Fotogenität – oder: Wann ist ein Mensch fotogen?

Von Viktor Dite

Gibt es Menschen, die besonders fotogen sind? Ist das Fotogen-sein eines Modells das Erfolgsrezept für ein gutes Foto? Ist die Fotogenität überhaupt greifbar? Ist sie nicht bloß subjektiv?

Obgleich man die Meinung vertritt, ein Foto und die Schönheit darin seien subjektiv, oder nicht, Fakt ist, dass Fotos und deren Qualität unterschiedlich sind und von einer Menge an Betrachtern durchaus präzise in Kategorien eingeteilt werden können.

Die Frage nach der Schönheit des Modells lässt sich wirklich nur subjektiv beurteilen, Fotogen sein ist hingegen mit „schön“ oder „hübsch“ NICHT gleichzusetzen. Für Fotogenität existiert sogar tatsächlich eine Formel!

Die Zauberformel

Schönheit + Anmut + das gewisse Etwas + Kamerarealität = Fotogenität

Schönheit

Die Schönheit steht an dieser Stelle für die göttliche Gebung, das von „Natur aus schön gewachsene“, die „architektonische Schönheit“, die natürliche Mitgift. Es mögen sich die Geschmäcker und Meinungen des Schönen trennen, gemeint ist hier die sozialwissenschaftlich statistisch bewiesene These, dass die am schönsten empfundenen Gesichter neben klaren Regeln wie volle Lippen, große Augen, konkave Wangen und volles Haar doch durchschnittlich sind. Also jene, welche aus einer Überlagerung möglichst vieler unterschiedlicher Gesichter gleiches Geschlechts entstehen. Man könnte meinen, dass wir das als schönstes empfinden, was wir am wenigsten erreichen können.

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Anmut

Anmut ist die Lebendigkeit des Menschen, die Freiheit des Geistes, der Ausdruck des Wesens.

„Während sich Schönheit auch auf das Tierreich und die Pflanzenwelt erstrecken kann, muss man nach Schiller mindestens Mensch sein, um Anspruch auf Anmut zu erheben.“ (Dieter Wenk)

In einem griechischen Mythos trägt Aphrodite, Göttin der Schönheit, einen Gürtel, der dem, der ihn von ihr verliehen bekommt, Anmut verspricht. Sie habe einst ihren Gürtel verloren und bei einer Wahl zur Schönsten gegen ihre Rivalin — die den Gürtel gestohlen hatte — verloren. Die Metapher eines Gürtels gleicht Anmut einer Eigenschaft, die man ablegen oder anlegen kann, ohne dass es etwas von seiner Substanz verliert.

„Anmut wirkt magisch, sie ist nicht übertragbar, vielleicht auch nicht wiederholbar, sie lässt sich zuschreiben im konkreten Moment, ist darüber hinaus aber nicht frei verfügbar. “ (Dieter Wenk)

Das gewisse Etwas

Das gewisse Etwas ist ein Geheimnis. Nicht etwa in Form eines Rätsels, sondern eines, dass rational nicht erfassbar ist. Die gewisse Zugabe lässt den Betrachter immer wieder zurückkehren wollen, fängt den Blick stets aufs Neue und lässt die Begeisterung nicht abklingen. Ein Rezept gibt es für das gewisse Etwas nicht, entweder man findet es, oder nicht — Picasso hat mal gesagt „ich suche nicht, ich finde“.

Kamerarealität

Was sieht die Kamera? Sie sieht nicht das was unsere „3 dimensionalen Augen“ wahrnehmen. Die Kamera bildet die 3 dimensionale Realität auf eine flache 2 dimensionale Fläche ab — ihre Realität. Durch die Reduktion entsteht aber nicht zwangsläufig eine Minderung der Gestaltungsmöglichkeiten. Durch die grafische Wirkung entstehen sogar neue Möglichkeiten.

Die Schönheit eines Modells alleine reicht also für ein schönes Bild nicht aus, denn ohne weiterer Zutaten wirkt es tot. Die schönste Grazie ist ohne Anmut ein Abbild des Unlebendigen und Surrealen. Und der natürlich hässlichste Mensch kann soviel Anmut besitzen, dass das Bild wiederum einfach überwältigend wirkt. Ohne das gewisse Etwas fesselt das Bild eben nicht des Betrachters Blick.

Missachtet der Fotograf die Kamerarealität, gehen gestalterische Möglichkeiten verloren, so dass das Bild entweder zu natürlich — also alltäglich, einem Schnappschuss gleichend — oder zu Surreal wirkt. Diese Gradwanderung in den Griff zu bekommen setzt eine unermüdliche, spielerische Experimentierfreude voraus — Erfahrung und Praxis eben.

Ein wunderschönes Modell allein ist eben nicht die Würze, die dem Bild automatisch Flügel verleiht.

Fotogen sein

Was heißt denn nun nicht fotogen sein? Strelow beschreibt dies mit den Worten: „Die Feststellung >>ich bin nicht fotogen!<< bedeute >>Man wirke auf dem Foto nicht überzeugend, man mache keinen Eindruck auf den, der einen nicht persönlich kenne. Man komme beim Betrachter nicht gut an<<„. Das Foto hat das Ziel, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zu ziehen nicht erreicht. Was hier aber deutlich wird, ist, dass dies nicht an der Schönheit des abgebildeten Menschen liegt, oder der Güte des Fotografen, eher ist dies das das missglückte Zusammenspiel aller/mehrerer Faktoren — eine schlecht inszenierte Fotografie.

