Lumix G5 – Test auf Sylt


Mittlerweile hat es sich in der Online-Szene ja bereits herumgesprochen: Panasonic hat eine Handvoll Fotografie-Blogger eingeladen, ein Vorserienmodell der neuen Lumix G5 zu testen. Der Test fand auf Sylt statt, da zur selben Zeit dort der Volvo Surf Cup 2012 ausgetragen wurde.

Das Wetter war zwar für die Surfer eher ungeeignet (zu wenig Wind), aber dennoch gab es gute Motive in Hülle und Fülle. Dafür sorgte Catie von der Agentur jdb, die in den zwei Tagen ein interessantes Programm für uns geplant hatte.

Die Lumix G5

Lumix G5 (Quelle: Panasonic)

Seit etwa einem Jahr besitze ich die Lumix G3 und setze sie vor allem für Fotoausflüge in meiner Freizeit ein. Bei professionellen Fotoshootings kam sie bisher nicht zum Einsatz, was sicher auch daran liegt, dass die Kamera durch die geringe Größe eben nicht nach „Profi“ aussieht, so blöd das auch klingen mag.

Dennoch habe ich die Kamera schätzen gelernt und habe sehr gute Fotos damit machen können. Eine Spiegelreflexkamera nutze ich seitdem in meiner Freizeit gar nicht mehr.

Die Lumix G5 ist die Weiterentwicklung der G3 (eine G4 gibt es nicht). Als ich die Spezifikationen der G5 gelesen habe, musste ich erst einmal danach suchen, was sich tatsächlich gegenüber dem Vorgängermodell geändert hat. So viel ist das nämlich gar nicht. Die Verbesserungen stecken eher im Detail:

  • Die Auflösung des Sensors blieb unverändert. Dennoch wurde er weiterentwickelt und soll nun ein noch besseres Rauschverhalten haben als bei der G3. Der Hersteller spricht von einer Vergleichbarkeit mit der EOS 650.
  • Auf der Oberseite kam eine Bedien-Wippe dazu, die ich zuerst gar nicht weiter beachtet habe. Sehr schnell merkte ich dann aber, dass man mit Hilfe dieser Wippe mit der Kamera am Auge sehr schnell und präzise die Belichtungskorrektur vornehmen kann. Eine super Sache.
  • Ebenfalls mit der Kamera am Auge ist es nun möglich, den Focus-Punkt mit Hilfe des Touch-Displays zu verschieben. Was sich so unspektakulär anhört ist, für bei meiner Arbeitsweise eine riesige Erleichterung gegenüber der G3. Und ich wünsche mir, dass dieser Fortschritt durch ein Firmware-Update auch für G3-User zugänglich wird.
  • Ein Silent-Shutter-Modus erlaubt durch die Benutzung eines elektronischen Verschlusses absolut lautlose Aufnahmen.
  • Der Griffwulst ist größer geworden. Dadurch liegt die Kamera besser in der Hand und es ist Platz für einen größeren Akku. Das ist derselbe wie in der Lumix GH2.
  • Der an der G3 vermisste Augensensor ist zurückgekehrt und schaltet automatisch zwischen Display und elektronischem Sucher um.

Eine Mikrofonbuchse gibt es weiterhin nicht. Sie wurde beim Wechsel von der G2 zur G3 eingespart und ist auch bei der G5 leider nicht vorhanden.

Die Lumix-Objektive für die G5

Eine Kamera ist nur so gut, wie die Objektive, die daran montiert sind. Bei meinem Test habe ich mit dem LUMIX G VARIO 7-14mm / F4.0 ASPH, dem LUMIX G VARIO 100-300mm, O.I.S. sowie dem LUMIX G 14 mm / F2.5 ASPH. gearbeitet. Dabei gab es Licht und Schatten. Auf die Objektive möchte ich daher in einem separaten Artikel eingehen.

Martin Wolf, Marcel Wichmann, Felix Meyer und Stefan Groenveld (von links)
Lumix G5 mit 7 – 14 mm Objektiv
Lumix G5 mit 7 – 14 mm Objektiv
Lumix G5 mit 100 – 300 mm Objektiv
Lumix G5 mit 100 – 300 mm Objektiv

Für wen eignet sich die Lumix G5?

  • Lumix G3-Nutzer müssen nicht unbedingt die Pferde wechseln. Dafür sind die Weiterentwicklungen der Lumix G5 zu gering.
  • Profi-Fotografen werden die Lumix G5 vielleicht als Backup nutzen. Oder sie freuen sich über den Silent Mode, wenn in der Kirche oder bei einem Vortrag keine akustischen Störungen, wie sie eine Spiegelreflexkamera mitbringt,  erwünscht sind.
  • Hobbyfotografen freuen sich darüber, dass die Lumix G5 durch das geringe Gewicht immer dabei sein kann und mit einem hochwertigen Objektiv sehr ansprechende Bilder möglich sind, die sich hinter den Ergebnissen einer Einsteiger-DSLR nicht verstecken müssen.

