Fotoausstellung

Wie bereite ich meine erste Fotoausstellung vor?

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Aus dem Traum der ersten öffentlichen Fotopräsentation soll Realität werden. So mancher Fotograf betritt dann Neuland: Motive suchen ist das Eine, Bilder auswählen, ausdrucken, aufhängen und ausstellen doch etwas anderes. Hierzu haben wir uns einige Gedanken gemacht und Ideen sowie Praxis-Tipps zusammengetragen. Mit unserem 10-Punkte-Programm wird die Premiere sicher ein großer Erfolg.

1. Zu Anfang steht das Konzept

  • Welches Thema (Motive) will ich ausstellen?
  • Geht es um Inhalte oder mehr um optische Akzente?
  • Starke Einzelbilder oder Fotoserien?
  • Sind Kontraste, Brüche gewünscht?
  • Müssen die Motive chronologisch dem Thema folgen?
  • Wie leite ich die Besucher durch meine Ausstellung?
  • Wie will ich die Fotos präsentieren?

2. Nun folgt der konkrete „Fahrplan“

  • Ort der Ausstellung
  • Außenbereich ggf. für Werbebanner
  • Ausstellungsräume (Grundrisse)
  • Hängemöglichkeiten (Systeme, Haken)
  • Beleuchtungsmöglichkeiten
  • Ablagemöglichkeiten für Mappen
  • Platz für zusätzliches Werbematerial
  • Catering
  • Eröffnungsredner
  • Einladungen
  • Pressearbeit
  • ggf. Werbung

3. Wo kommt welches Foto hin?

In der nächsten Phase sollte man die in der engeren Wahl befindlichen Motive als Inkjet-Drucke im Format A4 auslegen. Hierzu eignet sich beispielsweise das Sihl MASTERCLASS Lustre Photo Paper 300 (4844) mit seiner mikroporösen Beschichtung sehr gut. Es bietet eine sehr natürliche Hauttonwiedergabe und perfekte Grauwertbalance sowie einen sehr großen Farbraum.

Nun können die Fotos direkt nebeneinander platziert werden, was den Überblick ungemein erleichtert. Die Auswahl lässt sich auch im größeren Kreis diskutieren. Durch die Nummerierung der Drucke ist eine sehr einfache Lokalisierung in der Raumskizze möglich.

Wichtig ist auch die Wahl des zu den Motiven passenden Druckpapiers. Hier helfen Sample-Packs mit unterschiedlichen Musterpapieren zum Ausprobieren. Sihl bietet dazu die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Kollektionen mit jeweils 12 Blatt im A4-Format: Das Sample Pack „Glossy / Silk & Satin“ enthält die MASTERCLASS Papiere mit hochglänzenden und seidenglänzenden Oberflächen, während sich im Sample Pack „Black & White / Creative Art“ die MASTERCLASS Baryt-, Canvas- und Baumwoll-Qualitäten befinden. Von jeder Sorte gibt es drei Blatt zum Austesten. Beide Probier-Packungen sind im Online-Shop der Sihl Direct  erhältlich.

4. Die Wahl der Außenformate und der Weiterverarbeitung

  • Gängige Rahmengrößen
  • Individuelle Rahmengrößen (z.B. Quadrat, Panorama)
  • Spezielle Rahmengrößen (Anfertigung)
  • Rahmung als Vollformat
  • Rahmung mit Passepartout oder Rand
  • Aufziehen auf Trägermaterial (Dry Mounting)
  • Face Mounting (Folie auf der Bildvorderseite)
  • Sandwichmontage hinter Acryl oder Glas
  • Direktdruck auf Aludibond, Holz, Acryl oder andere Materialien.
Tipp: Exakte Vermessungen mit Zugaben (2 oder 3 mm) sind besonders bei der Bestellung von Rahmen, Passepartouts oder Montagen sehr wichtig. Diese Vorgaben müssen natürlich auch bei der Herstellung der Inkjet-Drucke berücksichtigt werden.

