Boxfotografie

Sportfotografie am Boxring: Die Rhein-Neckar Fightnight


Am 26. April 2014 fand in Ludwigshafen die Rhein-Neckar Fightnight statt, bei der auch zwei Weltmeisterschaftskämpfe im K-1 Kickboxen ausgetragen wurden.

Boxkampf
Marco Aschenbrenner vs. Odje Manda
Marco Aschenbrenner
Marco Aschenbrenner
Kickboxen am Boxring
Odje Manda bekommt die Reaktionen des Publikums zu spüren, die eher auf der Seite seines Gegners waren.

Ein paar Erfahrungswerte, die ich vom Boxring mitgebracht habe

  • Als Fotograf steht man meist direkt an Boxring und steckt sein Objektiv entweder unter dem untersten Seil durch oder zwischen dem ersten und zweiten Seil. Das Fotografieren unter dem unteren Seil ist akrobatisch etwas anspruchsvoll und man muss auch schnell genug wieder zurückziehen, falls einem die Kämpfer zu nah kommen.
  • Ein Standpunkt in einer der neutralen Ecken ist am besten, denn dort hat man den besten Blick auf die beiden anderen Ecken. Außerdem freut es die zahlenden Zuschauer in der ersten Reihe, wenn man nicht in der Mitte zwischen den Ecken steht.
  • Alternativ kann man auch hochklettern und sich auf die Höhe der Kämpfer stellen. Auch dafür sind vor allem die neutralen Ecken geeignet. (Aber nur, wenn das vom Veranstalter erlaubt wird, siehe Kommentar von Stefan Groenveld.)
  • Ich habe meist mit einer Belichtungszeit von 1/640 – 1/1000 gearbeitet, wobei sich 1/640 als zu lang erwiesen hat. Das sieht man am ersten Kampfbild oben, das mit 1/640 sec entstanden ist und Bewegungsunschärfen aufweist.
  • Blende war durchgängig 2.8, ISO zwischen 1.600 und 3.200
  • Aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse habe ich ausschließlich manuell belichtet.
  • Meine Bilder entstanden mit einem 24 – 70 2.8 Objektiv und einem 70 – 200 2.8 am Vollformat. Gerade für das Kickboxen ist das 24 – 70 aber besser geeignet, weil man ansonsten die Kicks mit den Füßen nicht einfangen kann.
  • Bei der Verwendung von RAW wären meine Kameras (EOS 5DII und EOS 5DIII) zu langsam gewesen, daher habe ich mit JPG fotografiert.
  • Da ich mit zwei Kameras gearbeitet habe, hat sich der Blackrapid Double (*) sehr bewährt. Einmal ist mir die auf dem Ringboden abgelegte Kamera Richtung Hallenboden heruntergefallen und wurde vom Blackrapid sicher aufgefangen.
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
Almedin Hasanagic vs. James Phillips
James Phillips ist Weltmeister
James Phillips ist Weltmeister

Die sportliche Seite

Ich war sehr beeindruckt von der hohen sportlichen Qualität und dem Einsatz, mit dem die Kämpfer in den Ring gestiegen sind. In den Paarungen wurde sich nichts geschenkt und jeder einzelne Kampf war sehr spannend (Wahrscheinlich spannender, als der Klitschko-Kampf, der zeitgleich im Fernsehen lief). Und dabei ging es sehr sportlich zu. Immer wieder klatschten sich die Kämpfer ab, wenn sie eine gute Kombination gelandet hatten und nach einem erbitterten Kampf lagen sie sich wieder in den Armen. Das war großer Sport.

10 Kommentare zu „Sportfotografie am Boxring: Die Rhein-Neckar Fightnight“

  1. Gudrun Schlegel

    Die Erfahrungen habe ich vor kurzem ebenso gemacht und sehe hier einiges in meinem Denken bestätigt. Den Tipp mit dem Blackrapid kann ich für die Zukunft gut gebrauchen. Auch im JPG Format abzulichten, werde ich beim nächsten Mal doch ausprobieren. Dankeschön für den Artikel.

  2. Sehr schöner Beitrag!
    Klasse Fotos und die Tipps sind für jeden der in die Boxfotografie starten will sicherlich sehr filfreich.
    Mein Favorit unter den Sportfotos ist das erste Tritt Foto!
    Beste Grüße

  3. Pingback: RHEIN NECKAR FIGHT NIGHT PART II « FIGHTER LEGION®

  4. Sehr feine Bilder.
    Ich fotografiere demnächst ein Nachtrennen beim Motocross. Kann deine Erfahrung gut verwerten. Danke dir.
    ALLERDINGS eine Frage: Verlierst du bei JPG nicht zu viel Qualität, vor allem bei der hohen ISO. Klar ist es eine Abwägung zwischen Serienbild und Qualität und „lieber ein rauschendes Bild als gar keins“…
    Bin da halt noch unentschlossen… 😉

    Mach weiter so

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf von raschfoto.de

  5. Danke, Ralf und Tobi.
    Natürlich wären mir RAW-Files lieber. Beim Boxen muss aber alles sehr schnell gehen. Der WM-Kampf von James Phillips hat nur 4 Minuten gedauert, von denen ich auch nicht die ganze Zeit gute Sicht hatte.

    Gruß Michael

  6. Sehr schöne Aufnahmen und Tipps, die ich teilen kann. Habe zwei Box-Events hinter mir, jedoch hatte ich nur eine Crop-Kamera mit verschiedenen Objektiven dabei. Eine zweite ist wirklich sehr vorteilhaft bei solchen Events. Meine gemachten Erfahrungen habe ich in meinem Blog veröffentlicht (http://goo.gl/1mCvcJ) 😉

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen