Ob Light Painting, Bokeh-Effekt oder Doppelbelichtung – in der Fotografie gibt es die unterschiedlichsten Techniken, um das Potenzial spannender Motive voll auszuschöpfen. Diese Methoden ermöglichen es beispielsweise, verborgene Details zu enthüllen oder die visuelle Wirkung zu verstärken. Die Wahl der jeweiligen Technik wirkt sich damit maßgeblich auf das Endprodukt aus – und bestimmt gewissermaßen, welche Geschichte ein Bild erzählt. Eine Möglichkeit, mehr aus einem interessanten fotografischen Stoff herauszuholen, ist der sogenannte Perspektivenwechsel. Dabei geht es darum, Orte und Objekte aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zu betrachten. Denn dann entfalten sie meist eine ganz andere Wirkung. Schauen wir uns nun konkret an, wie du deine Bilder mit einem solchen Perspektivenwechsel interessanter gestalten kannst.
Abstrakte Perspektiven für eine fesselnde Komposition
Beginnen wir mit dem Exotischen: Der ungewöhnlichste Blickwinkel ist wenig überraschend ein abstrakter. Im Grunde genommen verhält es sich hier nicht viel anders als bei der abstrakten Kunst. Um eine fesselnde Komposition zu schaffen, solltest du den Ort oder das Objekt fragmentiert oder verzerrt darstellen. Dadurch erzählt das Motiv gleich eine andere Geschichte. Welche genau, das lässt sich allerdings nicht sagen, denn abstrakte Fotografie lässt enorm viel Interpretationsspielraum zu und genau das macht sie so besonders.
Aufnahmen im Nahbereich mit vergrößernder Abbildung
Womöglich hast du schon einmal von der sogenannten Makrofotografie gehört, denn sie wird immer beliebter. Bei dieser Technik erstellst du Aufnahmen aus unmittelbarer Nähe und vergrößerst die Abbildung. Das Tolle an der Makrofotografie ist, dass du auch bei Schlechtwetter fotografieren kannst, indem du dich beispielsweise auf das Unmittelbare und Alltägliche konzentrierst anstatt nach draußen zu gehen. Denn mit ausreichender Vergrößerung werden selbst vermeintlich banale Gegenstände, die uns ständig umgeben, zu einem aufmerksamkeitserregenden Hingucker. Aber natürlich bietet auch die Natur jede Menge Inspiration. Wichtig ist nur, die richtige Technik zu nutzen. Mit einer herkömmlichen Handykamera stößt du hierbei allerdings schnell an deine Grenzen. Dasselbe gilt für Kameras mit Universal-Objektiven. Bei der Wahl des Objektivs solltest du daher darauf achten, dass es sich um ein spezielles Makro-Objektiv handelt. Ein solches ermöglicht einen Abbildungsmaßstab von 1:4 oder größer.
Besonders niedriger oder hoher Blickwinkel
Auch wenn das die vorherrschende Vorgehensweise ist – es gibt keinen Grund, immer nur auf Augenhöhe zu fotografieren. Wesentlich interessanter ist ein besonders niedriger oder hoher Blickwinkel. Für einen niedrigen Blickwinkel kannst du dich beispielsweise auf den Boden legen und versuchen, bestimmte Texturen stärker zu betonen. Dadurch wirkt die Abbildung gleich viel dominanter. Bei einem hohen Blickwinkel fotografierst du hingegen aus einer erhöhten Position. Das bietet sich vor allem dann an, wenn du einen Ort aus der Vogelperspektive zeigen möchtest. In beiden Fällen brauchst du hierfür eine geeignete Kamera mitsamt passendem Objektiv. Auch Drohnen werden immer hilfreicher. So kannst du alle Details präzise einfangen.
Symmetrische Muster
Die Welt der Fotografie ist sehr vielfältig und das perfekte Motiv zu finden, ist oft wahrlich nicht einfach. Doch für viele ist es genau das, was den Reiz am Fotografieren ausmacht. Warum also nicht einmal in der Natur, in der häuslichen Umgebung oder am Weg zur Arbeit ganz bewusst nach symmetrischen Mustern suchen? Eine symmetrische Aufnahme hat eine ästhetische, ordentliche und schöne Wirkung – und das erfreut unser Auge. Solche Fotos können den Betrachter sogar dazu anregen, die Welt um ihn herum auf eine neue Art zu betrachten. Und hierbei gilt: Je ungewöhnlicher das Motiv ist, desto eher erzielt die Symmetrie ihren Zweck.
Artikelfoto: Francesco Riccardo Iacomino
Sehr aufschlussreich, danke!