft eine Herausforderung. Eigentlich möchten viele Kreative gerne einfach nur geniale Arbeit machen und hoffen, dass sie sich durch Empfehlungen auf dem Markt durchsetzt.
Das klappt aber oft nicht wie gewünscht. Ich erlebe so viele erstklassige Fotografen, die sich weit unter Wert verkaufen.
Meine Mission mit meiner Arbeit als Mentor für Fotografen ist es, genau das zu ändern. Daher gehe ich in diesem Artikel auf dieses Dauerbrenner-Thema ein und geben dir wichtige Anregungen.
Wer sind deine Kunden?
Je genauer du definierst, wer deine Kunden sind beziehungsweise sein sollen, desto genauer kannst du deine Kunden ansprechen. Daher solltest du dir darüber klarwerden, welche Kundengruppe du adressieren möchtest.
Natürlich ist es möglich, seine Kundenzielgruppe sehr breit zu definieren, nach dem Motto: Ich versuche (und bin auch dazu in der Lage), alle Kunden zufrieden zu stellen, egal wer sie auch sein mögen. Vielleicht funktioniert das auch bis zu einem gewissen Grad.
Spätestens aber, wenn es um das Thema Marketing geht, ist ein allzu großes Kundenspektrum eher hinderlich. Ein Kunde fühlt sich vor allem dann vom Angebot eines Fotografen angesprochen, wenn er sich mit seinen Wünschen im Angebot beziehungsweise im Portfolio wiederfindet.
Er sucht nämlich nicht einen Fotografen, der technisch perfekt ist, eine wohlklingende Ausbildung genossen hat oder über ein teures Equipment verfügt. Er sucht möglichst jemanden, der genau das bereits gemacht hat, was er selber haben möchte und das auch in seinem Portfolio zeigt.
Welche Probleme deiner Kunden löst Du?
Als Fotograf lösen wir die Probleme unserer Kunden, erfüllen ihre Wünsche und schaffen Nutzen.
Wir machen nicht einfach nur gute Fotos.
Wir
- halten unwiederbringliche Momente einer Hochzeit fest
- unterstützen einen Manager mit einem ausdrucksstarken Portraitfoto bei der Erreichung des nächsten Karriereschritts
- sorgen dafür, dass sich Produkte und Dienstleistungen durch unsere Werbefotos besser verkaufen.
Wie sieht das bei Dir konkret aus? Welche Probleme kannst du lösen, welche Wünsche erfüllen und welchen Nutzen liefern?
Denke einmal darüber nach und schreibe das Ergebnis am besten auf.
Und dann sorge dafür, dass Deine Kunden davon erfahren. Auf deiner Website, im Kundentelefonat und im persönlichen Gespräch.
Denke dran: Du lieferst nicht nur einfach Fotos, sondern viel mehr.
Erstelle eine hochwertige Website
Die Website gehört heute zu den wichtigsten Marketing-Maßnahmen jedes Fotografen. Wenn sie optimal aufgestellt ist, ist sie eine wichtige Grundlage bei der Kundengewinnung.
Eine Website soll in den meisten Fällen nicht direkt verkaufen, sondern den Kunden dazu bringen, Kontakt aufzunehmen. Du zeigst, dass du die Herausforderungen deiner Kunden verstehst und lösen kannst.
Du baust Vertrauen auf und erreichst, dass der Bedarf des Interessenten geweckt wird.
Idealerweise nimmt er oder sie dann sehr schnell direkten Kontakt mit dir auf und die Website hat ihren Auftrag erfüllt.
Wenn du sehr schnell Ergebnisse haben möchtest, überlege dir die Nutzung eines Webbaukastens.
Mehr Gestaltungsmöglichkeiten hast du mit der Nutzung von WordPress in Verbindung mit einem WordPress-Theme für Fotografen.
Halte dich aber nicht zu lange mit der Website auf und konzentriere dich lieber darauf, aktiv Kunden zu gewinnen.
