Wie kann ich meine Fotos verkaufen?

Fotos verkaufen – aber wie? So findest du Interessenten für deine Fotos, bietest sie ihnen an und verkaufst sie erfolgreich.

Andreas hat mich gefragt:

Ich bekomme immer wieder Anfragen, wo man meine Fotos kaufen kann. Jetzt weiß ich nicht, wie ich das abwickeln soll.

Hier ein kurze Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten:

Kann man mit Stockfotografie Geld verdienen?

Stockfotografie ist eine Möglichkeit für Fotografen, ihr Geld zu verdienen, indem sie ihre Fotos über Stock-Agenturen wie iStockphoto, Adobe Stock oder Shutterstock verkaufen. Der Verdienst pro verkauftem Bild ist meist gering, aber die Masse an Bildern kann den Umsatz steigern. Stockfotografie ist also kein Sprint, sondern ein Marathon, der kontinuierliche Produktion erfordert.

Ich selbst habe über Stockfotoagenturen bereits Einzelbilder zu einem Honorar in Höhe von 1.000 Euro und mehr lizenziert. Meistens liegen die zu erzielenden Honorare aber deutlich darunter.

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg in der Stockfotografie ist das Gespür für den Bedarf der Kunden. Fotografinnen müssen herausfinden, was gefragt ist, und zwischen dem, was alle machen, und dem, was niemand braucht, den richtigen Mittelweg finden.

Um den größtmöglichen Umsatz zu erzielen, kannst du mehrere Stock-Anbieter gleichzeitig bedienen und prüfen, welcher am besten mit ihren Bildern performt.

Stockfotografie ist also ein Marathon, der Geduld und Durchhaltevermögen erfordert.

Stockfotografie vs. KI-gestützte Bildgenerierung

Viele Bildbedarfe werden heute über KI-gestützte Bildgenerierung bedient. Dennoch hat auch die Stockfotografie weiterhin ihre Berechtigung.

Allerdings sinken die Verdienstmöglichkeiten, weil Kunden sich an schnelle und kostengünstige Bildbereitstellung gewöhnt haben.

Wie erstelle ich einen Onlineshop für meine Fotos

Wenn du Fotos verkaufen möchtest, kannst du das über den eigenen Shop auf deiner Fotografen-Website. Du hast die volle Kontrolle über das Produkt, die Darstellung, den Preis und „keine Konkurrenz“.

Anbieter wie Pictrs, Scrapbook oder Saal-Digital bieten die Möglichkeit, einen eigenen Shop mit deinen Fotos auf deiner Website zu integrieren.

Fotos verkaufen im persönlichen Kontakt

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, Deine Fotos persönlich zu verkaufen? Es ist zwar mit etwas mehr Aufwand verbunden als ein automatisierter Onlineshop, aber der persönliche Kontakt zu Deinen Kunden kann sich lohnen. Durch den direkten Austausch entsteht eine Beziehung zum Kunden und Du wertest Dich und Deine Produkte zusätzlich auf.

Ein weiterer Vorteil: Du benötigst keine Lagerhaltung und es ist rechtlich weniger komplex als ein Onlineshop.

Allerdings gibt es auch eine Hürde: Die Kontaktaufnahme kann Gelegenheitskäufer abschrecken. Aber wenn Du bereit bist, diesen zusätzlichen Schritt zu gehen, kann sich der persönliche Kontakt zum Kunden langfristig auszahlen.

Fotos über eine Ausstellung verkaufen

Eine eigene Fotoausstellung auf die Beine zu stellen, ist für jeden Künstler ein Meilenstein. Schließlich sind die eigenen Bilder nicht nur auf der heimischen Festplatte oder im privaten Rahmen zu sehen, sondern werden in der Öffentlichkeit präsentiert. Doch warum sollte man sich mit dem bloßen Ausstellen der Bilder zufrieden geben? Warum nicht auch den Verkauf der Kunstwerke anstreben?

Das Ambiente und der „Event-Effekt“ einer Ausstellung können auf Gäste wirken und sie dazu motivieren, die eigenen Bilder zu kaufen.

Eine Ausstellung mit Vernissage bietet sogar noch weitere Möglichkeiten, sich und die eigenen Bilder bekannter zu machen. Bei einer solchen Eröffnung können nicht nur Freunde und Familie, sondern auch potenzielle Kunden eingeladen werden. So lässt sich die Ausstellung gezielt bewerben und das Interesse an den eigenen Bildern wecken.

Wie schütze ich meine Fotos vor Diebstahl?

Fotos sind durch das Urheberrechtsgesetz rechtlich geschützt. Urheberrechte sind unveräußerlich und sind an eine rechtliche Kennzeichnung (Wasserzeichen oder Logo) gebunden.

Trotzdem ist es sinnvoll , bei Veröffentlichung einen eindeutigen Hinweis auf die Urheberschaft zu geben.

Logos quer über das Bild o.ä. lassen sich mit heutigen technischen Mitteln einfach entfernen und schmälern den optischen Eindruck. Daher sind sie selten sinnvoll.

Eine Lösung ist, die Fotos nur in geringer Auflösung zu veröffentlichen. So verhinderst du eine hochauflösende Verwendung.

Wenn du die Vermutung hast, dass deine Fotos unberechtigt verwendet werden, helfen Bildersuchmaschinen. Du kannst einen großen Teil deines Portfolios dort hochladen und bekommst von der Suchmaschine eine Mitteilung, sobald eines deiner Fotos im Internet auftaucht.

Welche Bilder verkaufen sich am besten?

Am besten verkaufen sich individuelle Fotos, die im Auftrag von Firmen, Selbstständigen oder Privatpersonen erstellt werden.

• Der Baukonzern, der den Fortschritt seines Projekts visualisieren möchte.
• Der Unternehmensberater, der Imagefotos braucht.
• Das Hochzeitspaar, das seine Feier dokumentiert haben möchte.

Künstlerische Fotos lassen sich verkaufen, wenn du außergewöhnlich sehenswerte Fotos bieten kannst und am besten bereits einen guten Namen hast. Marion Rockstroh-Kruft ist mit ihren abstrakten Fotos erfolgreich. Sie war bei der Ausstellung „Arles OFF“ von ProfiFoto im Rahmen der „Rencontre de la Photographie 2024“ in Arles zu sehen und erreichte darüber Sichtbarkeit bei möglichen Käufern.

Auch mit Landschaftsfotos kannst du Geld verdienen, wenn du Motive lieferst, die sich vom Mainstream unterscheiden. Das hat Jan Erik Waider in einem sehr interessanten Gespräch mit mir beschrieben.

Stockfotos mit Standard-Motiven (die berühmten schüttelnden Hände) gibt es bereits in Massen. Auch hier sind besondere Sichtweisen erforderlich, um erfolgreich Fotos verkaufen zu können.

Artikelfoto: wabeno