Stephan Sasse ist 34 Jahre alt und arbeitet seit 2,5 Jahren nebengewerblich als Fotograf. Spezialisiert hat er sich auf individuelle People Fotografie im Bereich Gothic, Fantasy, Mittelalter und Tattoos, da er sich hier auch privat am wohlsten fühlt.
Ziemlich unerwartet bekam er die Anfrage, ob er auch Hocheiten fotografiert. Wie er mit dieser Anfrage umgegangen ist und wie es ihm bei seinem ersten Job als Hochzeitsfotografie ergangen ist, beschreibt er in dem folgenden Gastartikel.
Autor: Stephan Sasse
Bevor ich mich auf meinen Aufnahmebereich festlegte, las ich natürlich auch viel in diversen Fotografie-Foren, unter Anderem auch über das Thema „Hochzeitsfotografie“. Oftmals in bitterbösem Ton, wurden dort Argumente ausgetauscht und es wurde rege diskutiert, ob denn ein Amateurfotograf überhaupt so etwas Verantwortungsvolles wie eine Hochzeit fotografieren dürfe.
Ein enorm komplexes Gebiet offenbarte sich mir, so ging es um adäquate Preisgestaltung, korrekte und strukturierte Durchführung, das benötigte Equipment, die liebe Technik und vieles mehr. Das Thema interessierte mich zwar, allerdings schien es für mich und meinen doch eher speziellen Aufnahmebereich weniger relevant zu sein.
Viele Argumente, gerade die der gelernten oder einfach professionelleren Fotografen blieben hängen, die mehr oder minder besagten, dass ein Amateur den Profis nur die Preise kaputt macht, mindere Qualität liefert…da mein Aufnahmebereich jedoch eher weniger strahlende Brautpaare im Sonnenlicht umfasst, habe ich mich mit der für mich nichtsdestotrotz sehr interessanten Diskussion nicht mehr befasst.
Anfrage für ein Hochzeitsfotoshooting
Bis vor einigen Monaten…da bekam ich auf einmal eine Email, in der mir eine junge Dame schrieb und sich erkundigte, ob ich denn auch „normale“, schöne Bilder erstellen könne. Das Paar war noch auf der Suche nach einem geeigneten Hochzeitsfotografen und ich wurde von einer anderen Kundin empfohlen.
Jetzt bekam ich Schweißausbrüche, es ging um eine komplette Hochzeitsbegleitung, inklusive Brautpaarshooting mit und ohne Kinder, Standesamt, Gästefotos, Gruppenfotos von den Familien/Freunden und die Begleitung zum Saal und der fotografischen Begleitung der Feier mit allem, was hier dazu gehört (Reden, Eröffnungstanz, Hochzeitstorte, Aktionen im Abendverlauf…). Also alles in allem meine größte fotografische Aufgabe bisher.
Nach langem Ringen entschied ich mich dazu, mit dem Paar erstmal einen Kaffee trinken zu gehen. So konnten wir uns in Ruhe vorab kennen lernen und schauen, ob die Sympathie stimmt. Zu diesem Treffen brachte ich ein aktuelles Portfolio mit, in welchem ich auch ungeschönt meine düsteren Bilder zeigte, damit sich das Paar auf darauf einstellen kann, was ich normalerweise fotografiere.
Interessanterweise ließen sie sich davon aber nicht abschrecken, sondern lobten meine Bilder für das Ungezwungene, Beiläufige, was mich sehr freute. Ich selbst bin ein extrem selbstkritischer Mensch und beurteile meine Bilder eher nach dem, was Andere können und somit schmälert das schon ziemlich.
Vorgespräch
Bei dem Vorgespräch bot ich den Beiden ein kostenloses Engagement-Shooting an, bei dem die Beiden meine Arbeitsweise kennen lernen konnten und sich auch überzeugen sollten, ob die technische Qualität meiner Bilder überzeugend für sie ist. Wir trafen uns einen Nachmittag, ich fotografierte wild drauflos, das Paar, die Kinder, Einzelportraits…
Ein paar Tage später stellte ich die Bilder als Download online und schreib eine Mail, dass ich grundsätzlich bereit wäre, die Hochzeit zu begleiten, wenn die Beiden sich absolut sicher wären, dass sie mich haben möchten und niemand Anderen. Ich bekam am selben Abend die Rückmeldung, dass die Bilder gefallen würden ich bitte ein Angebot schicken möge.
