Bildauswahl

Picdrop und Co: Tools für die Bildauswahl


Viele Fotografen stellen ihren Kunden eine Online-Galerie zur Verfügung, damit diese in aller Ruhe die gewünschten Fotos auswählen können.

In der Vergangenheit habe ich für diesen Zweck eine Lightroom-Webgalerie verwendet, die ich in einem mit .htaccess geschützten Verzeichnis auf meinen Server gelegt habe. Meine Kunden haben mir dann ihre Bildauswahl per eMail mitgeteilt.

Aber es geht noch komfortabler. Zwei hilfreiche Tools stelle ich heute vor:

TTG CE3 Client Response Gallery

Die Client Response Gallery von der Firma The Turning Gate ist eine erweiterte Lightroom-Web-Galerie. Zusätzlich zu den Funktionalitäten, die normale LR-Galerien bieten, besteht die Möglichkeit, Bilder zu selektieren und zu kommentieren.

Die Selektionen können anschließend gefiltert angezeigt werden und, sobald die Auswahl fertig ist, an den Fotografen geschickt werden. Dieser kann die Selektion bei sich im Lightroom importieren und hat damit sofort die gewünschten Fotos in seinem Arbeitsbereich.

Beim überschaubaren Preis von 25 $ für dieses Produkt muss man aufpassen: Zusätzlich werden 29 $ für den erforderlichen Javascript Viewer Highslide JS fällig. Wenn man die fertigen Galerien nicht per FTP selber auf seinen Server laden möchte, sondern sinnvollerweise das Publishing Modul TTG CE3 Publisher verwendet, bezahlt man weitere 35 $.

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Webgalerie erstellt mit TTG CE3 Client Response Gallery

PicDrop

Picdrop ist ein Angebot von Tobias Friese (Webentwickler) und Andreas Chudowski (Fotograf), zwei jungen Unternehmensgründern aus Berlin. Der Dienst befindet sich noch in der Beta-Phase, daher fehlen noch einige wichtige Elemente, aber das, was bis jetzt umgesetzt ist, ist sehr interessant.

Der Haupt-Unterschied zu der TTG Lösung ist, dass die gesamte Anwendung nicht auf dem Server des Fotografen, sondern auf dem Server von Picdrop läuft. Damit gibt man zwar seine Daten aus der Hand, wird dadurch aber mit einer sehr einfachen Bedienung belohnt.

Ganz besonders schön ist, dass die Kommunikation zwischen Kunde und Fotograf in Echtzeit erfolgt: Markiert ein Kunde ein Bild in einer bestimten Farbe, sieht das der Fotograf eine Sekunde später in seiner Galerie ebenfalls.

In der derzeitigen Entwicklungsstufe ist leider noch kein Branding möglich. Man könnte die Galerie zwar als Frame in seine eigene Website einbetten, aber die Entwickler haben versprochen, dass sie an einer komfortablen Lösung arbeiten.

Nach Ende der Beta-Phase wird es Free-Accounts und Pay-Accounts geben. Fotografen, die dieses Tool sinnvoll einsetzen wollen, bezahlen ca. 10 Euro pro Monat.

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Konfigurationsmenü
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Kundensicht

Mein Fazit

Die TTG Client Reponse Gallery ist ideal für Fotografen, die selber die volle Kontrolle über ihren Workflow haben möchten und ihre Bilddaten keinem fremden Anbieter anvertrauen möchten. Sie erfordert aber auch einen erhöhten Aufwand sowie einen eigenen per FTP erreichbaren Webspace, auf den die Galerien hochgeladen werden. Es ist nur ein einmaliger Kaufpreis erforderlich.
Zum Anbieter

PicDrop ist ideal für praktisch denkende Fotografen, die sich nicht zu sehr mit Detail-Einstellungen und Konfigurationen beschäftigen wollen, sondern einen Dienst brauchen, der komfortable Bildauwahlen und Bildauslieferungen zulässt. Es ist eine monatliche Abo-Gebühr erforderlich.
Zum Anbieter

Ich selber habe mir zwar die TTG Galerie angeschafft, werde aber wegen der einfachen Bedienung sowie der Echtzeit-Kommunikation in Zukunft PicDrop nutzen.

