Qualitätssicherung

Qualitätssicherung für Fotografen

Qualitätssicherung für Fotografen ist eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Auftrag und zufriedene Kunden.

Wir wollen unseren Kunden die höchste Qualität liefern. Das heißt aber auch, das wir die angestrebte Qualität sichern müssen.

Dieser Text stammt von Thomas B. Jones

Qualitätssicherung für Fotografen im Podcast

Im Rahmen des Fotografie Business Podcasts habe ich mit dem Fotografen Thomas B. Jones über unsere Vorgehensweise gesprochen.

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Was benötigt man um höchste Qualität zu liefern?

Wir geben immer gerne viel Geld für neue Kameras und Objektive aus, vergessen aber dass unsere Monitore ein ebenso wichtiges Werkzeug sind wenn es darum geht Bilder höchster Qualität zu liefern. Auf was muss man achten um die hohe Qualität auch bei der Bildbearbeitung zu erhalten

Umgebungslicht

Wichtig ist hier Konsistenz. Ideal wäre es, das Büro mit Normlicht auszuleuchten. Diese Leuchten sind aber nicht gerade günstig. Das nächstbeste sind Leuchtstofflampen. Allerdings ist hier nicht nur die Farbtemperatur der Lampe sondern auch der Farbwiedergabeindex ausschlaggebend.

Tipp: Rasterleuchten kaufen und mit Osram Color Proof Leuchten bestücken.

Wichtig ist ein reproduzierbares Ergebnis zu schaffen. Wenn ich meine Bilder der finalen Kontrolle unterziehe, stelle ich in meinem Büro immer die gleiche Lichtsituation her. Alles verdunkelt, bis auf meine Deckenbeleuchtung.

Der Monitor

Perfekt wäre ein Profimonitor zum Beispiel von Eizo, der wirklich große Farbräume wie AdobeRGB möglichst vollständig abdeckt. Günstiger Einstieg können hier die FlexScan Monitore sein. Am besten sind die ColorEdge Monitore.

Wichtig ist nicht nur die Abdeckung (nicht die Größe) des Farbraums, sondern auch ein gutes Display Panel. Einheitliche Helligkeit, Darstellung der Farben, Betrachtungswinkel etc.

Kalibration

Nur ein kalibrierter Monitor lässt wirklich gute Ergebnisse zu. Alles andere ist blind arbeiten. Kalibration sollte mit spezieller Hardware im normalen Arbeitsumfeld passieren. Das heißt das der Monitor „warm gelaufen“ sein muss und die Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Licht auch dem entsprechen was beim Arbeiten vorliegt.

Farbräume und Farbprofile

Es lohnt sich sich mit diesem durchaus komplexen Thema auseinanderzusetzen. Ich sehe in den Foren und Facebookgruppen immer wieder die gleichen Fragen und Problem aufpoppen und es lässt sich fast immer darauf zurückführen, dass die Leute sich nicht oder unzureichend mit dem Thema beschäftigt haben.

Hier lohnt sich eine Schulung oder ein Workshop wirklich sehr. Bei Roadshows geben Monitorhersteller dazu oft gute kleine Workshops die den Einstieg erleichtern und zumindest mal einen Weg darstellen.

Lese-Tipp: Farbmanagement: Farbraum und Farbprofil

Mein Tipp: When in doubt, use sRBG. Wenn man Zweifel hat, sRGB benutzen.

Qualitätskontrolle im Bildbearbeitungs-Workflow

Egal wie gut man ist, irgendwann werden die Augen müde nach langen Editing Sessions. Die Folge ist, das bei der Bildbearbeitung Fehler passieren. Unsere Augen sind sehr gut darin sich an die Umgebung anzupassen. Auch an die Farben. Genau das, wird uns dann hier zum Verhängnis. Die Augen passen sich an und man fängt an zu überkorrigieren obwohl es nicht nötig ist. Im schlimmsten Fall, bemerkt man diese nicht und liefert Bilder an Kunden aus, die nicht der Qualität entsprechend die man anstrebt oder die die Kunden bisher von einem gewohnt sind.

Der tückische Weißabgleich

Hier treten bei mir tatsächlich die meisten Probleme auf, da sich meine Augen eben auf das aktuelle Bild einstellen. Und wenn ich dann versuche nach und nach durch die Bilder zu gehen um den Weißabgleich einzustellen, basiert mein Eindruck immer auf dem letzten Bild. Wenn ich dann nach hundert Bildern anschaue wo der Weißabgleich bei gleicher Umgebung liegt, erschreckt mich das Ergebnis regelmäßig.

Während der Bildbearbeitung lässt sich das kaum vermeiden, die Augen passen sich einfach zu gut und zu schnell an.

Qualitätskontrolle als festen Step im Workflow etablieren

  1. Pausen machen: Es klingt so banal, aber es ist nicht umsonst der erste und wichtigste Tipp. Ich vergesse es selbst oft genug und stelle mir deshalb einen Timer auf 30 Minuten. Das hat sich für mich bewährt.
  2. Pause nach der Bearbeitung: Wenn die Bildbearbeitung abgeschlossen ist, nehme ich mir gerne eine 45 Minuten Pause, gehe mit meinem Hund spazieren und versuche meine Augen zu entspannen und zu „resetten“.
  3. Abschliessende Kontrolle: Nach der Pause scrolle ich dann relativ zügig durch meine bearbeiteten Bilder um zu verhindern, dass meine Augen sich wieder an die Bilder anpassen. Das mache ich gerne drei oder vier mal und finde immer wieder Inkonsistenzen oder manchmal sogar grobe Fehler, die ich während der Bearbeitung übersehen habe.
  4. Die Größe macht es! Ich schau mir dabei auch alle Bilder im Fullscreen sowie auch als kleinere Varianten oder Thumbnails an. Dabei achtet man automatisch auf unterschiedliche Dinge und gewinnt auch neue Perspektiven. Bei Thumbnails fällt zum Beispiel sehr schnell auf, wenn man zu motiviert am Vignettierungs-Regler gedreht hat.

Bonus Tipp

Was ich im Tonstudio gelernt hat: Auf allen möglichen Ausgabegeräten abhören / anschauen. Das heißt sich die Bilder nicht nur auf dem eigenen kalibrierten Supermonitor, sondern auch auf einem einfachen 200 € Monitor anschauen. Mehrere Browser, Telefone und Betriebssysteme testen.

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