Preisgestaltung für Hochzeitsfotos
Hier begann die erste Hürde und ein wesentlicher Bestandteil der eingangs erwähnten Diskussion – die Preisgestaltung. Nehme ich bewusst weniger als die Konkurrenz, um den Auftrag zu bekommen und um auch mal Hochzeitsbilder als Referenz in mein Portfolio aufnehmen zu können? Oder ziehe ich jetzt kräftig die Preise an, denn wo „Hochzeit“ draufsteht kann man ja gut dran verdienen und die Brautpaare zahlen ja auch willig?
Ich entschied mich für einen Mittelweg. Ich kannte den ungefähren zeitlichen Rahmen von ca. 10 Stunden, dann folgt ja noch die Nachbearbeitung. Ich möchte auch gar nicht als Budget Knipser arbeiten, nur um Aufträge zu bekommen, auch wenn ich oftmals noch an der Qualität meiner Bilder zweifle. Ein professioneller Hochzeitsfotograf liefert bestimmt deutlich bessere Ware als ich, andererseits halte ich meine Bilder auch nicht (mehr) für stümperhaft und unzumutbar. Ich denke, ich kann mit meiner gewählten Preisgestaltung gut leben. Die Preise anziehen kann ich immer noch, wenn meine Kompetenzen sich dem Preisniveau angenähert haben.
Mein Angebot wurde ebenfalls umgehend bestätigt und nun hatte ich also meinen ersten Auftrag als Hochzeitsfotograf.
„Darf“ man als Amateur eine Hochzeit fotografieren?
Oh Gott! In meinem Kopf schwirrte nur noch ein Zitat eines Forenmitgliedes einer großen, recht bekannten Fotocommunity ;-), der sich dahingehend äußerte, dass „Amateure“ der immensen Verantwortung eines Hochzeitsfotografen nicht gerecht werden könnten!
Kein Moment darf verpasst werden, dort ohne Vollformat Kamera aufzutauchen sowie ohne voreingestellte Zweitkamera sei verantwortungslos, etc. Der Mann hat ja Recht.
Ich hatte ziemliche Panik, ich wollte dem Job und vor allem der jungen Familie gerecht werden, doch wie? Ich hätte es ablehnen sollen! Aber sie wollten mich ja unbedingt haben!
Planung
Also – erstmal etwas Ruhe antun und Struktur in die Sache gebracht…was kann ich denn gut, wo sind meine Stärken? Ich behaupte, ich kann gut organisieren und ich habe Struktur. Dementsprechend besorgte mir von der Braut zunächst einen zeitlichen Ablauf des Tages. Dann erstelle ich eine akribische Excel Liste mit den wesentlichen Daten sowie Zeitangaben bezüglich der Fragen:
- WANN muss ich wo sein?
- WIEVIEL Zeit habe ich an dem jeweiligen Ort?
- Welches Equipment muss ich Wo bereit liegen haben?
- WAS muss ins Handgepäck ?
- WAS muss im Vorfeld geklärt werden?
So bekam ich nach kurzer Zeit eine gute Übersicht meiner Aufgaben.
Im Vorfeld besichtigte ich das Standesamt, um die Lichtverhältnisse im Trauzimmer beurteilen zu können und um zu klären, ob Blitzen erlaubt ist. Ich telefonierte mit den Trauzeugen, um den Ablauf des Abends zu erfahren und um zu wissen, wann ich welche Aktion festhalten muss. Ich besichtigte den Saal, klärte ab, wann ich ankommen darf um ein paar Sachen für den Abend abzulegen, ab wann die Torte in der Kühlung ist, damit ich sie vorab fotografieren kann und ich organisierte für das Brautpaar Shooting eine alternative, überdachte Location im Falle von Regen.