5. Der genaue Zeitplan und das Konzept in Textform

Der Zeitplan legt fest, wann die Drucke fertig sein müssen, zu welchem Zeitpunkt die Rahmung oder das Aufziehen erfolgt und wann schließlich die fertigen Fotos angeliefert und gehängt werden. Parallel dazu ist es wichtig das Ausstellungskonzept kurz in Worte zu fassen. Dies ist eine hilfreiche Grundlage für die Eröffnungsrede, den Pressetext, die Ankündigung auf der eigenen Homepage oder für Flyer sowie Karten. Besonders wichtig ist der Titel der Ausstellung, der möglichst kurz und prägnant zum Thema hinführen sollte.

6. Produktion sowie Versand von Postkarte, Flyer oder Brief

  • Außenformat der Postkarten oder Briefe
  • Gewicht der Drucksachen (Porto)
  • Staffelpreise bei der Druckerei
  • Vorgaben der Post bei Entgeltermäßigung bezüglich Maschinenlesbarkeit, Sortierung, Größe, Schriftfeldanordnung und Mindestmenge

Individuelle Einladungskarten (drei Stück auf A4) lassen sich auch mit dem Inkjet-Drucker auf Papieren höherer Grammatur leicht herstellen. Hierzu eignen sich sowohl das Sihl MASTERCLASS Smooth Matt Cotton Paper 320 (4852) mit der sehr homogenen Oberfläche als auch das Sihl MASTERCLASS Textured Matt Cotton Paper 320 (4853) ­– leicht strukturiert – sehr gut.

Beide MASTERCLASS Papiere bestehen aus säurefreiem Kunstdruckpapier und sind auch ideal geeignet für Ausstellungsprints, die eine lange Haltbarkeit und optimale Archivierfähigkeit aufweisen sollen. Die schweren und mit einer speziellen, matten Beschichtung veredelten Creative Art-Papiere bestehen zu 100 % aus Baumwollfasern. Durch die exzellente Farbsättigung, die ausgezeichnete Kontrastwiedergabe sowie die hohe Maximaldichte werden optimale Druckergebnisse erreicht.

Tipp: Der Star in der Sihl MASTERCLASS Produktgruppe ist das Metallic Pearl High Gloss Photo Paper 290 (4840). Das hochglänzende Fotopapier besitzt einen einmaligen, faszinierenden Perlmuttschimmer. Besonders im mittleren Tonwertbereich bis hin in die hellen, zarten Töne greift die besondere Beschichtung mit speziellen Effekt-Pigmenten. Mit viel Tiefenwirkung erstrahlen nicht nur glänzende Bildbereiche, sondern auch Hauttöne.
Zwei Bilder an der Wand
Die Ausstellungsbilder der „Nomaden Kirgisiens“ von Harald Sorgen sind auf dem Sihl MASTERCLASS Satin Baryta Paper 290 gedruckt © Harald Sorgen

7. Fotos mit Klassik-Look

Das Sihl MASTERCLASS Satin Baryta Paper 290 (4848) verbindet auf perfekte Weise die Haptik, die Authentizität und die Haltbarkeit traditioneller Baryt-Papiere mit modernster Technik. Tiefe, feinste Lichternuancierungen begeistern jeden Betrachter. Besonders beliebt ist dieses Papier – nicht nur wegen des samtigen Oberflächeneindrucks – bei Sammlern, Galeristen und Museen. Hier zählt vor allem die möglichst lange Bildstabilität und gute Archivierbarkeit.

Das Papier besitzt eine spezielle Oberflächenveredlung mit echtem Baryt (Bariumsulfat). Die Verwendung der mikroporösen Beschichtung ermöglicht einen extrem großen Tonwertumfang. Das Fehlen von optischen Aufhellern sowie der säuregepufferte Aufbau sorgen für eine optimale Bildstabilität und Archivierbarkeit. Fein differenzierte Grauwerte und ein sattes, tiefes Schwarz lassen dieses warmweiße Papier mit dezentem Glanz nicht für den Druck von künstlerischen Schwarzweiß-Motiven zur richtigen Wahl werden.

