Fujifilm Finepix X100 – eine Liebeserklärung


Von Christian Ahrens

Als Fujifilm zur Photokina 2010 die X100 ankündigte, war ich wie elektrisiert. Endlich offerierte ein Kamerahersteller ein modernes Pendant zur guten alten klassischen Sucherkamera, ohne an der Qualität und am Fotografischen zu sparen. Die Eckwerte: lichtstarke Festbrennweite mit 35mm KB-Äquivalent, großer Sensor, moderner Autofokus, ein optisch-elektronischer Sucher, der diesen Namen auch verdient und ein klassisches Design, dessen Bedienelemente zudem ein richtiges Fotografier-Gefühl versprachen und die Hoffnung beflügelte, endlich ein ernsthaftes Instrument in die Finger zu bekommen, das dennoch Platz in einer Jackentasche findet.

Angekündigt für Frühjahr 2011 hat es dann erwartungsgemäß etwas gedauert, bis ich mein Exemplar in den Händen hielt. Dafür mit persönlich perfektem Timing: die Kamera trudelte eine Woche vor meinem Sommerurlaub ein. Sofort beschloss ich, vollständig auf sie zu vertrauen und alles andere an Kameragerät zu Hause zu lassen: ein technisches, gestalterisches und intellektuelles Abenteuer wartete also auf mich. Dieser Bericht ist eine Essenz dieser Reise.

First steps

Über die X100 ist schon viel geschrieben worden, und ihre technischen Eigenschaften wurden ausführlich erläutert, seziert, getestet und beurteilt. Ich werde es mir daher ersparen, auf diese Dinge im einzelnen einzugehen und verweise auf die entsprechenden Quellen im Internet.

Viel lieber möchte ich von einem wichtigen Moment sprechen: und zwar dem, an dem ich die Kamera zum ersten Mal in die Hand nahm. Der Verkäufer reichte sie mir über den Tresen, ich griff zu, schaute schnell auf die Bedienelemente und durch den Sucher und wusste, dass ich das Geschäft nicht mehr ohne dieses Gerät verlassen würde. Dabei hatte ich zunächst lediglich vorgehabt, sie einfach mal in die Hand zu nehmen und meine Photokina-Begeisterung vom Vorjahr kritisch zu überprüfen. Warum ist das so? Ich denke, es gibt zwei Gründe: die Kamera wird benutzt wie eine Kamera, nicht wie ein Knipscomputer. Und: alle fotografisch relevanten Bedienelemente sind als hardware ausgeführt! Blende? Ein Blendenring. Belichtungswerte oder -Automatik: ein Drehschalter. Belichtunskorrektur? Ein Rädchen. Mehr braucht man eigentlich nicht, um Bilder zu machen. Kein Rumgemurkse in irgendwelchen Menüs. Keine fummeligen Rädchen. Alles an einem Ort, wo man solche Bedienelemente auch erwartet. Dann einfach die Kamera zum Auge heben, fokussieren, den Ausschnitt bestimmen, ggf. die Belichtung korrigieren und abdrücken. Das alles geht, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen, weil die Knöpfe gut ertastet werden können und an der richtigen Stelle liegen.

Ach, noch eins: die Kamera ist praktisch lautlos, nachdem man das nervige Gepiepe abgeschaltet hat. Ein Traum.

Designerfragen

Praktisch in jedem Artikel über die X100 wird die Gestaltung der Kamera mit dem Adjektiv „Retro“ versehen. Damit wird man dieser Kamera jedoch nicht gerecht. Retro, wörtlich „rückwärts“, klingt mir zu sehr nach Designgag, nach „altmodisch“ und nach einer Masche, die auf Nostalgie als Verkaufsargument setzt. Ich möchte statt des Wortes „retro“ daher lieber die Beschreibung „klassisch“ in die Diskussion einführen.

Dass die Sucherkameras der 40er bis 80er Jahre bestimmte Bedienelemente wie einen Blendenring und ein Zeitrad aufwiesen, hat ja einen bestimmten Grund: diese Elemente hatten sich als ausgesprochen praktisch erwiesen – als aktive Hilfe für den gestaltenden Fotografen. Und ähnlich wie beim Automobil, in dem die klassischen Bedienelemente wie Lenkrad, Schaltungsknüppel, Kupplung, Bremse und Gaspedal bis heute stets am gleichen Ort anzutreffen sind, war es auch bei den Kameras dieser Ära: man war sofort mit den wichtigsten Elementen vertraut, konnte intuitiv mit ihnen arbeiten und sich auf das Wesentliche konzentrieren: auf das Schaffen und Gestalten von Bildern.