Equipment für die Hochzeitsfotografie
Dann ging es um die Frage, was nehme ich an Equipment mit? Und da begann das nächste Problem. Spätestens jetzt werden die erfahrenen Hochzeitsfotografen hier aufschreien, befürchte ich…aber meine Kamera ist eben „nur“ eine Nikon D7000. Kein Vollformat, katastrophales Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten. Zweitkamera? Fehlanzeige. Ich kann mir keine Zweitkamera leisten, als Familienvater mit 2 Kiddies ist derzeit auch keine Vollformat drin.
Eine ältere Lumix-Kompaktkamera wurde noch als Notfallplan in den Trolley gepackt, ansonsten bestand mein Equipment aus:
- Zoomobjektiv Nikon 18-105mm (Für das Standesamt)
- Festbrennweite Nikon 50mm
- Festbrennweite Sigma 105mm ( Brautpaar-Shooting, eigentlich eine Makro Linse, liefert aber auch im Portraitbereich traumhafte, knackscharfe Bilder!)
- Softbox, Reflektor, Stative, etc etc…
So hielt ich mich für gewappnet, flexibel auf die jeweilige Situation reagieren zu können.
Der Tag der Hochzeit
Tja. Dann war der Tag der Tage da. Ich hatte mir im Vorfeld genau überlegt, wann ich wo sein muss und mein Equipment griffbereit positioniert. Als Erstes fuhr ich auf 12 Uhr zum Saal, verstaute dort meine Sachen und deckte mich mit dem Equipment für das Brautpaarshooting ein. (Sigma 105mm, Walimex 3 in 1 Reflektor, SDMV Firefly Pro Beauty Softbox am Walimex Boomstick)
Die Morgensonne schien gerade wunderschön auf die eingedeckten Tische, also zückte ich die Cam und begann mit dem Makro damit, ein paar Bilder des Ambientes zu machen…besonderer Fokus lag dabei natürlich auf dem Tisch des Brautpaares. Schnell war eine halbe Stunde um, also schnell die Sachen gegriffen und ab zur Location, diese war nur ein paar hundert Meter entfernt.
Um 13 Uhr kam das Brautpaar, die Kinder sowie Teile der Familie und zwei Freunde sichtlich nervös und abgehetzt an der Location an. Ich versuchte, mir nichts von meiner immensen Nervosität anmerken zu lassen, ich hatte im Vorfeld die 2 Freunde des Paares als Assistenten dazu gebeten, um den Teleskoparm sowie Reflektor zu halten, ggf. Leute aus dem Bildbereich zu halten etc. Das war Gold wert! Da wir an einer stark frequentierten touristischen Location geshootet haben, wäre ein Shooting im Alleingang nicht möglich gewesen.
So konnte ich mich ganz in Ruhe auf meine Arbeit konzentrieren, meine Nervosität verflog, das Wetter war traumhaft und 2 Stunden vergingen im Flug. Nach getaner Arbeit hiess es nun nochmal schnell zum Saal, Equipment tauschen und nicht Benötigtes wieder weg.
Schnell noch das leuchtende Herbstlaub genutzt, dem Paar kurz die Ringe entliehen und ein paar Ringfotos gemacht…dann ab ins Auto und zum Standesamt, die Trauung war auf 16.30 angesetzt.
Im Standesamt
Den Parkplatz hatte ich mich im Vorfeld schon überlegt, ich war sogar der Erste vor Ort. Also rein in die gute Stube, die Standesbeamtin empfing mich freundlich mit „Oh, heute mit Anzug? So seriös hätte ich Sie fast nicht erkannt!“ Auch hier fiel einiges an Anspannung von mir ab, denn die nette Dame liess mich sogar als Ersten ins Trauzimmer (“Richten Sie sich schonmal ein“)
So konnte ich das Trauzimmer, das Ringkissen und die Deko in Ruhe festhalten. Außerdem konnte ich, als das Brautauto vorfuhr, direkt schonmal aus dem Fenster heraus einige Aufnahmen machen. Als die Braut sah, dass ich schon im Trauzimmer wartete, strahlte sie über das ganze Gesicht.
Die Situation im Standesamt selbst war schwierig – es gab zwar große Tageslichtfenster, aber es war innen auch mit diversen Lichten und Kerzen dekoriert und das wollte ich ja auch einfangen. Also blitzte ich an die Decke um die Zeremonie nicht zu sehr zu stören, die Belichtungszeit lag bei ca. 1/50s sowie f8. Damit klappte es richtig gut.
Gruppenfotos
Nach der Trauung folgten draußen Gruppenbilder, das Paar mit Freunden, Familie,…danach musste ich mich wieder beeilen, um rechtzeitig zum Saal zu gelangen. Hier stand dann der Sektempfang an, dann begannen die ersten Reden…vor der Buffeteröffnung schnell noch die Hochzeitstorte abgelichtet, ohne dass das Paar es mitbekommt…dann das Buffet…dann hatte ich tatsächlich die erste Pause des Tages.
Ich war mittlerweile schon völlig fertig, beim Essen achtete ich darauf, erst spät zum Buffet zu gehen und beim Essen gab es natürlich auch nur alkoholfreies Bier, denn der Fotograf, der nach außen fröhlich sein Bierchen kippt, wird bestimmt nicht als so professionell wahrgenommen.
Die Hochzeitsfeier
Nach dem Essen ging es fröhlich weiter, ich versuchte, die Stimmung der Feier, das DJ-Team und diverse Impressionen einzufangen. Dann folgte der Hochzeitstanz…leider vergaß der DJ grade hier, die Lichtanlage einzuschalten, so dass ich unglaublich seelenlose Fotos eines tanzenden Paares im leeren Saal ohne stilvolle Hintergrundbeleuchtung erhielt – Katastrophe! Also, näher auf die Gesichter gezoomt und hier die Emotionen eingefroren, dank schönen Bokeh Texturen von rawexchange konnte ich die Bilder jedoch so aufwerten, wie sie hätten sein sollen.
Es kamen noch ein paar Programmpunkte, technische Probleme mit der Foto Booth (Du kennst Dich doch aus, kannste mal eben…ach sag mal, hast DU zufällig einen camcorder dabei?) sowie diverse Einsatzorte, als zum Beispiel zu später Stunde noch ein Gruppenfoto gewünscht wurde. An dieser Stelle hatte ich ein letztes Mal Panik – eine große Gesellschaft im dunklen, beengten Saal, alle sollten drauf, Augen auf haben…die nette Bedienung öffnete extra noch einen abgetrennten Teil des Saales, schnell installierte ich noch etwas Deko und bat die Gesellschaft dorthin.
Um alle bei Laune zu halten, machte ich Faxen ohne Ende, hatte ich doch noch den aggressiven Tenor eines Kollegen am Standesamt zuvor vor Augen („Gucken! Hallo! Haaalloo!!!“). Mittlerweile klappt gut mit „Tut mal so, als hättet ihr Spaß!“ und sofort auf den Auslöser – in der Tat, ich hatte durch eine Serienaufnahme in der Tat 2 Bilder im Kasten, wo alle drauf waren, lachten UND die Augen aufhatten – Jackpot! Fehlendes Licht kompensierte hier die Raw-Retusche und Lightroom.
Nach 10 Stunden Schwerstarbeit verabschiedete ich mich von der Feier, so erschöpft wie selten.
Bildbearbeitung und Ablieferung
Ich habe die Bilder 1 Woche bearbeitet und lieferte Sie in einer dekorativen Holzbox, gefüllt mit Rosenblättern und individuell designter DVD-Hülle.
Das Brautpaar war hin und weg.