Die System-Entscheidung

Die Hersteller von spiegellosen Systemkameras (Panasonic nennt sie neuerdings DSLMs – Digital Single Lens Mirrorless) sprechen davon, dass die kleinen Brüder ihren großen Geschwistern, den DSLRs in vielerlei Hinsicht ebenbürtig oder bereits überlegen sind.

Ich finde, das muss man differenziert betrachten. Es gibt Vor- und Nachteile für beide Systeme, aber es ist schon beachtlich, dass in Japan bereits ebensoviele DSLMs wie DSLRs verkauft werden. Und dieser Trend wird sich sicher auch in Europa noch weiter fortsetzen.

Letztendlich muss jeder Fotograf selber entscheiden, ob und wann er einen Systemwechsel vollzieht. Geld sparen gegenüber einer DSLR lässt sich dabei jedenfalls nicht unbedingt, denn sowohl Gehäuse als auch Objektive bewegen sich in ähnlichen Preisregionen.

Danke

Ganz herzlichen Dank an Panasonic für die Möglichkeit, an diesem Test teilzunehmen und an die Agentur jdb für die perfekte Organisation

Weitere Testberichte zur Lumix G5

Weitere Berichte von der Reise gibt es bei Stefan, Martin, Torsten, Manfred, Felix, Marcel und Christoph.

Wie geht es bei mir selber weiter?

Auch wenn das ganze natürlich eine Test- und keine Verkaufsveranstaltung gewesen ist, bin ich nach meiner Rückkehr schwach geworden und habe ein weiteres Lumix-Objektiv gekauft. Welches das ist, möchte ich erst in meinem separaten Artikel über die Lumix-Objektive verraten 😉 Und ich plane, die Lumix auch mehr und mehr in professionellen Shootings einzusetzen, zumindestens für zusätzliche Aufnahmen und besondere Blickwinkel. Das „Rückgrat“ meiner Ausrüstung werden aber bis auf weiteres je eine EOS 5D und eine EOS 5DII (sowie demnächst Mark III) bleiben.

10 Kommentare zu „Lumix G5 – Test auf Sylt“

  1. Alles gut und schön und auch sehr überzeugend!
    Ich beginne gerade auch, schwach zu werden…
    Aber ein Punkt ist mir persönlich sehr wichtig, geradezu kaufentscheidend:
    Lässt sich die Touch-Screen-Funktion komplett abschalten?
    – Ich mag diese Fettflecken-Bildschirme überhaupt nicht und würde es als kontraproduktiv ansehen, wenn ich vor jedem Druck auf den Auslöser immer zuerst nachsehen müsste, ob nicht versehentlich irgendein Menüpunkt geändert wurde.
    Ich stehe nun mal auf einen soliden Druckpunkt…

  2. Pingback: Die Lumix G5 | Pixelsize

  3. Können Sie sich vorstellen, die G5 als leichte Kamera auch unter schwierigen Lichtverhältnissen (Messe, IAA) professionell zu nutzen? Mir ist meine Nikon-Ausrüstung nach mehrtägigen Hallenrundgängen oft zu schwer und ich suche eine Alternative. Bedenken sind nicht wegen des Sensor-Formats (die Bildqualität dürfte problemlos für A4-Titel bei 300 dpi reichen) vorhanden, sondern eher wegen der vielen Knöpfe auf engem Raum, bei der man im hektischen Einsatz schnell etwas verstellen könnte. Ebenso habe ich Zweifel, ob der eingebaute Blitz so harmonisch ausleuchtet, wie bei der D200 oder D300. Habe bisher nur die G3 vor dem Fotogeschäft kurz testen können, die Ergebnisse waren nicht schlecht, die Funktion – auch Serienbild – dem Empfinden nach gut. Ist hier vielleicht jemand, der auch als Bildjournalist Erfahrungen mit kompakten System- (z. b. G5) oder Sucherkameras wie beispielsweise Pana FZ 150 (wichtig ist eine vergleichbare KB-Brennweite von 24 mm). Bitte keine Hinweis zu Vor- und Nachteilen gegenüber Spiegelreflex-Kameras, mir geht es nur um eine mögliche Alternative, mit der die Arbeit unter bestimmten Vorausetzungen erleichtert werden kann.

  4. Hallo Jürgen,

    gerade die kleine Bauweise war ein Grund für mich, die G3 zu kaufen. Daher sollte eigenlich ein Messebesuch ein guter Einsatzzweck für die Kamera sein. Allerdings habe ich das bisher noch nicht getestet. Vielleicht ergibt sich auf der Photokina die Gelegenheit.

    Der eingebaute Blitz ist sicher nur suboptimal. Und ein externes Blitzgerät wird von Panasonic zwar geliefert, scheint aber nicht ganz auf dem aktuellen Stand zu sein.

    Dein Einwand mit dem Verstellen der Knöpfe ist berechtigt. Das geht mir (leider) auch noch manchmal so: Da ist die ISO-Zahl verstellt oder der Focus-Punkt verschoben, ohne dass ich das wollte. Liegt aber wahrscheinlich an mir 😉

    Gruß Michael

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