8. Gedruckte Kunstwerke

Statt auf massiven Holzplatten wurden im Mittelalter großformatige Malereien erstmals auf Leinwänden präsentiert. Ein Spannrahmen aus zusammengesetzten Holzleisten diente zum Aufspannen der Exponate. Heute nimmt man das schwere Sihl MASTERCLASS Matt Photo Canvas (4851) und druckt seine persönlichen Kunstwerke zuhause aus. Dieses Material besitzt optimale Materialeigenschaften für beste Inkjetdrucke auf Leinen und eine lange Haltbarkeit. Es ist einseitig matt beschichtet und basiert auf einem besonders fein gewebten Polyester-Baumwoll-Material.

Die homogene, fast geschlossene 2:1 Struktur vereinfacht die perfekte Weiterverarbeitung. Das Sihl MASTERCLASS Canvas ist sehr resistent gegenüber Weißbruch. Die spezielle Inkjet-Beschichtung verhilft zu sehr guter Farbsättigung bei gleichzeitig großem Kontrastumfang. Mit dem großen Farbraum holen Anwender ganz einfach perfekte Ausdrucke mit hohen Maximaldichten aus dem Drucker. Die ausgezeichnete Gradation, der große Tonwertumfang und die exzellente Detailwiedergabe in den Lichtern und Schatten stellen ein optimales Ergebnis sicher.

Tipp: Wenn es um den Schutz der Fotos geht, erscheinen Glasrahmen am robustesten. Mehr Sorgfalt benötigen mit Folie kaschierte Fotos. Hinter Glas oder Acrylglas montierte Drucke sollte man für den Transport zusätzlich mit Schutzkanten ausstatten. Besonders die Ecken sind extrem empfindlich. Zum Verpacken eignet sich Luftpolsterfolie, wenn über das Motiv ein Stück Schutzpapier liegt. Dies gilt auch für die Lagerung, da der Kontakt mit den Weichmachern der Folie problematisch sein kann. Verfärbungen und Abdrücke wären die Folge. Eine schräge Lagerung von kaschierten Bildern ist zu vermeiden, damit es nicht zu Verformungen kommt. Weiße Baumwollhandschuhe sollten grundsätzlich zur Grundausstattung gehören. Zum Reinigen von Acrylglas eignen sich Kunstleder- oder Viskoseschwämme und Wasser, nicht jedoch Glasreiniger.

Die Inkjet-Drucke werden auf unterschiedlichen Platten (Aludibond, Kapa, Forex, MDF) aufgezogen, gerahmt oder mit Folie kaschiert
Die Inkjet-Drucke werden auf unterschiedlichen Platten (Aludibond, Kapa, Forex, MDF) aufgezogen, gerahmt oder mit Folie kaschiert

9. Der richtige Rahmen

Nicht nur Fotografen sondern auch vielen Künstlern fällt es schwer, das richtige Passepartout und schließlich den passenden Rahmen auszuwählen. „Ein Bild ohne Rahmen ist wie eine Seele ohne Körper“ soll einmal Vincent van Gogh geäußert haben. Nicht ohne Grund also schenken viele Fotokünstler der adäquaten Rahmung besondere Aufmerksamkeit. Das Material, das Profil und die Färbung müssen so beschaffen sein, dass das Foto besser zur Geltung kommt. Der Rahmen darf den Blick des Betrachters auf das Foto niemals ablenken. In der Regel favorisieren Fotografen eher schlichte, schmale Rahmen, wobei zurzeit auch Rahmen mit auffälligen Dekoren bei bestimmten Sujets ausprobiert werden. Kenner schätzen, dass heutzutage rund 50.000 unterschiedliche Rahmenprodukte auf dem Markt angeboten werden. Diese unterscheiden sich:

  • im Profil
  • in der Breite
  • im Oberflächenfinish
  • in der Farbgebung.