Welche Methode zur Bildauswahl bietet Ihr Euren Kunden / Models an?

12 Kommentare zu „Picdrop und Co: Tools für die Bildauswahl“

  1. Hallo Michael,

    interessanter Post. Aktuell arbeite ich mit Strato Highdrive, wenn ich Galerien teilen möchte. Mir gefällt aber das Konzept von PicDrop auf den ersten Blick sehr gut. Besonders die Möglichkeit die Auswahl live zu sehen.

    Gruß

    Björn

    P.S.: Die Links zu den Anbietern sind vertauscht.

  2. Ich verwende zur Zeit auch Picdrop und bin sehr zufrieden damit. Es wird inzwischen auch eine Möglichkeit unterstützt eine Auswahl wieder in Lightroom quasi zu importieren. Dafür müssen die Dateinamen in Picdrop allerdings denen in Lightroom entsprechen. Dann kann man sich in Picdrop einen Dateinamensfilter generieren lassen, der einem alle Fotos anzeigt, die in der Auswahl enthalten sind.

    Darüber hinaus finde ich es bei Picdrop auch sehr angenehm, dass nicht mein Webserver belastet wird. Bei einer großen Anzahl an Bildern ist der Picdrop-Server unter Garantie auch schneller als mein eigener (es sei denn ich lege auf meine monatlichen Kosten nochmal ne Schippe drauf).

    Wenn Picdrop jetzt noch personalisiertes Branding und ein Lightroom-Publishing-Modul anbieten würde, so dass ich im Idealfall alles aus Lightroom machen könnte, dann wäre es perfekt! 🙂

  3. Hallo Michael,
    dafür dass PicDrop.de noch so neu ist finde ich das schon beachtlich was Andreas und Tobias da geschaffen haben – ich bin inzuwischen auch dort hin gewechselt 😉
    Vorher war ich auf Smugmug.com und das war mir viel zu überfrachtet mit Funktionen die ich nie benutzte.
    Es bleibt spannend!
    Für den Fotopodcast hatte ich mit Andreas Chudowski ein Interview gefüht, wer mag kann sich das gerne unter http://fotopodcast.blitzdings.info/fpc119/ anhören – dauert etwa 30 min.

    Gruß Neufi

  4. Hallo Michael,

    sehr interessanter Beitrag. Die Beiden kannte ich noch nicht. Ich nutze im Moment wie Stefan den amerikanischen Anbieter Zenfolio. Über ein Lightroom-Plugin kann ich meine Bilder hier auch direkt in eine Passwort geschützte Online-Galerie laden. Die Kunden können die Bilder dann von dort je nach Freigabe herunterladen und kommentieren. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut. Ich bekomme für 100€ im Jahr unbegrenzten Speicherplatz und kann den Kundenzugang über eine Sub-Domain auch auf meiner Homepage einbinden. Wer es braucht bekommt auch noch einen kompletten Homepage-Baukasten dazu.
    Nachteil bei Zenfolio ist das es bisher keine Übersetzungsmöglichkeit gibt.

    Grüße Christian

  5. Wer eine WordPress-Website hat, sollte mal einen Blick auf das PhotoMark Plugin werfen (www.photomarkplugin.com). Besonders, wenn man kein Abo abschließen möchte und seine Bilder ungerne auf fremden Servern speichert. Die Galerie wird in die eigene Firmen-Webseite eingebunden und hat somit auch kein Speicherlimit.

  6. Sollte ein etwas größerer Funktionsumfang nötig sein kann ich das PhotoMark Plugin für WordPress empfehlen. Bei Hochzeiten, Konfirmationen und Events ist es besonders nützlich. Z.B. im Falle einer Hochzeit können nicht nur das Brautpaar Bilder bestellen sondern auch alle Gäste. Mit wenigen Klicks lässt sich ein Link generieren der verteilt werden kann. Dort können Sich andere Gäste registrieren und eigene Abzüge bestellen.

    Meiner Meinung nach muss mit den Kundenbildern auch diskret umgehen. Bei dem Plugin behält man die Kontrolle und die Bilder werden nicht an fremde Dienstleister übermittelt. Einen Überblick der Funktionen findet man hier https://photomarkplugin.com/funktionen/ .

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