Mein Fazit
Ich möchte diese (fotografische) Erfahrung nicht missen. Ich musste mich noch nie so schnell auf verschiedenen (Licht-) Situationen einstellen, nie hatte ich so wenig Zeit zum Überlegen. Das zeigte mir, dass ich meine Kamera doch sicherer beherrsche als ich von mir selbst dachte. Die Qualität der Bilder ist (meiner Ansicht nach) gut, wenn auch sicherlich nicht perfekt.
Meinen Respekt hat jeder Hochzeitsfotograf, denn es ist ein Knochenjob, der unglaublich viel fordert, aber auch gibt, wenn man dann die Freude des Paares sieht.
Also zurück zur Frage:
Durfte ich das jetzt?
Ich weiss im Nachhinein, ich hätte mir eine Zweitkamera leihen sollen. Werde ich nächstes Mal tun. Ich habe es aber immerhin geschafft, keinen Moment zu verpassen, mein Zeitmanagement und meine Orga gingen super auf. Auf Assistenz, zumindest beim Brautpaar Shooting würde ich nie wieder verzichten.
Nein, auch wenn es lukrativ ist, ich werde nicht in den Hochzeitsmarkt einsteigen. Zu viele, die das besser können als ich und der Traum in weiss ist auch nicht meine Welt.
Vor einigen Wochen durfte ich dann ein rein weibliches Brautpaar aus der Gothic-Szene vor traumhafter Kulisse ablichten – das hingegen würde ich gerne viel öfter machen und es war wie ein Heimspiel, Erfahrung mit Outdoor-Shootings habe ich genug.
Nichts desto trotz fand ich DIESE Hochzeit enorm bereichernd und ich habe mein Bestes getan, um dem Paar gerecht zu werden.
Was meint ihr? War meine lose Gedankensammlung hier nachvollziehbar? Was habe ich völlig falsch gemacht, was kann oder muss ich ggf. besser machen? Gab es Eurer Meinung nach auch Positives? Wie seht ihr die Frage generell? Ich hoffe sehr, ich konnte für alle, die vor demselben Problem stehen, mal einen kleinen Erfahrungsbericht liefern und freue mich über einen konstruktiven Meinungsaustausch!
Beste Grüße,
Stephan
Wow, toller Bericht, tolles Erlebnis & auch dein Feedback find ich stark!
Ich finde, du hast dich sehr gut auf dieses Abenteuer „Hochzeitsfotografie“ vorbereitet und gerade so ein Selbstversuch mit 10 Stunden ist nicht ohne!
Hätte gern noch ein paar mehr Bildergebnisse gesehen. Aber die Bilder, die du zeigst, sehen schon vielversprechend aus!
Egal wie dein Weg weiterhin verläuft – alles Gute dabei! 🙂
Dein toller Bericht erinnert mich an meinen Ausflug in die Hochzeitsfotografie letztes Jahr. Ich hatte allerdings den Vorteil, dass ich das Brautpaar seit langen Jahren kannte und dadurch die Vorbereitungen, Location-Suche, Zeitplan festlegen etc, einfach waren. Ausserdem waren Sie mit meiner Art zu fotografieren vertraut.
Ich stimme Dir zu, daß es schon harte Arbeit ist, sowohl das shooting als auch die Nachbearbeitung. Ich bin gleich mit zwei Kameras angerückt, welche von Anfang an mit verschiedenen Brennweiten bestückt waren und ich hatte glücklicherweise Assistenz gleich mitgebracht ;-).
Bei den Gruppenfotos in verschiedenen Konstellationen, hatte ich glücklicherweise Hilfe aus der Familie des Brautpaares, so ging das Auffinden, Aufstellen und Bespaßen der jeweiligen Gruppe recht gut.
Wenn das Brautpaar von den Fotos begeistert war und Du ein gutes Gefühl bei dem Job hattest, hast Du nichts falsch gemacht. Allerdings ist es schon ein bischen nervig, da man ja nichts noch einmal machen kann, falls man später bei der Bearbeitung Fehler feststellt 😉 Da merkt man deutlich, daß die Hochzeitsfotografie für unsereins mehr oder weniger Neuland ist. Routine verhilft einem da sicher zu mehr Sicherheit und Gelassenheit.