Die Computerisierung und Digitalisierung der Kameratechnik, speziell im Segment der kompakten Kameras, hat leider dazu geführt, dass diese Tugenden praktisch untergegangen sind: Benutzbare Sucher verschwanden, Blendenringe verschwanden und richtige Knöpfe und Schalter wurden durch Displays, Knöpfchen und Menüs ersetzt. Die Kamera, ursprünglich mal gedacht als Verlängerung des Auges und des Gefühls, wurde ein Knipskästchen. Man drückte drauf, und irgendeine Art von Bild entstand. Selbst erfahrene Fotografen neigen bei einer Kompaktkamera dazu, einfach nur abzudrücken, obwohl sie die Möglichkeiten der Bildbeeinflussung durchaus haben.

Die X100 bringt die klassischen Bedienelemente wieder zurück. Nein, es ist kein Retro-„look“, was hier fröhliche Urstände feiert, sondern es sind bewährte Konzepte, die beim Fotografieren helfen. Und ich glaube als fast sicher annehmen zu können, dass dies nicht nur von Fotografen mit Analogwurzeln so wahrgenommen wird, sondern dass es auch junge Leute zu schätzen wissen, die noch nie einen Film in eine Kamera gelegt haben.

Auf Reisen

Unsere Reise führte mit dem Auto zunächst in den Harz, dann nach Berlin und anschließend an die Ostsee. Die X100 war meine einzige Kamera, lediglich meine Lebensgefährtin hatte noch die Panasonic LX-5 dabei, die ich ihr geschenkt habe. Aber die habe ich selbst nur ein einziges Mal benutzt…

Es ist schon ein Unterschied, wenn man sonst mit einer 16kg-Tasche unterwegs ist (plus 20kg Licht), zwei große Spiegelreflexkameras nutzt und etliche Objektive mit den üblichen Brennweiten. Auf einmal hat man nur eine Handvoll Kamera dabei, nur ein paar Handvoll Brennweiten-Millimeter (23, um genau zu sein), eine Speicherkarte – und zwei Akkus. Ja, das hatte sich schon im Vorfeld als sinnvoll erwiesen, mit zwei geladenen Akkus in den Tag zu starten. Ist nur einer dabei, kann es einem allzu schnell passieren, dass die Kamera am Nachmittag ohne Saft da steht. Das ist nicht schön, kann leicht umgangen werden, ist aber einer der Kompromisse, mit denen man sich bei der X100 anfreunden muss.

Bildideen


Was fotografiert man mit der X100? Es ist auf jeden Fall ein anderes Fotografieren als mit einer großen Ausrüstung oder mit einem universellen Zoom. Manche Bilder spart man sich von vorne herein, mit etwas mehr Gewöhnung an die Kamera denkt man gar nicht mehr an Kopfportraits, verdichtete Stadtszenerien oder weitwinkelige Architektur. Man fotografiert, was mit 35mm gut fotografiert werden kann: soziale Szenen, Menschen im Kontext, Architektur, die mit der Brennweite gut erfassbar ist, durchaus Details und enge Ausschnitte, wenn man nah genug heran kommt, Kompositionen, Stimmungsvolles, Atmosphärisches. Street ist natürlich ein Thema. Reportagiges, wenn man mit Menschen zu tun hat oder sich aktiv in Geschehnisse hineinbegibt. Generell könnte man vielleicht sagen: Menschen und Objekte mit Umfeld oder im Kontext. Man läuft mehr, denn viele Motive benötigen ein paar oder auch viele Schritte auf sie zu oder von ihnen weg. Das ist dann der vielzitierte „Fußzoom“.

Die Bilder, die diesen Artikel illustrieren, sind alle mit der X100 gemacht worden. Es sind fertige Fotos, die ich nach meinen Vorstellungen bearbeitet und auch beschnitten habe. Ich zeige ausdrücklich hier also nicht, was aus der Kamera herauskommt, sondern was mit dieser Kamera auf dieser Reise möglich war. „OOC“ (Out of Camera) ist in meinen Augen vollkommen aussagelos. Entscheidend ist, was als Ergebnis möglich ist, welche Wirkung und welche Qualität erreichbar ist. So sind die Fotos auch beschnitten – gelegentlich bis zu 50% – kein Problem in meinen Augen. Auch mit sechs Megapixel schaffe ich noch die Auflösung, die in einem Fotografenbildband für eine Druckseite erforderlich wäre. Mehr Ruhm brauche ich erstmal nicht.