Gehe dahin, wo Deine Kunden sind
Wenn du neue Kunden gewinnen möchtest, machst du am besten eine Zielgruppenanalyse und gehst dahin, wo du die typischen Vertreter Deiner Zielgruppe findest.
Bietest du Schwangerschafts-Fotos an, schaust du dich beispielsweise nach Veranstaltern von Schwangerschaftsgymnastik um.
Wenn du Business-Portraits machst, findest du auf Gründer-Messen neue potentielle Kunden.
Und wenn du weißt, dass deine Zielgruppe ganz bestimmte Internet-Webseiten liest, versuchst Du, dort einen Gastartikel zu platzieren.
Wähle deine Akquise-Strategie
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Kundenaufträge zu bekommen.
Der eine Fotograf fühlt sich auf Social Media wohl und macht dort Interessenten auf sich aufmerksam.
Der andere geht spricht lieber persönlich mit seinen Kunden und lebt von Weiterempfehlungen aus seinem großen Netzwerk.
Was auch immer du tust: Konzentriere dich bei der Selbstvermarktung auf sehr wenige Akquise-Wege und nutze diese sehr intensiv.
Mut zur Lücke
Alle anderen Möglichkeiten kannst du mit gutem Gewissen auslassen. Du musst nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Wenn du nicht der Social Media Mensch bist, dann ist das eben so.
Du wirst den Weg entdecken und erfolgreich gehen, der zu dir passt.
Setze Google Ads sinnvoll ein
Für Fotografen ist der Einsatz von Google Ads sinnvoller als Facebook Ads oder Instagram Ads.
Denn mit Google Ads wird dein Angebot genau dann angezeigt, wenn die Interessentin nach deiner Leistung sucht.
Vor allem dann, wenn deine Bestrebungen zur Suchmaschinenoptimierung noch nicht gefruchtet haben, ist der Einsatz von Google Ads sehr wertvoll.
Damit eine Google Anzeige gut funktioniert, achtest Du auf folgende Punkte:
- Lege die Keywords fest, zu denen deine Anzeige angezeigt werden soll. Dabei orientierst du dich möglichst an den Begriffen und Wörtern, die deine Zielgruppe verwendet.
- Darüber hinaus legst du ausschließende Keywords fest, zu deinen deine Anzeige nicht angezeigt werden soll. Das können Wörter wie „kostenlos“, „billig“, „TfP“ u.s.w. sein.
- Richte Deine Anzeige so genau wie möglich an deine Zielgruppe. Dazu gehören Alter und Geschlecht und vor allem die Festlegung der Standorte. Wenn dein Fotostudio in München liegt, bringt es Dir wenig, wenn deine Anzeige in Hamburg angezeigt wird.
- Als Linkziel der Anzeige bietet es sich an, nicht die Startseite deiner Website zu nutzen, sondern eine spezielle Landing-Page, die exakt auf die Inhalte der Anzeige zugeschnitten ist. So bietest Du dem Besucher zielgenau das, wonach er gesucht hat.
- Am Ende der Landingpage befindet sich eine klare Handlungsaufforderung, also beispielsweise die Einladung zu einem unverbindlichen Informationsgespräch.
Werde in der Presse sichtbar
Jeder Pressebericht über deine Arbeit hilft dir dabei, sichtbarer zu werden und deine Marke aufzubauen. Dabei muss klar sein:
Journalisten, Blogger und Podcaster haben nicht das Ziel, kostenlose Werbung für Dich zu machen. Sie wollen interessante und wertvolle Inhalte für ihre Leser, Hörer und Zuschauer publizieren.
Nur wenn du ihnen genau dabei hilfst, sind sie bereit, über dich zu berichten.
Bevor Du auf einen Journalisten zugehst, überlege dir genau, welche Story du anzubieten hast.
Begeistere deine Kunden
Sorge dafür, dass Deine Kunden von Dir begeistert sind und zwar so begeistert, dass sie gar nicht anders können, als von diesem Erlebnis all ihren Freunden und Bekannten zu erzählen.