Auch ich schließe mich Deinem Respekt für alle Kollegen an, die dies hauptberuflich und sicher auch besser machen als wir. Wenn mich jemand anspricht, der einen professionellen Hochzeitsfotograf engagiert hat, ob das angebotene Honorar denn nicht zu hoch sei, kann ich ihm nun aus eigener Erfahrung schildern wieviel Arbeit in einem solchen Job steckt, wenn er gut gemacht wird. In der Regel erzeugt das dann doch Verständnis für die angebotenen Preise.
Was mich jetzt noch interessiert: Ist das Wolkenherz hinter dem Brautpaar Zufall oder hast Du da nachgeholfen, Stephan?
Nein, schön wär’s gewesen…da habe ich kräftig nachhelfen müssen 😉
Glückwunsch Stephan!
Vor eine Hochzeit hätte ich auch einen haufen Respekt. Deine Gedanken rühren eigentlich aus einer unbegründeten Unsicherheit. Wenn Dich jemand bucht, dann tut er das, weil er evtl. deine Arbeit so mag, wie Du sie machst. Und hör auf, in Fotoforen zu lesen, wenn es nicht wirklich fachlich ist. Ich habe mich in vielen Feldern bewegt, aber selten eine Branche erlebt, wo man sich nicht mal den Dreck unterm Fingernagel gönnt.
Scheiß drauf, wenn das Brautpaar happy ist, was willst Du mehr? Das ist alles was zählt, glaub mir – ich habe letztes Jahr geheiratet 😉
Keep on rolling!
Ich sehe nichts, was völlig daneben gegangen ist, im Gegenteil klingt das nach sehr guter Vorbereitung. Und auch der Hochzeitstag selbst scheint ja prima abgelaufen zu sein. Ich ziehe meinen Hut vor Dir und vor jedem anderen auch, der eine Hochzeit alleine fotografiert. Mir wäre das zu viel Streß.
Das wichtigste ist in der Tat die Resonanz des Brautpaars, und die ist ja mehr als zufrieden stellend. 🙂
Ansonsten würden mich auch ein paar mehr Fotos interessieren.
Zum Thema lukrativ: Hast Du mal nachgehalten, wieviel Aufwand Du in Summe für diese Hochzeit betrieben hast? 😉
Danke für die netten Worte.
Wer mehr Bilder der Hochzeit sehen möchte, findet diese unter http://www.alternatives-bildwerk.de –> Bildwerk –> Hochzeit.
Natürlich findet ihr da auch meine „eigentlichen“ Arbeiten.
Feedback und Kritik immer gerne!
@Ralf:
Ja, ich hab einen gigantischen Aufwand betrieben. Für all die Stunden Planung, Vorbereitung & Nachbereitung hätte ich deutlich mehr nehmen müssen. Werde ich, sollte nochmal eine Komplettbegleitung auf mich zukommen, definitiv auch tun. Gehört ja alles zum Lernprozess 😉
Sehr ausführlicher Bericht und die Fotos sehen auch noch super aus! Auch bei der Planung hast du mMn alles richtig gemacht. Aber ich kann dich sehr gut verstehen, Hochzeitsfotos sind wirklich ein „Knochenjob“, da man nicht viel Zeit hat und alles schnell gehen muss.
Ich fotografiere fast ausschließlich Hochzeiten. Eine gute Planung ist für mich das Wichtigste. Aber die Aufregung vor jeder Hochzeit ist selbst nach 200 Hochzeiten noch da. 😉
Wurden die Fotos bei den Externsteinen gemacht? Ich glaube von dieser Brücke habe ich auch erst kürzlich ein Foto gemacht?
Ist die Braut da mit dem Kleid so leicht hochgekommen? Das war sicher nicht ganz einfach, oder?
