Unsere Reise nach Malta
Um dem deutschen Schmuddelwetter im April zu entkommen, haben wir kurzentschlossen einen einwöchigen Trip nach Malta gebucht. Wir übernachteten in einer Ferienwohnung in der urbanen Metropole Sliema, von der aus es per Fähre nur 5 Minuten nach Valetta, der eigentlichen Hauptstadt ist.
Vom Wetter wurden wir nicht enttäuscht: Fast durchgängig Sonne und 20 Grad waren sehr angenehm.
Malta als Reiseziel
Anreise
Malta ist von Deutschland aus innerhalb von 2:30 Stunden erreichbar. Die Flugpreise sind vergleichsweise günstig, da viele Flüge von Regionalflughäfen aus angeboten werden.
Charakter der Insel
Malta ist keine typische Urlaubsinsel, wie man es von den Balearen, den Kanaren oder den griechischen Inseln her kennt. Außer dem Tourismus gibt es eine finanzkräftige Pharma-, Elektro- und IT-Industrie. Darüber hinaus hat Malta das größte Schiffsregister Europas und einen florierenden Freihafen. Malta ist daher nicht so sehr vom Tourismus abhängig wie andere Mittelmeer-Inseln.
Malteser sind in der Regel sehr freundlich und sprechen gut Englisch, da Englisch nebem Malti, einem arabischen Dialekt, die zweite Amtssprache ist.
Verkehr / Mietwagen
Die Fortbewegung auf Malta ist nicht einfach. Die erste Hürde ist der Linksverkehr, an den man sich erst einmal gewöhnen muss. Aber vor allem der sehr starke Verkehr und die Schwierigkeit, einen Parkplatz zu finden, erschwert eine eventuelle Fahrt per Mietwagen (auf die wir verzichtet haben).
Dementsprechend gibt es auch deutlich weniger Mietwagen als auf den Balearen. Eben mal wie auf Mallorca oder Kreta ein Auto mieten und entspannt über die Dörfer zuckeln funktioniert auf Malta leider nicht so einfach.
Aber auch die Fahrt mit dem öffentlichen Bus ist schwierig. Unser Linienbus von Sliema nach Mdina hatte wegen des starken Verkehrs eine Stunde Verspätung. Als wir bei einem anderen Busfahrer besorgt nachgefragt haben, ob der Bus nach Mdina denn überhaupt noch kommt, hat er nur freundlich gelacht und uns gesagt, dass solche Verspätungen auf Malta häufiger vorkommen.
Party / Nachtleben
Wer feiern möchte, finden dazu umfangreiche Möglichkeiten. Vor allem der Ort St. Julian’s bietet viele Bars, Nachtclubs und Discotheken.
Badeurlaub am Strand
Für einen Badeurlaub ist Malta nicht optimal, da es nur wenig Strände gibt. Aber auch wenn vor dem eigenen Urlaubsquartier kein Strand liegt, muss man nicht auf ein erfrischendes Bad verzichten: An der felsigen Küste gibt es an vielen Stellen Einstiegsmöglichkeiten in das Wasser.
Von Sliema (und sicher auch von anderen Häfen aus) werden täglich Badeausflüge mit dem Boot zu den Sandstränden im Norden der Insel und auf Gozo angeboten.
Valletta
Ein Besuch der Hauptstadt Valletta gehört natürlich unbedingt zu einem Malta-Besuch dazu. Die Altstadt zählt zum UNESO-Weltkulturerbe und es wirklich ein Erlebnis, durch die Straßen zu bummeln, in den kleinen Läden zu stöbern und in einem Café das Treiben auf der Republic Street zu beobachten.
Jeden Tag (außer Ostersonntag) um 12:00 Uhr, im Sommer auch im 16:00 Uhr wird von dieser Terrasse aus eine Kanone zum Salut abgefeuert. Aber auch ohne Salut ist der Besuch der Upper Baracca Gardens wegen der fantastischen Aussicht auf den Grand Harbour zu empfehlen.