Wenn Du das geschafft hast, ist dein Kunde glücklich, du selber bist zufrieden und neue Kunden kommen ganz automatisch. Und zwar ohne einen einzigen Euro Werbebudget in die Hand zu nehmen.
Für eine Weiterempfehlung musst du Deinem Kunden auch keine direkte Gegenleistung wie eine Provision anbieten. Sie sind ja ehrlich überzeugt von dir und empfehlen dich gerne weiter.
Trainiere Verkaufsgespräche
Ist eine Interessentin auf dich aufmerksam geworden, ist es deine Aufgabe, sie im persönlichen Gespräch zu überzeugen.
Du hast ein hochwertiges Angebot und nun es wichtig, genau zu verstehen, was deine Interessentin braucht und welches Ziel sie erreichen möchte.
Dein Ziel ist, dass sie während des Gesprächs zur Überzeugung kommt: Dieses Angebot ist genau das, was ich mir gewünscht habe.
Um das zu erreichen, bist es selbst begeistert von deiner Arbeit und zeigst das auch. Du denkst und handelst kundenorientiert.
Und du hast die Gesprächstechniken geübt, um ein solches Gespräch erfolgreich zu führen.
50 Marketing Tipps für Fotografen
Marketing für Fotografen kann einfach sein und Spaß machen. Such dir daher aus diesen 50 Tipps diejenigen heraus, die zu dir und deiner Persönlichkeit am besten passen.
- Schreibe auf, welche Anforderungen deiner Kunden du erfüllst oder welchen Wunsch du erfüllst. Und welche Ziele deine Kunden durch die Zusammenarbeit mit dir erreichen. Verwende diese Aussagen auf deiner Website.
- Wie verändert sich das Leben deiner Kunden, nachdem sie mit dir gearbeitet haben? Nimm auch kleine, aber wertvolle Veränderungen wahr und verwende sie für deine Kommunikation..
- Frage deine Kunden, warum sie genau zu dir gekommen sind. Schreibe die Antwort auf und verwende sie auf deiner Website und im persönlichen Gespräch.
- Ruf ein halbes Jahr nach eurer Fotosession beim Kunden an und erkundige dich, wie er oder sie die Bilder verwendet hat.
- Sammle Erfolgsgeschichten deiner Kunden und frage deine Kunden, ob du ihre Aussagen als Kundenfeedback veröffentlichen darfst.
- Frage deine Kunden, ob sie weitere Menschen kennen, die von deiner Leistung profitieren können und bitte sie um eine Weiterempfehlung.
- Schreibe deine Positionierung als Fotograf in einem oder zwei Sätzen auf.
- Beschreibe deinen Wunschkunden in ein oder zwei Sätzen. Überprüfe, ob diese Wunschkunden sich angesprochen fühlen, wenn sie deine Website besuchen.
- Schreibe dir ein stichwortartiges Skript für deine Verkaufsgespräche. Übe Fragetechniken, um die Wünsche und Bedürfnisse deiner Kunden optimal zu verstehen.
- Teile Fotografen-Kollegen regelmäßig mit, in welchem Bereich der Fotografie deine Spezialisierung liegt und bitte sie, entsprechende Aufträge, die sie selbst nicht übernehmen können, an dich weiterzugeben.
- Vereinfache deine Preisstruktur und deine Angebote. Kunden kaufen vor allem das, was sie sofort verstehen.
- Bereite dich auf eine kurze Selbstvorstellung vor. Du wirst regelmäßig dazu Gelegenheit bekommen.
- Nutzt du für deine Website-URL und deine Email-Adresse eine eigene Domain? Wenn nein, dann ändere das.
- Ist beim Aufruf deiner Website sofort (ohne zu scrollen) ersichtlich, was genau du wem anbietest und wie das aussieht? Wenn nein, dann ändere das.
- Lösche alle Bilder von deiner Website, die nicht deiner Positionierung entsprechen.
- Lösche alle Bilder von deiner Website, die nicht mehr deiner aktuellen Bildsprache entsprechen.
- Lösche alle Bilder von deiner Website, die älter als 3 Jahre sind.