Strelow erwähnt auch, dass die Norm, das Mittelmäßige, Neutrale und allzu vorsichtige absolut unfotogen sind, denn nichts ist langweiliger (in der Kreativität) als die Eindeutigkeit und Gesetzmäßigkeit, denn sie sind mechanisierbar, sie heben sich nicht von dem Ablauf des Alltags heraus.

Das Fotogene wirkt nicht nur für den Moment, es zieht dauerhaft die Blicke auf sich!

18 Kommentare zu „Fotogenität – oder: Wann ist ein Mensch fotogen?“

  1. danke dir für deine Analyse zur Fotogenität. Find ich ist super gelungen!!

    Wenn ich Menschen fotografiere, die Angst haben sie seien „nicht fotogen“, sage ich grundsätzlich immer: Es gibt keine unfotogenen Menschen, es gibt nur schlechte Fotografen.

    Und diese Meinung vertrete ich auch. Mit Licht, Komposition und vielen anderen fotografischen Möglichkeiten kann man jeden in ein gutes Licht rücken, bzw. wer sagt denn, dass Fotos immer schön sein müssen? Müssen sie nicht eigentlich nur spannend und interessant sein und damit zu nachdenken anregen?

    Einfach nur „schöne“ Bilder von hübschen Frauen finde ich ehrlich gesagt schon langweilig, weil es viel zu viele davon gibt.

    nur noch mal meinen Brei dazu….

  2. Pingback: Fotogenität

  3. Ja es gibt Menschen die sich in jeder Lage oder besser gesagt in jeder Situation auch noch super fotografieren lassen. Ihre Anmut und Grazie spiegelt sich in den Bildern wieder. Aber wie gesagt man hat dann das gewisse etwas oder nicht! ? ! ?

  4. Ich finde dass Fotogenität nicht unbedingt göttliche Gebung mitbringen muss. Es gibt so viele Bilder von Personen, die wirklich nichts chön sind, aber in der bestimmten Situation doch sehr fotogen sind…

  5. Pingback: [Quick]Picks vom 26.02.2009 | fotos.neuweger.com

  6. Pingback: Links vom Dienstag, 10. November 2009

  7. Als (Auftrags-)Fotograf kann man sich nicht in der Regel nicht aussuchen, wen man fotografiert. Wenn Kunden kommen, die nicht ganz so großzügig ausgestattet sind mit dem, was die landläufige Meinung als „schön“ bezeichnet, fängt für mich die Herausforderung an. Seine Lieben – Partner oder Familie – finden diesen Menschen doch auch schön und liebenswert. Also gilt es für mich als Fotografen herauszufinden, was dies „Schokoladenseiten“ sind. Wo liegt die Schönheit der/ des Betreffenden? Aus welchem Blickwinkel muß ich es sehen? In welchem Licht kommt ihre/ seine Persönlichkeit am besten zu Tage? Ich muß mir die Mühe machen, sie oder ihn kennenzulernen. Wenn mir das gelingt, dann kann ich auch ansprechende Fotos machen, weil ich für mich selbst ihre/ seine Schönheit entdeckt habe und beginne, mit meinen Bildern diese Schönheit für andere zu beschreiben.

    Ich fahre viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln und sehe mir gerne Menschen an. Ich frage mich dabei, wie ich sie darstellen würde. Ein gutes Übungsfeld. Im praktischen Einsatz sind neben fotografischer Kenntnis und Ideen auch Einfühlungsvermögen, ein wenig Psychologie und ein persönlicher Rapport (Beziehung) gefragt.

    Mit liebem Gruß,
    Alexander

  8. Pingback: Das war ….. Juli 2012 « Neles Welt

  9. Ich halte das für Unsinn.
    Jahrelang habe ich mit Fotomodells gearbeitet und weiß, es ist egal wie schön oder wie anmutig jemand ist. Gute Fotos entstehen dann, wenn jemand keine Angst hat, vor der Kamera zu stehen und Lust hat, mit der Kamera zu flirten oder sich ein bisschen „zum Affen“ zu machen, ganz allgemein „zu spielen“.
    Genauso wie gute Fotos ja auch entstehen, wenn jemand sich NICHT fotografiert fühlt, denn dann füllt sie/er die Rolle der/des Unbeobachteten aus, und geht ganz auf im aktuellen Tun.
    Wenn natürlich jemand darüber hinaus auch noch klassisch schön oder hübsch ist: umso besser!

  10. Fotogen ist für mich jemand, der authentisch ist. Wenn ich jemanden vor der Linse habe, der nicht echt ist, der nicht im Reinen mit sich ist, kann er noch so hübsch sein (in welchem Sinne auch immer). Er wird immer unecht wirken. Gekünzelt.

  11. Bei mir ist das so – ich seh auf Passfotos und offiziellen Bildern immer scheiße aus,
    auf normalen Bildern von mir oder Freunden gut.

    Wie kann das sein ?

    1. Weil du auf dem Passfoto nicht du selbst bist. Deine Persönlichkeit kommt nicht herüber weil du nichts tust und das Passfoto entsteht zusätzlich noch in einer hoch künstlichen Situation.

  12. Pingback: Bewerbungsfoto – zeige dich, wie du bist - Ich & mein Job

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