Fotografiergefühle

Man ist unbeschwert: Es hat etwas ungemein Befreiendes, mit der X100 unterwegs zu sein. Keine schwere Kamera zerrt an der Schulter, keine Kameratasche nervt. Man hat einfach ein griffiges Maschinchen bei sich. Auf den Gurt habe ich verzichtet und dafür lieber die alte Handschlaufe von meiner Contax TVs montiert. Diese über die Hand gezogen, die Kamera ein paar mal verdreht, damit die Schlaufe nicht übers Handgelenk rutscht – und los geht es. Die X100 kann man ermüdungsfrei einen ganzen Tag herumtragen, egal ob in der Hand oder in der Jackentasche. Auch Hüfttaschen oder Außentaschen an Outdoor-Klamotten würden sich eignen, habe ich aber nicht ausprobiert.

Man fühlt sich gut: Es fühlt sich einfach gut an, mit der Fujifilm Bilder zu machen. Man hat die Kamera in oder an der Hand, man sieht ein mögliches Bild, man kann – wenn notwendig – die Aufnahme noch in der Jackentasche vorbereiten und blind den Blendenring auf- oder zudrehen. Dann hebt man die Kamera ans rechte Auge, sieht seinen Ausschnitt, registriert bei Bedarf die Belichtungszeit und löst aus. Das ist ein geschmeidiger Vorgang. Er ist absolut lautlos. Der Sucher ist brillant (optisch) und informativ (elektronisch). Beide sind cool, man kann mit einer Hand fotografieren, und dennoch Parameter verändern, z.B. den Sucher umschalten. Oder man stützt die Kamera leicht mit der anderen Hand und dreht an der Belichtungskorrektur. Natürlich ohne die Kamera vom Auge herunterzunehmen. Man löst aus. Eine minimale Erschütterung gibt Feedback, das Bild erscheint gegebenenfalls in guter Qualität im Sucher. Man ist zufrieden, lässt die Hand sinken oder versteckt die Kamera wieder in der Tasche.

Man kommt überall rein: Ich fotografiere gerne in Museen oder Kunsthallen, u.a. deswegen, weil man hier den seltenen Fall hat, dass alles Sichtbare ästhetisch ist: die Kunstwerke an den Wänden sind es, und sehr oft auch die Räume, das Licht – und manchmal sogar die Menschen. Gesichter der Renaissance in Berlin? Kein Problem. Andreas Mühe in der Kunsthalle Rostock? Auch kein Problem. Mit einer Spiegelreflex hätte man außer im offiziellen Auftrag keine Chance. Mit der X100 ist es ganz leicht. Bilder zeige ich aber nicht davon, das wäre nicht fair gegenüber den Veranstaltern. Es genügt mir vollkommen, solche Fotos zu meiner privaten Freude zu realisieren.

Man wird nicht wahr genommen: Wer damit leben kann, sich nicht permanent als Superprofi darzustellen, verschwindet mit der X100 in der Masse der ganz normalen knipsenden Menschen. Man wird nicht beachtet, niemand wirft lange Blicke auf noch längere Objektive und niemand fragt einen, was dieses Mördergerät denn gekostet hat. Dafür kann man selbst aus naher Distanz zu anderen Menschen ganz frei fotografieren, man muss sich nicht überwinden, man wirkt offenbar nicht bedrohlich und man fühlt sich auch nicht so. Man sieht eine Szene, hebt die Kamera zum Auge, schaut in Ruhe durch den wunderbaren Sucher und löst aus. Niemand hört den Zentralverschluss, praktisch niemand nimmt überhaupt wahr, dass gerade ein neues, einmaliges und zweifelsfrei geniales Foto entstanden ist. Diese Kamera ist ein Geschenk für Fotografen, die in ihrer Arbeit nicht gestört, nicht bemerkt und nicht bewundert werden möchten.

Qualitäten


Was mich selbst bei den besseren Kompaktkameras bis heute nervt: kleine Chips, und daraus resultierend mangelnde Freiheiten im Spiel von Schärfe/Unschärfe sowie schlechte Bildqualität bei hohen Empfindlichkeiten. Dieses Problem ist bei der X100 nicht existent: die Kamera ist kompakt für unbeschwertes Fotografieren, sie hat einen Chip im APS-C-Format, ermöglicht trotz des leichten Weitwinkels schöne Unschärfen bei entsprechenden Motiven und ist bis mindestens 2500 ASA top in der Bildqualität. Zudem bildet das Objektiv scharf ab und ist ausgezeichnet korrigiert. Die Kamera erreicht damit ein Niveau, mit dem man auf Jahre hinaus viel Freude haben kann. Sie ist in Sachen technischer Abbildungsqualität keine Kompromisskamera mehr, sondern ein ehrliches und belastbares Werkzeug, auch für Fotografen, die in extremen Situationen oder in anspruchsvollen Momenten Bilder schaffen wollen.

Kritisches

Natürlich ist die X100 nicht perfekt. Sie hat ihre Eigenheiten und durchaus auch Mängel. In der Literatur wird gerne und genau darauf hingewiesen: das Menü ist ein bißchen unübersichtlich, der zentrale OK-Button zu klein bzw. nicht erhaben genug, das Display hinten könnte höher auflösen. Und so weiter.

