Equipment für On-Location-Fotografie: Schirme, Softboxen, Stative und Hintergrundsystem

Lichtformer, Stative, Reflektoren und Hintergründe sind das Thema des vierten Teils der Artikelserie zum Thema “Equipment für On-Location-Fotografie” von Christian Ahrens

Schirme und Softboxen

Mehrere große und kleine Schirme, eine einfache Schirmsoftbox, 1 Mini Schirmsoftbox (für reportageähnliche Situationen), 1 Spotvorsatz, 1 Bodenstativ sowie 2 Schwanenhälse mit Superclambs befinden sich in einer länglichen Stoffhülle, die ich für günstige 20,00 EUR beim Fotofachhändler meines Vertrauens erworben habe. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, außer dass die beiden Softboxen (1 großes und 1 kleines Striplight) da leider nicht reinpassen. Genauer: nicht in dem Zustand, in dem ich sie meist mit mir führe.

Ich habe für mich als praktisch erkannt, die Softboxen nicht vollständig zu demontieren, sondern nur 2 der 4 Stahlstangen der Softboxen aus dem Speedring zu entfernen, so dass ich die Boxen dann „zusammenklappen“ kann. Sie nehmen in diesem Aggregatzustand kaum Volumen in Anspruch und lassen sich im Gegenzug aber sehr schnell aufbauen, was mir beim Einsatz beim Kunden besonders wichtig ist. Daher lege ich die halb demontierten Boxen immer lose auf den Kofferrauminhalt auf, was jedoch nicht optimal ist. Hier suche ich noch nach einer geeigneten Tasche, die die Teile besser zusammenhält und auch etwas Schutz (vor allem gegen Verlust der Stahlstangen) verspricht.

Stative und Hintergrundsystem

Da der Kofferraum meines Skoda Fabia Kombi nicht allzu üppig dimensioniert ist, pflege ich meine Kamera- und Licht-Stative und die Querstange für das Hintergrundsystem lose im Kofferraum zu lagern. Dadurch spare ich etwas Platz und kann vor Ort zudem flexibel entscheiden, wieviele Stative ich überhaupt mitnehme und welche Größe bzw. Auszugshöhe gefragt ist. Alles in allem eine praktikable Lösung.

Zum Kamerastativ: hier habe ich mich für ein Modell von Gitzo entschieden, leider noch in Metallausführung. Zusammen mit einem hochwertigen 3-Wege-Neiger bietet es alle professionellen Möglichkeiten, die ein gutes Stativ für mich haben muss. Die integrierte Kurbelstange für die Höhenverstellbarkeit der Mittelsäule habe ich modifiziert und die ursprünglich vorhandene längeren Kurbel durch eine Minimallösung ergänzt. Das hat sich sehr bewährt, die sperrige Originalkurbel war immer irgendwie im Wege. Aus Gewichts- und vor allem Kältegründen (im Winter) würde ich heute allerdings eine Basalt- oder Carbon-Lösung preferieren, Gitzo als Hersteller würde ich jederzeit wieder wählen.

Als Schnellverschlusssystem nutze ich das kleine Novoflex-System mit den runden Schnellverschlussadaptern. Für mich perfekt: alle Kameras und alle Objektive mit Stativschelle haben die kleine Platte immer angeschraubt, sie stören nicht im normalen Gebrauch und ich muss mir keine Gedanken darüber machen, ob ich meine Kamera auch ans Stativ bekomme bzw. ob alle dafür benötigten Teile auch dabei sind. Die runden Novoflex-Kupplungen sind zwar nicht verdrehsicher, aber für meine Arbeitsweise empfinde ich das nicht als gravierenden Nachteil.

Reflektoren

Ich habe zwei zusammenfaltbare Reflektoren dabei, einen runden und einen größeren ovalen. Sie eigenen sich gut zum Aufhellen, man kann mit den diffusen Bespannungen aber auch eine besonders große Softbox improvisieren oder ähnliches. Alle Reflektoren befinden sich in der Hülle des großen Reflektors, zusätzlich bewahre ich auch noch die Waben meiner beiden Striplights darin auf. Außerdem führe ich immer eine Tüte mit ca. 8 qm weißem Stoff mit, aus dem man ein Lichtzelt basteln oder eine große Reflexions- oder Durchlichtfläche gestalten kann, wenn dies gefordert ist.
Jüngste Errungenschaft in dieser Tasche ist ein Lastolite-Laptopzelt, in das man einen 15“ Laptop outdoor platzieren kann. Damit ist das Auf-den-Laptop-Fotografieren auch bei Sonnenschein möglich, was in vielen Fällen sehr hilfreich ist.

Farbfolien

Eine große Kunststoffrolle liegt zwischen den Stativen und enthält 20 bis 30 verschiedene Lee-Folien, ungefähr jeweils ein Viertel Quadratmeter. Neben Korrekturfolien bzw. Farbtemperaturkonvertierfolien (zu Filmzeiten wichtiger als heute) sind es einfach viele farbige Folien, mit denen sich jede Lichtstimmung von high-Tech-Blue bis warme dunkelrote Abendröte erzeugen lässt. Man sollte mit diesen Mitteln sicherlich sparsam umgehen, aber mitunter retten die Folien einfach das Bild, speziell in Umgebungen mit häßlichem Umgebungslicht, in öden Fabrikhallen oder trostlosen Büros.

Die Fortsetzung dieses Artikels behandelt die Themen Rucksack Sicherheit und Transportwagen

2 Kommentare zu „Equipment für On-Location-Fotografie: Schirme, Softboxen, Stative und Hintergrundsystem“

  1. Das Problem mit dem Gitzo Stativ aus Stahl hab ich auch. Ich hab mir vorgenommen, dass das aber erst ersetzt wird, wenn es defekt ist.

    Ich habe aber die Befürchtung, dass mein Sohn es noch erben wird! 😉

    colmans

  2. Ich muss auch unbedingt einmal ein Bild machen von meiner ganzen Ausrüstung die ich mit mir rumschleppe – ich werde so oft angesprochen wenn ich da mit Rollkoffern und nem voll gestopftem Auto aufschlage was ich da alles mit mir rum schleppe das ich schon ins Zweifeln gekommen bin ob ich evtl zu großzügig packe – aber ich habe eben den Beweis gefunden, dass dem def. nicht so ist 🙂

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