Wenn Du als Fotograf eine bestimmte Dienstleistung für deine Kunden anbieten möchtest, reicht es nicht aus, das auf deiner Website zu beschreiben. Du musst im Portfolio zeigen, dass du genau solche Arbeiten, wie sie der Kunde braucht, bereits gemacht hast.
Kunden können sich nicht vorstellen, was du alles machen könntest, wenn man Dich nur machen ließe, sie möchten es in deinem Portfolio sehen.
Diesen Punkt habe ich schön häufig in meinen Business-Seminaren angesprochen und belege das auch mit eigenen Bildbeispielen, die bei mir zu realen Aufträgen geführt haben.
Zeige Pizza-Fotos
Eine sehr schöne Geschichte zu diesem Thema hat mir Michael Grecco, ein amerikanischer Werbefotograf, erzählt:
Ein Kollegin von ihm hat sich auf Food-Fotografie spezialisiert und bekam eine Anfrage von einer Pizza-Kette, um deren Produkte zu fotografieren. In ihrem Portfolio befinden sich drei Fotos von Pizza, die sie bereits in früheren Aufträgen erstellt hat, also hat sie sich gute Chancen ausgerechnet.
Den Auftrag bekommen hat aber ein anderer Kollege, der nicht drei, sondern sogar acht Pizza-Fotos auf seiner Website aufweisen konnte. Offensichtlich hat das den Kunden mehr überzeugt.
Und Michael rief dazu auf: „If your customer wants pizza, show pizza!“
Für das Portfolio in Vorleistung gehen
Am besten machen sich natürlich reale Auftragsarbeiten für renommierte Kunden in deinem Portfolio.
Wenn du solche Arbeiten, die du machen möchtest, bisher nicht im Portfolio hast, gehst du in Vorleistung.
Du machst also ein freies Projekt oder auch ein Projekt im sozialen Bereich, das genau den Bildstil zeigt, den Du später Deinen Kunden verkaufen möchtest.
Zeige im Portfolio, was der Kunde sehen möchte
An dem Pizza-Beispiel kann man sehr schön erkennen, wie genau du dem Kunden zeigen solltest, was er nach Auftragserteilung von dir bekommt. Auch wenn auf der Website der amerikanischen Fotografin viele andere Food-Fotos zu sehen sind, haben vor allem die genau passenden Pizza-Fotos überzeugt.
Wenn Du also Sportwagen fotografieren möchtest, hilft ein gut in Szene gesetztes Foto von deinem eigenen Familien-Van nicht viel weiter. Auch wenn technisch für Dich als Automobilfotografen kein großer Unterschied darin bestehen mag, einen Van oder einen Sportwagen zu fotografieren, kann sich der Kunde nicht vorstellen, dass du Sportwagen gut visualisieren kannst, wenn du nicht genau das zeigst.
Wenn du Manager-Portraits machen möchtest, hilft ein gut ausgeleuchtetes Foto von deinem Kumpel ebenfalls nicht weiter, auch wenn du das selbe Lichtsetup wie für ein Manager-Portrait verwendest.
Aber übertreibe nicht
Fotografen, die in einem Magazin veröffentlicht werden möchten, werten ihre TfP-Fashion-Fotos manchmal damit auf, dass sie eine Magazin-Seite nachstellen. Also wird ein Seitenlayout mit Text erstellt, das einer echten Magazinseite täuschend ähnlich sieht.
Was auf den ersten Blick hochwertig und edel wirkt, kann aber auch zu Irritationen führen, wenn der neue Kunde den Bluff bemerkt.
Ganz im Gegenteil, es spricht nichts dagegen, wenn der Kunde erfährt, dass es sich bei den Fotos um ein freies Projekt gehandelt hat. Das macht den Fotografen sympathisch, weil er offensichtlich so sehr für seine Arbeit brennt, dass er aus eigenem Antrieb hochwertige Projekte umsetzt.
Mein Fazit
Zeige deinen Kunden in deinem Portfolio möglichst genau, was er von dir bekommt, wenn er dich beauftragt.
Artikelfoto: francesco83 / photodune