Ja, das alles ist richtig und zutreffend. Jedoch sollte man derlei Kritik immer an dem Gesamtbild messen und im Kontext bewerten.

Mich stört am meisten die etwas umständliche Art, den Schärfepunkt zu verschieben. Hierzu muss man einen der Knöpfe links an der Kamera halten und gleichzeitig mit dem Einstellrad rechts in die gewünschte Richtung „klicken“. Das ist OK, das ist machbar, aber es ist nicht gut in den fotografischen Workflow integrierbar. Will heißen: diesen Vorgang kann man nur dann durchführen, wenn man die Kamera vom Auge nimmt und das hintere Display eingeschaltet hat. Das ist schade, denn die Wahl des Schärfepunktes ist für die Bildgestaltung mitunter sehr wichtig, vor allem, wenn man mit offener Blende fotografiert. Perfekt wäre hier ein kleiner „Joystick“, der diese Aufgabe übernimmt.

Ein anderer Punkt ist, dass sich die Kamera leicht verstellt, weil man unabsichtlich irgendwelche Knöpfe berührt und ins Display wandert. Glücklicherweise hat Fujifilm mit dem Firmware-Update hier eine Möglichkeit geschaffen, dies zu unterbinden: Drückt man einige Sekunden auf den OK-Button, wird das Menü deaktiviert und unabsichtliche Verstellungen unmöglich gemacht. Ein guter Workaround!

Der manuelle Fokus ist in meinen Augen keine Alternative zum AF. Er ist so langsam und hakelig implementiert, dass man ihn kaum sinnvoll nutzen kann. Allerdings stört mich das kaum, denn der AF funktioniert gut. Praktisch alle Bilder, die ich während meiner Reise belichtet habe, sind an der richtigen Stelle scharf. Die Geschwindigkeit der Scharfstellung finde ich absolut praktikabel und nutzbar, auch wenn die Kamera sicherlich nicht geeignet ist, schnelle Verfolgung wie in der Sportfotografie zu realisieren. Aber wer macht so was auch mit einem Reportage-Weitwinkel?

Alte Tugenden wie Vorfokussieren und dann auf den richtigen Moment warten, kommen wieder zu Ehren. Da das Umstellen des Schärfepunktes so umständlich ist, ist auch das Fokussieren mit mittlerem Sensor und anschließendes Verschwenken wieder gefragt – und funktioniert ausgezeichnet. Man muss nicht alles so machen und haben wie bei einer Spiegelreflex.

Sie steckt was weg


Fujifilm betont die solide Fertigung der Kamera, und ein bisschen gegen meinen Willen kann ich das auch bestätigen. Als ich mich am Strand von Wangerode auf eine Kaimauer schwingen wollte, geriet die in meiner Jackentasche verstaute Kamera zwischen mich und den Beton. Mit anderen Worten: ich setzte mich drauf. Das Objektiv war nach unten gerichtet und ich hing für lange 5 Sekunden mit meinem ganzen Gewicht auf dem guten Stück. Das zu ändern, ging nicht ohne Bewegung ab, d.h. die Kamera scheuerte mit dem Objektivrand ordentlich über den Beton, nur wenig vom Stoff einer dünnen Regenjacke gedämpft. Die Kamera hat es ausgehalten, aber die Objektivfassung hat ganz schön was abgekriegt und ist nun hübsch verschrammt (und die Jacke hat ein Loch). It’s a tool, not a toy.

Der Beginn einer langen Reise

Die X100 von Fujifilm ist eine erstaunlich universelle und gleichzeitig außerordentlich puristische Kamera. Sie lässt die ärgerlichen Armseligkeiten normaler kompakter Kamera weit hinter sich und bietet zahlreiche wunderbare fotografische Tugenden, die man schon verloren wähnte. Dabei bleibt sie kompakt und offeriert hervorragende Bildqualität in allen Belichtungssituationen und ein sinnliches und handwerklich hochwertiges Fotografiergefühl. Es ist eine Kamera für Leute, die eine genaue Vorstellung haben, was sie damit anfangen werden. Ein moderner Klassiker mit zeitlosen Tugenden, aber zeitgemäßen Eigenschaften. Ich bin froh, dass nun endlich ein Kamerahersteller den Mut hatte, ein solches Produkt herzustellen.

50 Kommentare zu „Fujifilm Finepix X100 – eine Liebeserklärung“

  1. Endlich mal ein Bericht, der den praktischen Umgang mit der Kamera beschreibt. Von technischen Daten liest man in der letzten Zeit einfach zu viel.
    Die X100 weckt bei mir auch das „Haben-Will“-Gefühl, nur ist mir persönlich der Preis derzeit einfach zu hoch.

