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Fotoausrüstung im Flugzeug / Handgepäck

Darf man im Flugzeug Fotoausrüstung mit ins Handgepäck nehmen? Und vielleicht sogar die Blitzanlage?

Gabriel schreibt mir:

Ich plane eine längere USA-Reise (4 US-Staaten in 4 Wochen). Nun habe ich unterschiedliches gehört, ob ich mein Fotoequipment als Handgepäck mit in den Flieger nehmen darf oder dieses grundsätzlich als Gepäck aufgegeben werden muss. Ich nehme eigentlich nur so viel mit wie in einen Rucksack reinpasst.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Habt ihr Tipps? Ich möchte natürlich meine beiden Kameras (analog und digital) mit im Handgepäck haben….

Vielen Dank im Voraus für Euer Feedback!

Gruß Gabriel

Danke für deine Frage.

Fotoausrüstung im Flugzeug

Wenn du deine Kamera lose über die Schulter trägst, kannst du sie üblicherweise zusätzlich zum Handgepäck mitnehmen. Auch bei zwei Kameras sollte das kein Problem sein.

Ich selber nutze bei Flugreisen den Think Tank Airport International Trolley. Der ist von seinen Abmaßen her genau auf die Vorgaben der meisten Fluggesellschaften abgestimmt. Im Zweifel fragst du vorher nach oder informierst dich auf der Internetseite der Fluglinie.

THINK TANK Airport International V3 Umhängetasche, 75 cm, Schwarz (Negro)
  • Speziell entworfener Innenraum zur Maximierung der Ausrüstung für Handgepäck für kleine Flugzeuge wie Pendler und Regionaljets. Erfüllt Handgepäckanforderungen der USA und internationalen Fluggesellschaften (Erkundigen Sie sich bei Ihrer Fluggesellschaft nach aktuellen Handgepäck-Anforderungen).
  • Spezielle gepolsterte Laptop- und Tablet-Fächer in einer verschließbaren Tasche
  • TSA-zugelassene Reißverschlussschlösser für das Hauptfach und hochfestes beschichtetes Kabel und Zahlenschloss für das Laptopfach zur Sicherung Ihrer Tasche an einem unbeweglichen Objekt

* Amazon Links sind Werbelinks, letzte Aktualisierung am 2024-10-31

Handgepäck: Kontrolle der Abmaße

Gerade bei günstigen Fluglinien werden die Abmaße des Handgepäck-Koffers gerne kontrolliert. Dazu steht am Gate ein Stahlrahmen, in den der Koffer passen muss.

Gewicht der Fotoausrüstung

Neben den Maßen ist auch das Gewicht der Fotoausrüstung wichtig. Also nicht vergessen, den Fotokoffer vorher zu wiegen. Mehrgewicht kann hier schnell teuer werden.

Fotoausrüstung im Flugzeug einchecken

Wenn Gewicht oder Abmasse der Ausrüstung zu groß sind, ist ein Einchecken der Fotoausrüstung erforderlich. Glücklicherweise musste ich diese Option bisher nie nutzen. Wenn ich manchmal aus dem Flugzeugfenster mit ansehen muss, wie Koffer behandelt werden, ist das auch besser so …

Blitzanlage im Handgepäck

In einer zweiten Tasche habe ich bei einer Reise sogar eine Blitzanlage (Profoto Acute B600R) im Handgepäck dabei gehabt. Und erlebte eine lustige Konversation mit dem Mann am Security Check:

Er: „Was ist das denn?“

Ich: „Eine Blitzanlage.“

Er: „Ach, dann sind sie Polizist?“

Ich: „Nein, Fotograf 🙂 …“

Zollrechtliche Bestimmungen

Carnet-Verfahren für die Ausreise

Wenn du mit einer umfangreichen professionellen Foto- oder Filmausrüstung in ein fremdes Land reist, kann das Carnet-ATA Verfahren sinnvoll sein. Damit vermeidest du einen eventuellen Einfuhrzoll in das Land.

Dabei bürgen die Industrie- und Handelskammern gegenüber dem Einfuhrland dafür, dass die Ausrüstung anschließend wieder ausgeführt wird. Am besten informierst du dich rechtzeitig vor der Reise bei deiner örtlichen IHK oder HWK.

Für touristische Reisen wird dieses Verfahren aber selten erforderlich sein.