Der Innenhof des Regierungspalasts läd mit seinen Bänken und schattenspendenden Palmen zu einer entspannenden Rast ein. Der Eintritt ist frei. Dazu geht man aber nicht an den Wachen an der Vorderseite des Regierungspalasts vorbei, sondern rechts an der Bibliothek vorbei durch den Seiteneingang.
Mdina
Die alte Hauptstadt Mdina wird oft als die schönste Stadt auf Malta bezeichnet. Dementsprechend waren wir auf viele Touristenmassen eingestellt, die aber glücklicherweise ausblieben.
Ganz im Gegenteil: Beim Spaziergang durch die sehr sauberen Altstadtgassen kann man die Schönheit dieser Stadt in Ruhe auf sich wirken lassen und anschließend in einem der kleinen Lokale einkehren.
Game of Thrones
Die Stadt Mdina wurde als Drehort für die Serie „Game of Thrones“ genutzt. Beispielsweise spielten einige Szenen mit Lord Petyr Baelish (Kleinfinger) auf der Pjazza Mesquita.
Essen und Trinken in Mdina
Meine absolute Empfehlung: Die Weinstube „Don Mesquita“ auf der Pjazza Mesquita, die typische maltesische Küche zu sehr vernünftigen Preisen anbietet.
Sliema
Sliema liegt am Marsamxett Harbour genau gegenüber von Valletta. Die Fahrt mit der Fähre nach Valetta dauert nur 15 Minuten und kostet 1,50 Euro pro Person. Da es in Sliema erheblich mehr Unterkünfte und Einkaufsmöglichkeiten als in der Hauptstadt Valetta gibt, bietet es sich an, dort zu übernachten.
Digitale Nomaden auf Malta
Immer mehr digitale Nomaden entdecken Malta als gute Location für ihre Tätigkeit. Wer auf ein urbanes Leben (mit Einkaufszentren und Coworking-Spaces) Wert legt, wird beispielsweise in Sliema fündig.
Mein Fazit zu Malta
Malta eignet sich vor allem für einen Kultur-Urlaub, eine Sprachreise sowie Liebhaber urbanen Lebens bei angenehmen Temperaturen.
Sehr schöne Eindrücke und Informationen, hat mich sofort an meinen Urlaub dort vor gut 15 Jahren erinnert. 🙂 Und die Fahrt mit dem Bus ist wirklich eine Katastrophe, aber irgendwann kommt er dann doch. 😉
Vielen Dank für die tollen Eindrücke Michael!
Malta steht schon länger auf unserer Urlaubsliste, aber zuerst geht es noch nach Südengland, Schottland und danach soll es auch mal in die Sonne und sicherlich irgendwann nach Malta 🙂
Gruss
Mattes
Danke Michael! Ich bin gerade beim Überlegen: Malta oder Sizilien! Vielleicht würde ich auch einen Sprachurlaub in Malta machen!
Ich kann Malta auch unbedingt weiterempfehlen! Wenn ich nochmal die Gelegenheit habe, werde ich dort auf jeden Fall wieder hinreisen. Aber nicht unbedingt im Juli/August, dann ist es dort einfach zu heiß und zu trocken. Die Insel ist einfach ein Fotografen-Traum! Ich habe einen ganzen Bildband aus meinen Fotos gemacht damals. LG Nina – Fotograf Bielefeld
Tolle Bilder, da krieg ich auch gleich wieder Lust nach Malta zu fliegen… ist schon wieder viel zu lange her! 🙁
Wow. So ein schöner Bericht. Die Fotos machen echt Bock da direkt wieder hinzufliegen. Mir hat damals besonders Valetta gut gefallen. Diese vielen bunten Balkone und Türen sind einfach der Hit. Vielleicht nehm ich Malta wieder in meine Reisepläne für dieses Jahr auf.