  2. Ich dachte früher/immer nur mit der Super-Hyper-Profi-(D)SLR könne man vorzeigbare Bilder abliefern 😉 Es „scheint“ aber doch der Fotograf – Christian Ahrens – zu sein, der die Bilder/Motive sieht und macht! Die Kamera nimmt nur auf/speichert das Gesehene… Erstklassiger Bericht! Und dann so eine Motivvielfalt mit einem festbrennweitigen, „langweiligen“ 35 mm Weitwinkel (@KB)! Hut ab! Da ich verspielter und reiner Amateur bin, tun es bei mir in Urlaub und Freizeit neben einer Oly Pen noch eine – vom Objektiv her ganz puristisch – Sony NEX3 samt 2,8/16 Pancake. Letztere meine ideale Museumskamera! „Nur“ 24 mm (@KB) Festbrennweite und ebenfalls schön unauffällig. Die Einsteiger DSLRs gehen mit diesen Kameras wohl endgültig aufs Abstellgleis. Zurück zu Christian Ahrens. DANKE für den Beitrag!!!

    Ralf Jannke aus Bonn

  3. „Man wird nicht beachtet, niemand wirft lange Blicke auf noch längere Objektive und niemand fragt einen, was dieses Mördergerät denn gekostet hat.“

    Weiterer Vorteil – Man muss nicht unbedingt so große Angst haben ausgeraubt zu werden 😉 Aus diesem Grund hatte ich mir damals für die Russlandreise eine Nikon FG gekauft

  4. Hallo Christian,

    die Schlussworte hier find ich am besten, mein absoluter Favorit: „Dabei bleibt sie kompakt und offeriert hervorragende Bildqualität in allen Belichtungssituationen und ein sinnliches und handwerklich hochwertiges Fotografiergefühl.“ Alleine deswegen würde ich mir die Fuji glaub ich kaufen.

    Danke für den sehr schön geschriebenen Artikel. Und weiterhin viel Spass mit der Fuji.

    Viele Grüße,
    Ivan

  5. Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen, endlich mal ein Bericht, verfasst von jemanden, der weiss, was er schreibt, nicht dieses ewige Rumgenörgel . Danke dir, Christian. Mein „Haben wollen“ wird so -immens- verstärkt 🙂

    Güße aus der Eifel
    Armand

  6. Ein sehr feiner Bericht und er deckt sich mit meinen Erfahrungen.

    Auch ich habe die Kamera kurz vor meinem Ostküsten-Urlaub eigentlich erstmal im Laden ansehen wollen und ging dann ohne langes Nachdenken mit ihr in der Tüte nach Haus.

    Die X100 war dann auch meine einzige Digitalkamera im Urlaub und es gab sehr wenige Situationen, in denen ich mir ein anderes Werkzeug gewünscht hätte.

    Jetzt hatte ich eigentlich vor, meine Reiseerlebnisse mit dieser feinen Kamera selbst zu bloggen und damit eine Forsetzung des „ersten Eindrucks“ zu skizzieren. Nun aber überlege ich, nicht einfach einen Link auf diesen Beitrag zu setzen. 😉

  7. Ich habe mich zu Beginn auch über den kleinen Menü-Knopf geärgert. Bis ich herausgefunden habe, dass man mit dem ganzen Daumen irgendwie voll in die Mitte drücken kann. Die Kamera interpretiert das immer als „Menu OK“. Super Lösung.

  8. Toller Bericht über diese tolle Kamera. Mich würde mal ein Vergleich zu der Sigma DP2 interessieren, die auch einen APS-C Sensor hat. Nur eben nicht so einen tollen Sucher und auch kein klassisches Design.

  9. @Viktor

    Achja richtig, der Foveon Sensor macht ja keine Bilder, kann man wirklich nicht vergleichen.

    @Stephan

    Hey super, dass du eine hast :). Mich interessiert eben eine Kompaktkamera mit APS-C Sensor, RAW-Format und lichtstarker Festbrennweite im 35-45mm KB Bereich. Was diese Eckdaten betrifft, so sehe ich die X100 und die DP2s recht dicht beieinander. Mir ist klar, dass die Sigma auf dem Sensor für jede Farbe eine einzelne Schicht hat. Der Unterschied im endgültigen Bild ist mir allerdings nicht klar.

    Mich interessiert einfach nur, wenn man den Vergleich nur auf das Bildergebnis beschränkt und den minimalen Unterschied in Blende und Brennweite außer Betracht lässt, wie ähnlich sind sich die beiden Kameras da!? Immerhin kostet die Sigma die Hälfte,

    Habe deinen Blogartikel gelesen, war wirklich interessant allerdings hast du ja die „Landschaftsausführung“ der Sigma. Aber du hast immerhin den direkten Vergleich zu beiden Kameras!