Zusätzlich unterscheidet man zwischen unbehandelten Rohleisten, jene mit Grundierung und Rahmenleisten im Endzustand. Unbehandelte und grundierte Leisten können mit einem Schwamm oder Pinsel (lasierend) oder einer kleinen Farbrolle (deckend) farbig auf das Foto angepasst werden.

10. Glas ist nicht gleich Glas

Die fertig montierten Wechselrahmen kommen in den meisten Fällen mit herkömmlichem Floatglas zum Kunden. Die Kanten der zumeist 2-8 mm starken Gläser sind gegen Verletzungen geschliffen, auch ein UV-Schutz (300 – 380 mm) von zirka 44% kann vorausgesetzt werden. Die empfundene Farb- und Grauwertwiedergabe ist jedoch durch die Lichtstreuung eingeschränkt. Die Kontraste verflachen bei ungünstiger Lichteinstrahlung, Reflexe auf dem Glas wirken störend.

Alternativ bot die Industrie leicht mattierte Gläser an, die jedoch die Detailwiedergabe extrem störten. Heute setzt der Künstler beidseitig interferenzoptisch entspiegeltes Spezialglas (Museumsglas) ein. Dieses erreicht einen Reflexionsgrad von lediglich rund 0,9%. Die Lichtdurchlässigkeit steigert sich auf Werte von 98-99%. Der hervorragende, unverfälschte Bildeindruck dieser Spezialgläser (2-8 mm) ist frappierend. Es scheint gar kein Glas vorhanden zu sein, so präsent zeigen sich die Bilder. Hinzu kommt eine Schutzwirkung gegen schädliche UV-Strahlen von bis zu 99%. Die Reinigung kann mit herkömmlichen Glasreinigern oder einem Alkohol-Wasser-Gemisch (1:1) und einem weichen Tuch problemlos geschehen.

Tipp: Je nach der Zusammensetzung der Ausstellungsbeleuchtung ist das Grau nicht immer exakt grau, vor allem bei Schwarzweiß-Fotos. Anders als bei Farbaufnahmen, bei denen durch das Adaptionsvermögen des Auges geringe Abweichungen in der Farbwirkung angeglichen werden, fallen diese bei schwarzweißen Fotodrucken unter ungünstigen Verhältnissen auf. Dieses Phänomen nennt man Metamerie: Fotos wirken unter Normlicht D65 neutral, bei anderen Lichtarten jedoch kommt es zu Abweichungen. Dies betrifft in großem Maße vor allem Schwarzweiß-Motive auf analogem Fotopapier. Doch auch bei Inkjet-Drucken kann dies auftreten: Das Motiv wirkt bei Sonnenlicht beispielsweise neutral, bei Leuchtstofflampen- oder Halogenlicht minimal in Richtung Cyan oder Magenta verändert. Erst die neueste Generation der Pigmenttinten in Kombination mit entsprechend hochwertigen Inkjet-Papieren wie die der Sihl MASTERCLASS drücken die Metamerie-Effekte unter die Sichtbarkeitsgrenze und erlauben so Drucke, die unter den gängigen Lichtsituationen konstant gute Ergebnisse liefern.

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2 Kommentare zu „Wie bereite ich meine erste Fotoausstellung vor?“

  1. Danke für den Artikel..befinden wir uns doch gerade inmitten unerer Vorbereitungen für die erste größere Ausstellung.

    Vielleicht ergibt sich daraus eine Reihe, wo die Punkte einzeln noch detaillierter aufgeriffen werden. Bspw. was ist beim Catering angemessen, wie ist die begleitende Werbung erträglich gestaltbar, wie schafft man die Brück von der Ausstellungsfläche zum Verkauf oder welche Vorlaufzeiten sind sinnvoll.

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag. Es ist immer wieder spannend neues in diese Richtung zu erfahren. Eigentlich ist es auch ein ganz schön komplexes Thema. Da gehts dann nicht nur um’s logistische sondern auch die Zusammenstellung der Bilder und deren Positionierung, damit alles stimmig ist. 🙂 Bin selbst am Planen einer Ausstellung aber da ist noch viiiiiel Zeit. 🙂 Cheers! 🙂

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