Hallo Stephan,
danke für diesen super Bericht. Meine Frau und ich, wir fotografieren demnächst auch unsere erste Hochzeit. Natürlich freuen wir uns darauf schon sehr und sind natürlich auch schon ein wenig nervös deswegen. Eine Hochzeit zu fotografieren ist ja schon etwas Besonders. Bisher hatte ich bei meiner eigenen Hochzeit nur meine Frau fotografiert, als sie frisiert und geschminkt wurde. Eine Taufe haben wir auch schon sehr erfolgreich fotografiert.
Durch Zufall bin ich nun auf Deinen Bericht gestossen und er gibt mir enorm Sicherheit im Vorfeld. Danke noch einmal dafür.
Ach so; mit was für Technik sind wir vor Ort?
2x Nikon D5100
Nikon D5200
2x Aufsteckblitze
Nikon 18-105mm
Nikon 55-300mm
Nikon 50mm 1.8
Sigma Art 18-35mm 1.8
Sigma 105mm 2.8
Walimex Fisheye 8mm 3.5
Ich denke mal, mit dieser Ausrüstung sind wir für eine Hochzeitsreportage sehr gut gerüstet. Oder was meinst Du bzw. Michael dazu?
Ach so, fast hätte ich es vergessen. Die Hochzeit wird im Vintage Style mit einer freien Trauung auf ner Wiese. Vorher möchte die zukünftigen Eheleute ein Firstlook Shooting haben. Dafür haben wir direkt vor Ort schon eine sehr gute Location gefunden. Gefeiert wird anschliessend auf einer Terrasse und in einer Scheune.
Ein schönen Abend noch,
Gruss Tom
Hallo Tom,
ich würde vor allem die offenblendigen Objektive mitnehmen und die Reisezooms zuhause lassen. Je weniger Equipment Du rumschleppst, desto besser.
Gruß Michael
Also erst einmal vielen Dank für den tollen Bericht. Ich kann mich noch gut an meine erste Hochzeit erinnern *g* … Die Bilder darf ich mir jetzt nicht mehr anschauen *lach* Repsekt das du so schöne Ergebnisse erzielt hast, wie du oben in deinem Bericht gezeigt hast. Vor allem das mit den Wolken ist toll.
Und um euch kurz einen Tipp geben zu dürfen Tom, lasst die Reisezooms wirkich zu Haus 😉 rüste dir zwei Cams aus die du schnell wechseln kannst. In der Kirche bietet sich ein offenblendiges Weitwinkel an und auf dem zweiten Body ein offenblendiges Tele im 85 er Bereich. Willst du Vintage haben musst du dennoch mit dem Paar noch abklären welchen Style sie wollen. Eher Freigestellt mit viel Bokeh und „Matsche“ im Hintergrund oder doch eher modern und gradlinig. Danach kannst du deine Wahl treffen und deine Begleitung planen. Fotografiert ihr zu zweit bietet sich in der Kirche die Begleitung über Portraitierung der Gäste durch den ersten Fotografen an, während der Zweite im Weitiwinkelbereich Gesamtsituationen erfasst und einfriert. Grundsätzlich ist der Zeitplan wichtig. Aber eine Komplettplanung hier für den Fotografen niederzuschreiben würde leider ein wenig den Rahmen sprengen 🙁 Aber vielleicht war ja der ein oder andere nützliche Tipp dabei 🙂
Gruß Chris
Vielen Dank fürs Einblicken in deine erste Erfahrung als Hochzeitsfotograf! Bist du den Drangeblieben und bist du gerne Hochzeitsfotograf?
Hi,
also ich hab auch grossen Bammel vor so etwas wie Hochzeitsfotografie, obwohl ich mich frage, wie die „Profis“ angefangen haben ? Ich würde lieber als Assistent irgendwo dabei sein um zu erleben wie das ist.
Ob ichs aber dennoch machen würde. Als Landschaftsfotograf wird man immer gelobt für seine schönen Fotos … und irgendwann kommt dann immer jemand der fragt, ob man nicht seine Hochzeit fotografieren würde. Dabei ist das total was Anderes .. (in meinen Augen).
Ich frage mich dann immer wieder, bei so einem einmaligen Event, warum nimmt man da nicht Geld in die Hand und fragt bei einen Profi an ?