  10. @Viktor

    Man kann auch Äpfel mit Birnen vergleichen oder Dampfplauderer mit Büroklammern. Natürlich kann man auch die Fuji mit einer Sigma vergleichen – nicht zuletzt, weil es kompakte Kameras mit Festbrennweite und guter Abbildungsleistung sind. Herrjeh.

  11. Ach ja, der Foveon hat eine Größe von 20,7 x 13,8
    und ein APS-C 22,2 x 14,8
    und ist damit kein echter APS-C

    Zudem:
    „Dieser einzigartige Sensor erkennt im Gegensatz zu den Bildsensoren anderer Digitalkameras jede Grundfarbe – rot, grün und blau – separat mit je 2.652 x 1.768 Bildpunkten. Rechnerisch (2.652 x 1.768 x 3) ergibt sich daraus eine Bildauflösung von 14,1 Megapixel, auch wenn ein Foto effektiv nur 2.652 x 1.768 Pixel Auflösung und damit 4,7 Megapixel hat“ http://www.dkamera.de/testbericht/sigma-dp2/

    Kurz und knapp, damit kommt Dein Bild niemals auf ein Plakat

  12. Der Foveon liefert ganz andere Ergebnisse (sofern man es ausreizt) – deswegen kann man die beiden nicht vergleichen. Zudem ist die Berechnung der Pixel und damit der MP eine ganz Andere (Dein Beisatz war – dp2 hat ja auch einen APS-C Sensor) – die Größe allein, ist eben nicht entscheidend.

    „Mir ist klar, dass die Sigma auf dem Sensor für jede Farbe eine einzelne Schicht hat. Der Unterschied im endgültigen Bild ist mir allerdings nicht klar.“
    Du hast dadurch im „Pseudo HDR“ Bereich Out of the Cam einen wesentlich höheren Kontrastumfang, den Du in der RAW Entwicklung ganz anders ausreizen kannst!

    Zudem erhöht sich durch die Dreischichtung die tatsächlich vorhandene Fläche pro Pixel. Die Pixelangabe der DP2 ist daher eine knappe Verdreifachung der tatsächlichen Pixel…. und und und

    Ein vergleich von Äpfeln mit Birnen eben – beide kann man aber essen!

  13. @Julian Gutfreund

    Wie unser ungefragter Referent schon skizziert hat und wie es in meinem Blogpost zu lesen war, sind die Ergebnisse aus der Sigma ausgesprochen brilliant, kommen aber eben nur in einer Größe von 2640?×?1760 (X100 4288?×?2848) Pixeln. Zwar kann man die Bilder noch etwas hochziehen ohne einen allzu störenden Qualitätsverlust, aber Fototapeten sollte man da vielleicht eher lassen – auch wenn das nicht Thema war. 😉

    Da meine DP1s ja erst mit f4 startet, kann ich dazu nicht soviel sagen. Ich benutze sie fast ausschließlich als P&S im urbanen Raum, veräußere sie nun aber in der Bucht (http://t.co/Im6TXeO), weil ich eben mit der X100 eine sehr ähnliche Kamera dazu gekauft habe.

    Die Fuji liefert alles in allem eine vielen Crop-DSLRs zumindestens gleicherwertige wenn nicht überlegene Abbildungsleistung und der optische Sucher ist ein Traum. Wenn Du dir die Preise also als Vergleich nimmst, solltest Du ggf. 130 Euro für einen 40mm-Aufstecksucher dazu addieren, denn bei starken Sonneneinstrahlung ist ein Display halt ein Display und man komponiert geschätzt.

    Für die Sigma spricht außerdem, dass die Gegenlichtblende viel billiger und sogar via amazon zu bekommen ist.

    @Viktor

    … und beide machen Fotos und nun pssst!

  14. Kann mir einer der glücklichen Besitzer der x100 bitte verraten wie man durch den / mit dem Sucher fokussiert? Also woher weiß ich was scharfgestellt wurde? So ein AF verschätzt sich doch auch oft. Auf dem Display und in einem DSLR Sucher kann ich das ja dann sehen, aber in so einem Sucher? Wie funktioniert das? – interessiert mich brennend – auch im Hinblick auf die x10

  15. Pingback: x100 oder Leica x1? - Seite 4

  16. @ Viktor:

    in dem man den Autofokus benutzt. Der funktioniert sehr gut und seine Wirkung wird im elektronischen Sucher ja auch angezeigt. Im optischen vertraut man auf die Rückmeldung der Kamera, dass scharf gestellt ist. Das funktioniert sehr gut.

