Auf den ersten Blick erscheint es etwas ungewöhnlich, ein ganzes Buch der Weitwinkelfotografie zu widmen. Aber schon nach den ersten Seiten im Buch hat mich Chris überzeugt: Er berichtet von der Planung einer Reise, bei der ganz bewusst seine Zoom-Objektive zuhause gelassen hat und nur mit einem 24 mm Objektiv gereist ist. Nach seiner Aussage die beste Entscheidung, die er in den letzten Jahren getroffen hat.
Seine wirklich sehenswerten Beispielbilder, die jede der inhaltlichen Lektion illustrieren, beweisen, das er damit Recht gehabt hat.
Chris erläutert in seinem Buch erst die technischen und gestalterischen Grundlagen der Weitwinkelfotografie und geht anschließend auf die verschiedenen Themengebiete der Fotografie, in denen der Einsatz eines Weitwinkelobjektivs sinnvoll ist, ein.
Und er bringt den Leser ein ums andere Mal zum Nachdenken: Wieso ist es eigentlich sinnvoll, bei der Fotografie des Grand Canyons ein Weitwinkelobjektiv einzusetzen? Und warum gilt dieselbe Überlegung nicht, wenn der Mount Everest ins Bild gesetzt werden soll?
Chris geht auch auf besondere Anwendungsfälle wie die Brenizer-Methode (leider nur sehr kurz und ohne optimales Beispielfoto) ein. Er erklärt, wie man mit Hilfe eines Tilt-Shift-Objektivs frontal in einen Spiegel fotografiert, ohne selber zu sehen zu sein (Vampir-Trick) und beschreibt, wie man dieselbe Vorgehensweise nutzen kann, um eine Brücke scheinbar aus der Flussmitte zu fotografieren, ohne ein Boot zu nutzen oder sich nasse Füße zu holen.
Mein Fazit
Ein sehr schön gestaltetes und anregendes Buch für Fotografen, die auf neue Ideen bei der Bildgestaltung kommen möchten und ein Plädoyer für die bewusste und entschleunigte Fotografie.
Chris Marquardt
Weitwinkelfotografie
Weite und Nähe erfassen mit kurzen Brennweiten – inklusive Tilt/Shift
230 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
dpunkt.verlag
ISBN Print: 978-3-86490-389-2
Werbung
Beim Verlag kaufen · Bei Amazon kaufen
Hallo zusammen,
ich finde die Bilder wirklich sehr schön und man kann sich teilweise in den nächsten Traumurlaub selbst entführen.
Umso mehr finde ich es schade, dass an dieser Stelle hier kein Bild (ohne Cover) veröffentlicht wurde.
Trotzdem vielen Dank für den Buchtipp.
Viele Grüße,
Lola