- Füge auf deiner Website (am besten auf jeder einzelnen Seite) eine Handlungsaufforderung ein.
- Schau dir deine Website auf einem Mobiltelefon an und passe sie ggf. an.
- Deine Über-mich Seite ist eine der meistgelesenen Seiten. Berichte dort nicht von deiner Kindheit, sondern beschreibe, wie du die Wünsche und Anforderungen deiner Kunden erfüllen kannst.
- Besorge dir einen kostenfreien Account bei Seobility (Werbung). Mach eine Keywordrecherche und arbeite anschließend die Empfehlungen des Tools ab.
- Arbeite regelmäßig daran, die Suchmaschinenoptimierung deiner Website zu verbessern.
- Drucke ein kleines Booklet mit deinen aktuellen Arbeiten und verteile es an Interessenten.
- Nutze eine Portfoliomappe.
- Überlege dir eine Strategie, Interessenten sowie bestehende und ehemalige Kunden regelmäßig zu kontaktieren und Bedarfe zu erfragen bzw. zu wecken.
- Schreibe Weihnachtskarten, versende Geburtstagswünsche oder Glückwünsche zum Jahrestag,
- Sprich Kunden gezielt an, zu denen du längere Zeit keinen Kontakt hattest und interessiere dich dafür, was es bei ihnen neues gibt.
- Biete deinen Kunden den Eintrag in deine Email Liste an.
- Optimiere dein Google MyBusiness Profil. Aktualisiere die Daten und hinterlege aussagekräftige Fotos und Videos.
- Nutze die Neuigkeiten-Funktion in deinem Google MyBusiness Profil.
- Schalte Google Ads oder Facebook Ads für dein Angebot.
- Starte einen Podcast.
- Sei aktiv auf Instagram: Veröffentliche regelmäßig aktuelle Arbeiten, zeige in Stories, wie du arbeitest und schreibe Kommentare bei anderen Personen.
- Sei aktiv auf LinkedIn: Vernetze dich mit Menschen, die mit dir auf einer Wellenlänge liegen, veröffentliche wertvolle Inhalte und beteilige dich an Diskussionen.
- Mache Livestreams auf Instagram, LinkedIn oder Youtube.
- Erstelle ein Vorstellungs-Video und veröffentliche es bei Youtube und auf deiner Website.
- Besuche Netzwerk-Veranstaltungen von XING-Lokalgruppen und vergrößere deine Bekanntheit.
- Nimm Kontakt zu Journalisten auf und biete ihnen eine interessante Story an.
- Versende Pressemitteilungen entweder direkt an Journalisten oder über einen Onlinedienst für Pressemitteilungen.
- Schreibe einen Gastbeitrag für einen Blog.
- Besuche Messen und Veranstaltungen, auf deinen du deine Kunden triffst.
- Halte einen Vortrag auf einer Veranstaltung, bei der deine Kunden anwesend sind.
- Starte ein persönliches Projekt. Es kann ein soziales oder künstlerischen Hintergrund haben und sich in “Sichtweite” deiner Kunden abspielen. So baust du dir einen Namen auf und vergrößerst dein Netzwerk.
- Organisiere eine Fotoausstellung und schließe dich dabei gerne mit anderen Fotografen zusammen.
- Arbeite mit Menschen zusammen, die eine ähnliche Zielgruppe aber ein anderes Angebot besitzen und mache deinen Kunden ein Kombinationsangebot.
- Baue dir ein Empfehlungsnetzwerk auf. Für Hochzeitsfotografen können das Hochzeitsplaner sein, für Portraitfotografen zum Beispiel Karriereberater.
- Strebe die Zusammenarbeit mit Werbeagenturen an.
- Beende Marketing-Maßnahmen, die ganz offensichtlich für dich nicht funktionieren und setze die gewonnene Zeit sinnvoller ein.
- Mach jeden Tag eine Kleinigkeit für dein Marketing. Jeden einzelnen Tag.
- Hab Spaß dabei. Lächle. Freue dich auf die wertvollen Kontakte und großartigen Menschen, mit denen du zu tun haben wirst.