    VG
    Christian

  17. Danke Stephan. Ich denke ich muss beide einfach mal ausprobieren. Die DP2s soll wohl bei schlechten Lichtverhältnissen langsamer sein und auch nicht so schnell fokussieren. Und mit 130€ für einen Aufstecksucher fühle ich mich ein wenig veralbert :P. Die Gegenlichtblende für die x100 gibt es übrigens inzwischen auch bei Amazon, sogar als Remake.

    @Viktor & Christian

    Dem würde ich noch hinzufügen, dass der Sucher im optischen Modus dennoch digitale Einblendungen enhält, da das Display gespiegelt wird. Somit wird auch der Fokuspunkt variabel angezeigt. Wenn man allerdings die Schärfe anhand des Bildes beurteilen will, muss man vermutlich auf den voll-elektronischen Sucher umschalten. Aber das können Besitzer der Kamera vielleicht besser beschreiben.

  18. Immer wieder interessant,wie sich Meinungen bilden und wann diese in Deutschland „ankommen“.Als die Kamera angekündigt war,hörte man nur Lobhuleleien im Voraus.Als die ersten Fotografen damit dann ausgiebige fotografieren konnten,Ernüchterung! Dann kam eine neue Firmware und hier und da noch ein Test und plötzlich war die Kamera gar nicht so ganz scheisse und irgendwann wieder das toll mit ein paar kleinen Macken. Und genau das ließt man nun seit Wochen in den deutschen „Reviews“.Aber irgendwie müssen wohl einige Leute sich selbst was in die Tasche lügen,denn die Kamera ist ja nicht gerade ein „Schnäppchen“.Und die die vor scheiss Fotos gemacht haben,machen die mit der Kamera immer noch.

  19. Herrlich wie sich hier die Schlauberger mal wieder über Pixel streiten.
    Mir ist es gestern wie dem Autor ergangen: ich wollte die Kamera im Geschäft nur mal ausprobieren, war aber im Hieb von der Bedienbarkeit überzeugt. Eine halbe Stunde später erfasste mich auf meiner Couch beim eingehenderen Studium ein „Wow!“ Erlebnis nach dem anderen.
    Auch die Firmware erscheint mir sehr durchdacht. Haben die Entwickler meine Träume ausspioniert?
    Z.b. Die Iso-Automatik: Ein Traum! Ich kann noch gar nicht glauben, dass das ewige Gedaddel auf dem Mäuseklavier ein Ende hat, denn bisher musste ich bei jeder meiner Kompakten immer umständlich nachjustieren.
    Auch sehr schön und von vielen Kritikern offensichtlich übersehen ist die Funktion im manuellen Fokus ( wird per Schiebeschalter aktiviert – yes!) kurzfristig über das Drücken der AF Taste den Autofokus aktivieren zu können. Hernach kann man ggf. wieder manuell nachjustieren.

  20. Pingback: X - Die ersten 100 Tage

  21. Hallo Christian,

    meine Frau und ich sind von Deinem atmosphärisch gelungenen Bericht zur X100 begeistert! Wir erlauben uns, ihn als „literarischen Leckerbissen“ zu bezeichnen. Es ist alles nachvollziehbar – ich habe es selbst erlebt. Als Hobbyfotograf ohne DSLR-Hintergrund hatte ich vielleicht einen etwas beschwerlicheren Einstieg. Er wurde erleichtert durch viele gute Beiträge zu dieser bisher einzigartigen Kamera, u.a. auch im http://www.fuji-X100-Forum . Hier habe ich Dich unter „Tests & Erfahrungsberichte“ entdeckt, als Du „acieleid“ geantwortet hast. Ich habe den Link zu Deinem obigen Bericht dort eingestellt.

    Gruß Gert

  22. Hallo und vielen Dank für die vielen positiven und ergänzenden Kommentare! Auch heute, einige Wochen später und zurück im Job, erfreut mich die Kamera weiter, findet auch im (Berufs)-alltag ihren Platz, als meine ständige Begleiterin: rassig, elegant, eigenwillig und smart!

    Beste Grüße
    Christian

  23. Klasse Bericht der schön den Einsatz im Alltag beschreibt und nicht auf technischen Werten und Details herumreitet. Das finde ich wirklich gut; wäre klasse wenn man anderswo auch den Fokus entsprechend legen würde und man solche Artikel häufiger liest.
    Cheers, Sven

  24. Hi,

    hier noch eine Ergänzung zur X100: inzwischen hat bei mir auch der Serienfehler zugeschlagen, den Fujifilm leider bei den ersten Serien verbaut hat: Zunehmend wurde, speziell bei geschlossenen Blenden, die Belichtung unzuverlässig, zahlreiche überbelichtete Bilder waren die Folge.

