Das ist ein Beitrag aus der Rubrik Fragen an FOTOGRAFR
Toto fragt:
Wie macht ihr es eigentlich, wenn einige Haare auf dem Kundenkopf beim Shooting vorwitzig abstehen?
Haarwachs o.ä ist zwar morgens nach dem Haarewaschen wirksam, aber beim Shooting dem Kunden z.B. Bewerbungsfotos nicht wirklich zuzumuten.
Welche Tricks oder Mittelchen kommen da bei Euch zum Einsatz? Irgendwelche Sprays, Wasser aus dem Zerstäuber, …?
Danke im Voraus.
Meine Antwort:
Danke Dir für Deine Frage. Für solche Fälle habe ich Haarspray im Fotostudio stehen. Manchmal reichen auch ein paar Tropfen Wasser. Und wenn man per „Tethered Shooting“ fotografiert, kann man der Visagistin oder der Kundin auch gleich zeigen, wo sie noch nacharbeiten sollte.
Trotz allem ist aber häufig der Einsatz des Klonstempels im Photoshop erforderlich.
Ich hatte aber auch einmal eine Kundin, die großen Wert darauf gelegt hat, dass ihre Haare wild abstehen. Es kommt also immer darauf an, was gewünscht ist.
Wie macht Ihr das? Beim Shooting optimal frisieren? Oder im Photoshop nacharbeiten? Oder kleinere abstehende Haare so lassen, wie sie sind?
Ich versuche immer direkt beim Shooting darauf zu achten. Eine Dose Haarspray sollte da immer griffbereit sein. Ich muss aber dazu sagen, dass es mir oft nicht gelingt. 🙂 In Photoshop geht das aber zum Glück relativ schnell, so dass ich mich in den meisten Fällen mit meiner „Unfähigkeit“ abfinde.
Hi!
Ich versuche beim Shooting darauf zu achten: Meistens sehe ich es allerdings erst auf dem Display der Kamera, NACHDEM das Foto bereits gemacht wurde, da der Blitz (gerade vor dunklem Hintergrund) mit Vorliebe blonde Haare richtig rausstechen lässt.
Manchmal hilft (wenn die Luft nicht zu trocken ist) einfach ein nochmaliges drüber streichen mit der Hand. Wenn eine Visa dabei ist, geht sie meistens nochmal mit dem Spray dran. Mit Wasser habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, weil hier leicht „nasse Haare“ entstehen, die dann auf dem Bild auch wieder negativ rausstechen.
Aber trotz aller Sorgfalt muss man sagen, dass oft die Bilder anschließend immer noch „Flying Hairs“ haben. Es kommt jedoch stark auf die Frisur und das Motiv selbst an. Wenn die Haare zum Beispiel streng glatt nach hinten gekämmt sind und es stehen dann noch Haare ab, ist das sehr störend. Umgekehrt gibt es recht wilde, natürliche Frisuren, bei denen das nur bedingt stört. Auch der Hintergrund spielt da eine Rolle – bei manchen stört es einfach, bei anderen fällt es quasi nicht auf.
In meinem Blogeintrag (http://www.khphoto.de/blog/2012/3/haare-im-randbereich-zu-entfernen–flying-hairs-) hatte ich das ja prinzipiell beschrieben, wie man das macht. Ergänzend muss ich sagen, dass es sich oft schon nach dem Freistellen erledigt hat 🙂
LG
knut
Vorweg: das ist eigentlich so gar nicht meine Domäne, aber ich hatte kürzlich den Auftrag Headshots der Kollegen in unserer Abteilung zu machen (für Intranetseiten, Hintergrund wechselweise weiß und grau).
Während des Shootings habe ich in dieser Sache nichts unternommen (Zeitdruck und nicht pre-visualisiert). Später wurden die Abgebildeten gefragt, ob es beim Retouching korrigiert werden soll. In einem Fall zögerte die Kollegin (dunkle Haare auf weißem Hintergrund), aber letztlich wurde keine Korrektur gewünscht.
Ich hatte letztens ein Shooting da hatte die Dame so eine Art „Wasser-Haarspray“ dabei.
Hat die Haare glattgemacht ohne das sie wirklich nass aussahen…
Muss ich bei Gelegenheit mal nachhaken 🙂
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Föhn für abstehende Haare mit verantwortlich ist. Die Geräte mit Hochspannungsionisation lassen die Haare wesentlich glatter erscheinen. Gibt es in verschiedenen Modellen, manchmal sogar bei Aldi.
Tag zusammen,
Folgende Methoden nutze ich – wohlgemerkt, der Hintergrund ist relativ homogen!
hier arbeite ich auf einer separaten Ebene mit dem Reparatur-Pinsel-Werkzeug (Aufnahmemodus „Aktuelle Ebene und darunter“) und wenn ich nah an der Frisur bin, mit dem Stempelwerkzeug (gleicher Aufnahmemodus und ca 30% Deckkraft)..
Alternative Methode: es hilft auch, den Hintergrund inklusive den Haarsträhnchen auszuwählen, daraus eine neue Ebene zu erstellen (STRG+J). In der Ebenenpalette das kleine Icon „Transparente Bereich schützen“ aktivieren und anschl. den Weichzeichnungsfilter „Matter machen“ zu starten. Dort Radius und Schwellwert den Bildgegebenheiten anpassen und die meisten fliegende Haare sind weg. Es kann in Bereichen zu unschönen Übergängen führen -> „Transparente Bereiche schützen“ wieder deaktivieren und mit dem Radiergummi (etwas härter und mit wenig Deckkraft) die Übergänge Hintergrund zu Frisur korrigieren.
Bei unhomogenen Hintergründen könnte man ggf. mit dem Stempel arbeiten oder auch ungewollte Haarsträhnchen mit dem Lasso markieren und anschliessend Menüpunkt Bild -> Fläche füllen -> Inhalt: Inhaltssensitiv nutzen. Ist halt auch eine minutiöse Arbeit.
Wer perfekte Fotos braucht, kommt nicht drumrum, Zeit und Geduld zu investieren.