Wiedereinreise nach Deutschland

Wenn du eine höherwertige Fotoausrüstung auf eine Flugreise mitnimmst, wirst du bei der Wiedereinreise nach Deutschland ggf. nach der Herkunft der Ausrüstung gefragt. Falls du dann nicht nachweisen kannst, dass du die Sachen bereits auf der Ausreise dabei hattest, wird eine Zahlung von Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer fällig.

Um das zu verhindern, lässt du dir das Auskunftsblatt INF 3 für Rückwaren (Formular 0329) oder die Vereinfachte Nämlichkeitsbescheinigung im Reiseverkehr (Formular 0330) ausstellen. Das erfolgt vor der Ausreise bei jeder Abfertigungsstelle (Ausfuhrschalter des Zolls bei den Flughäfen oder Zollamt) unter Vorführung der Waren.

Oder du nimmst eine Kopie der Kaufrechnung mit und kannst so ebenfalls nachweisen, dass du die Geräte nicht im Ausland erworben hast.

Deine Erfahrungen mit Fotoausrüstung im Flugzeug

Die Bestimmungen sind von Fluglinie zu Fluglinie unterschiedlich. Und nicht alle Vorgaben werden vom Personal vor Ort durchgesetzt. Freundlich sein hilft. Dann geht manches, was eigentlich so nicht vorgesehen ist.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Artikelfoto: Michael Omori

4 Kommentare zu „Fotoausrüstung im Flugzeug / Handgepäck“

  1. Ich hab bisher immer „Glück“ gehabt und vorher die Abmaße kontrolliert. Das Gewicht ist eigentlich immer höher, als was erlaubt ist, wenn aber so tut, dass der Rucksack nicht schwer ist, wird meist nicht kontrolliert.

    Beim Sicherheitscheck hat meine Ausrüstung schon öfter mal Sprengstoffalarm ausgelöst, was nervig ist, wenn man einen Anschlussflug bekommen muss und die Bundespolizei nicht sofort da ist.

    Gruß Mark

    1. Stimmt, das Thema Sprengstoff hatte ich auch zweimal. Auf meine Nachfrage hieß es dann, dass sie besonders dann kontrollieren, wenn etwas ungewöhnlich aussieht. Dann musste immer erst die Bundespolizei kommen und ich wurde in einen separaten Raum begleitet. Das kann gerne mal 15 Minuten dauern.

  2. Das mit der USA Fotoreise wird bestimmt super!
    Ich weiss nicht, was sich alles in den vergangenen Jahren verändert hat. Aber als ich mich von 2011 bis 2013 hauptsächlich in Kalifornien aufgehalten habe und alle drei bis sechs Monate ausreisen musste weil ich nur ein Touristen-Visum hatte, habe ich mir tatsächlich wenig Gedanken gemacht. Damals wollte ich wegen dem Licht, den Kontrastverhältnissen, dem Charme der Orte und der Menschen nur dort fotografisch kreativ sein und ich habe für verschiedene Film- und Fotoprojekte einiges mitgenommen. Sperrige Teile, wie Stative, Skater Dollys etc. hatte ich sicher gegen Stöße verpackt und in großen Eishockeytaschen mit dem Gepäck aufgegeben. Die filigranen Kamerateile habe ich immer im Handgepäck in der Kabine im maßgerechten Flight Case mitgeführt. Wieder andere Teile hatte ich mir vor Ort gemietet.
    Ich hatte nie Probleme und wenn es Fragen gab, erklärte ich, was ich vor hatte. Manchmal wurde die Ausrüstung auf Sprengstoffe und Drogen abgesaugt. Das hat dann einige Minuten gedauert. Aber das war es dann auch.
    Möglicherweise war es einfach etwas blauäugig aber es ging immer gut weil ich immer sehr kooperativ, freundlich und interessiert war, wenn es Fragen gab.
    Auf Inlandsflügen in den USA habe ich übrigens oft die Erfahrung gemacht, dass das Kabinenpersonal sehr supportive war, wenn es darum ging, aus bestimmten Fensterpositionen während des Fluges zu fotografieren. Da ist man dann auch oft tiefer ins Gespräch gekommen und man hat viel von privaten Dingen erzählt bekommen. Das hat immer irgendwie Spaß gemacht.
    Die Amerikaner stehen übrigens darauf, wenn man für ein Projekt oder eine Mission brennt und sie das Leuchten in den Augen sehen. Das spiegelt in ihren Augen den Spirit wider, für das der Mythos ihres Landes steht. Als kleiner Tipp für den emotionalen Joker 😉
    Ach und noch was: Im Fall von belichteten analogen Mittelformat-Aufnahmen empfehle ich, die Filmrollen in eine transparente Plastiktasche zu packen, sie beim Sicherheitscheck gesondert abzugeben, und darauf zu bestehen, dass sie auf KEINEN Fall durch das Durchleuchtungsgerät gehen. Das kann die Filme crashen. Wenn man es dem Sicherheitspersonal erklärt, sollte das aber kein Problem sein.