    Mit Hilfe des Reparatur-Einlieferungsscheins habe ich Fujifilm von dem Problem in Kenntnis gesetzt, die Kamera gut verpackt, eine Kopie der Kaufquittung beigelegt und um Behebung auf Garantie gebeten. Das lief problemlos ab, nach etwa 14 Tagen war die Kamera wieder da. Positiver Nebeneffekt: das Objektiv wurde komplett getauscht, d.h. die von mir verschuldeten Kratzer am Objektivgewinde (siehe Bericht), sind auch wieder weg…

    Fujifilm hat hier akzeptabel schnell und souverän reagiert. So wie es sein soll.

    Beste Grüße
    Christian

    http://www.christianahrens.de

  25. Pingback: Die Weihnachtsgeldvernichtungskamera ist bestellt!

  26. Hi,

    habe gerade durch Zufall diesen Bericht über die X100 ergoogelt.

    Bei dem Foto von dem gelben Gebäude mit der Aufschrift „Milchbar“ bin ich etwas erschrocken.

    Wenn mich nicht alles täuscht, ist das in Stralsund und ich habe als kleiner Junge dort mein Eis gegessen. Sah damals aber noch etwas besser erhalten aus… 😉

    Gruß

    Olli

  27. Hi Olli,

    ja, das Bild ist wirklich in Stralsund aufgenommen worden. Die Stadt ist sehr interessant: überall sind schön renovierte und modernisierte Gebäude zu sehen; dazwischen stehen aber auch immer wieder Zeugen der Vergangenheit, wie die beiden abgebildeten Häuser.

    VG
    Christian

  28. Herzlichen Dank für diesen klasse geschriebenen subjektiven Eindruck, denn Fakten kann ich vom Datenblatt lesen.
    Mein Entschluss steht, die Fuji als Doku-Instrument für mein priv. Leben zu holen!

    Danke!

  29. Pingback: Fujifilm X100 | Spuelbeck.net Photography

  30. Klasse. Man merkt, Sie lieben Fotografie. Ich habe die X100 ausgeliehen und dann gekauft. Sie ist keine Kamera, sondern ein Statement: weniger ist mehr.

    Beste Grüsse

  31. Hallo Christian,

    gestern las ich in meinem Mail-Posteingang einen neuen Kommentar zu Deinem immer noch aktuellen Review der X100, den ich im September 2011 sehr gerne gelesen habe. Ich kann heute nochmals Deine Aussagen voll bestätigen.

    Die X100 ist wirklich eine einmalig tolle Kamera! Fujifilm hat jedoch auch weiter Entwicklung betrieben und mir die X-E1 beschert. Das Kit mit dem handlichen 18-55 mm f2,8-4 war für mich unwiderstehlich! Der OLED EVF ist brillant – ich kann damit komponieren und hell-dunkel gut einschätzen, so daß ein Belichtungsbracketing in der Regel entfallen kann. Einige Testaufnahmen beim Fotohändler meines Vertrauens in Kassel haben mich davon überzeugt.

    In der XF-Objektiv-Roadmap für nächstes Jahr ist auch ein 27mm f2,8 Pancake enthalten, so daß ich hoffe, damit wieder das X100-Feeling in meiner Hand zu erleben…

    Viele Grüße aus dem Weserbergland

    Gert

  32. Ein Hallo in die Runde… in die ich eben durch meine Suche zum Thema X100s geriet: gut, was hier so alles zur X100 geboten wird, informativ. Doch als (?>Noch-) Nicht-Fujiana darf ich zum aktuellen Modell schielen, zu dem mit dem kleinen „s“ also – und die Frage in den Raum posaunen, wie Ihr zum Nachfolgemodell steht (Vorgänger wären dann günstiger zu haben)? Gerade die Autofokus-Frage wird in manchen Berichten in den Vordergrund geschoben, das neue Modell gelobt. Aber bekanntlich hat ja alles zwei Seiten, mindestens. Die würde ich gern kennen, um später nicht enttäuscht dazustehen; Dank für Tips, Einschätzungen! Die Richtung jedenfalls (Festbrennweite, Bedienung etc.) stimmt für mich wohl schon bei der X100. Bin gespannt, Näheres zu hören.

  33. Pingback: Fuji X100 oder Fuji X20 kaufen?

  34. Hallo,

    ja, es ist einfach so wie in Deiner “ Liebeserklärung „. Diese 450 Gramm Equipment sorgen einfach für ein tolles Gefühl und die Sicherheit immer das Beste dabei zu haben. Ich bin ebenfalls sehr verliebt.

    Gruß

    Thorsten

  35. Ich fotografiere jetzt seit bald 2 Jahren mit der X100S und ich habe bis her noch keinen passenderen Bericht über die X100 gelesen. Chapeau 🙂

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