Müssen Foto-Assistenten im Doppelzimmer übernachten?

28. März 2012Oktober 27th, 20216 Kommentare

Das ist ein Beitrag aus der Reihe „Fragen an FOTOGRAFR“:

Silunke schreibt mir:

Hallo,

mich würde interessieren, ob es in der Fotobranche tatsächlich üblich ist, mit seinem Fotoassi aus Kostengründen im Doppelzimmer zu übernachten, wenn es sich um ein Shooting von mehreren Tagen oder auch nur für einen Auftrag, der nicht um die Ecke stattfindet, handelt.
Ich wurde dies nämlich jüngst gefragt, ob ich damit ein Problem hätte (ja – habe ich) und da ich noch nicht als Assi tätig war (die „Branche“ nicht kenne), bin ich ziemlich verunsichert. Über ernstgemeinte Antworten würde ich mich freuen. Vielen Dank und herzliche Grüße
Silunke

Danke Dir für Deine Frage. Ich kenne das aus meiner eigenen Erfahrung, dass gelegentlich aus Kostengründen ein Doppelzimmer gebucht wird. Allerdings immer nur für zwei Frauen oder zwei Männer. Niemals gemischt.

Wenn Du damit ein Problem hast, sprich das offen aus. In einem professionellen Umfeld wird man das respektieren, ohne Dir Vorwürfe zu machen. Allerdings kann es dann sein, dass Du den Job nicht bekommst.

Ich gebe die Frage aber gerne an meine Leser weiter: Wie sind Eure Erfahrungen in diesem Punkt?

Über Michael Omori

Nach vielen Jahren als Berufsfotograf arbeite ich heute als Mentor und Coach für kreative Unternehmer. Mehr über mich

6 Kommentare

  • Abacus sagt:

    Ich kann zwar jetzt nicht sagen wie das bei Fotoproduktionen ist, aber von diverse Firmen aus Industrie und Handel kann ich aus eigener Erfahrung sagen das für Messen und Veranstaltungen oft Doppelzimmer für die Mitarbeiter gebucht werden. Zum einen natürlich aus Kostengründen, zum anderen weil es teilweise schlicht unmöglich ist 30 Einzelzimmer in einem Hotel zu bekommen. Natürlich wird das dann rechtzeitig vorher abgestimmt, niemand gezwungen und jeder darf sich seinen Zimmergenossen selber aussuchen.
    Wie das jetzt im Einzelfall ist kann man als Außenstehender natürlich schlecht beurteilen, aber wenn man Bedenken hat das dies vorrangig zur sexuellen Annäherung geschied, sollte man schauen ob es keine andere Lösung gibt. Notfalls, wenn man den Job trotzdem machen möchte, kann man ja immer noch selber ein Zimmer aus eigener Tasche buchen.

  • jan sagt:

    ich kann nur von mir sprechen… zu meiner assistenzzeit schliefen auch immer 2 mann zusammen… natürlich nicht gemischt.

    ich mache das bei meinen Jungs und Mädels auch… einerseits ist das natürlich ein Kostenfaktor… andererseits sorgt das für einen großen team Zusammenhalt. Allerdings ist das nur meine Art mit diesem Thema umzugehen…es mag da sicherlich viele Meinungen geben und jeder sieht das anders.

  • Also das ist absolut unüblich! Ich habe selbst als Assi lange assistiert. Und obendrein ist es sehr wichtig das man sich erholt in der Nacht und nicht von einem schnarchenden Kollegen gestört wird.

  • Hi,
    bei mir bekommt jedes Team-Mitglied ein eigenes Hotelzimmer und ich empfinde das auch als selbstverständlich. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass ja Arbeitstage in unserer Branche auch gerne mal 12, 14 oder 16 Stunden dauern. Da finde ich es extrem wichtig, dass jeder auch ein bisschen Privatsphäre hat, das beugt dem „Lagerkoller“ vor. Nur in außergewöhnlichen Situationen (kurzfristig nicht genügend Zimmer zu bekommen) würde ich z.B. die Stylistin bitten, sich ein Zimmer mit der Visagistin zu teilen – sofern sich die beiden kennen.

    Auch während meiner eigenen Assistentenzeit hatte ich immer eigene Zimmer zur Verfügung.

    Sonnigen Gruß
    Olaf

  • Silunke sagt:

    Hallo,
    vielen Dank für Eure Meinungen, so in etwa hatte ich es mir vorgestellt und bin nun davon überzeugt, dass ich für mich richtig entschieden habe, den Job nicht zu machen. Ich hätte kein Problem damit gehabt, mit der Stylistin ins Zimmer zu gehen… wohl aber damit, es mir mit dem Fotografen zu teilen (auch nicht, wenn ich ihn lange kennen würde).
    Viele Grüße
    Silunke

  • Kann dir nur zustimmen, Silunke. Das hört sich, so wie du es geschildert hast, einfach nur unseriös und von Hintergedanken geprägt an…

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