  3. Fotoausrüstung beim Fliegen – eine „never ending story“. Ich fliege recht häufig, mit den verschiedensten Airlines, und bei jedem „Boarding“ mache ich eine Wette mit mir selbst. Muss die „Domke“ mit den zwei bis drei Kamera-Bodies und vier bis fünf Objektiven, Blitz, Akkus und etlichen Kleinteilen bis hin zu Schnürsenkeln nach oben ins „Overhead Bin“, ins Gepäckfach? Oder nach unten, „unter der Sitz“. (Als ob da Platz dafür wäre…)

    Fazit nach vielen Jahren: es ist völlig egal, wo du sie hintust – sie muss anders. Wohnt sie unten, muss sie nach oben. Packt man sie nach oben, muss sie runter. Also wartet man, bis die Kabinen-Kommandeuse ihr Urteil gesprochen hat, folgt den Anweisungen… und zehn Minuten nach dem Start kommt sie dann nach oben. Ganz nach hinten durchschieben (ich möchte das Ding mit seinen ~7 bis 8kg auch nicht auf den Kopf kriegen, bei Turbulenzen; und warum können Boeing und Airbus bis heute keine vernünftigen Verriegelungen dafür bauen??), Jacke davor, und niemand nimmt Anstoß. Den Platz unten brauche ich für meine Beine und Füße, bei den lausigen 33 inch „Seat Pitch“. Das ist übrigens nicht die „Beinfreiheit“, sondern die Entfernung von einem beliebigen Punkt des Sitzes zum selben Punkt des Vordersitzes. 33 inch sind übrigens 84cm. Von der Hinterseite des Vordersitzes bis zur Hinterseite *meines* Sitzes.

    Da wundert man sich dann nicht mehr, warum es so sch… eng ist.

    Fotoausrüstung ins aufgegebene Gepäck? Ganz bestimmt nicht. Erstens nicht zulässig („Keine Wertgegenstände im aufgegebenen Gepäck!“), zweitens spielen die Rugby damit. Never ever. Man suche mal bei Youtube nach „United breaks guitars“…

    Extra Zeit einplanen, am Flughafen kommen sie garantiert mit ihren Sprengstoff-Tüchlein. Jedenfalls in Deutschland. Seit ich keine Filme mehr mitschleppe (die haben ein Gedächtnis für Röntgenstrahlung), braucht’s auch keine Diskussionen über die Handkontrolle selbiger. Das war übrigens früher in einem Land immer völlig problemlos. In den USA… Freundlich bitten, und es wurde freundlich von Hand gecheckt. „May I open it, Sir?“ „Of course!“ Ich hab die Filmdosen dann immer schon zu Hause aus den Pappschachteln genommen.

    Apropos Größe und Gewicht des Handgepäcks (also: von der Domke)…
    Die Fototasche wandert beim Check-in unauffällig von „hinterm Rücken“ ganz nach unten, direkt vor den Counter. Da können die nicht wirklich hingucken. Und sind eh mit anderen Sachen beschäftigt. Was sie beim Check-in nicht sehen oder wiegen, wird beim Boarden auch nicht beanstandet. Es sei denn, man wollte eine originalverpackte Mikrowelle oder einen Überseekoffer mit in die Kabine nehmen. Es sei denn, man flöge Turkish Airlines – da geht das. Da sind alle Gepäckfächer rammelvoll, nachdem die ersten 20 Passagiere eingestiegen sind… (Kein Witz.) Der Überseekoffer war jetzt polemisch, ja. Der Mikrowellenherd nicht. Den habe ich selbst mit eigenen Augen an Bord getragen werden gesehen…

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