Konzertfotografie (Accu Becher, Jens Brüggemann, Sven Darmer, Arno Lippert, Alyssa Meister)

30. März 2012November 6th, 20215 Kommentare


Jens Brüggemann scheint ein echter Allround-Fotograf zu sein. Auf seiner Website präsentiert er sich als Werbe- und Erotik-Fotograf, Fachbücher hat er bereits über die Themen Selbständigkeit als Fotograf, Fotorecht, Aktfotografie und Kinderfotografie geschrieben und nun legt er (gemeinsam mit anderen Fotografen) ein Werk zum Thema Konzertfotografie vor.

Da war ich natürlich neugierig, welche Bildqualität Brüggemann selber zum Thema „Konzertfotografie“ zu bieten hat. Und ich wurde nicht enttäuscht: Im Buch sind viele sehr gelungene Konzertfotos von den Bühnenshows renommierter Band und Einzelkünstler zu sehen, die entweder von Jens Brüggemann selber oder einem anderen Konzertfotografen beigesteuert sind.

Dass auch Fotos anderer Fotografen verwendet werden, finde ich nicht schlimm (ganz im Gegenteil), mir ist nur wichtig, dass der Autor selber weiß, wovon er schreibt. Und das ist bei Brüggemann der Fall.

Neben der vielen guten Beispielen von Konzertfotos liefert der Autor umfassende Hinweise, wie man Konzertfotograf wird, wie man akkreditiert wird bzw. seine Konzertfotos vermarktet, wie man sich im Bühnengraben verhält, mit welcher Ausrüstung und mit welchen Kameraeinstellungen man arbeiten sollte und was bei der Bildgestaltung beachtet werden sollte.

Auch wenn der Autor dabei manchmal etwas arg ins Plaudern gerät und einige Selbstverständlichkeiten zum Besten gibt, sind die vielen Tipps doch sehr praxisnah und hilfreich und man merkt Brüggemann seine Erfahrung an.

Sehr interessant sind im letzten Kapitel die Erfahrungsberichte von fünf Konzertfotografen, die über ihren Werdegang und ihre Erfahrungen aus der Praxis berichten. Der Fotograf Sven Darmer scheut sich dann auch nicht davor, die Künstler mit besonders fotografen-unfreundlichen Vertragsbedingungen („Knebelverträgen“) wie Xavier Naidoo, Herbert Grönemeyer und den Toten Hosen beim Namen zu nennen.

Mein Fazit: Das Buch bietet viel Informationen und gute Konzertfotos und ist daher gut geeignet für Einsteiger in die Konzertfotografie. Dazu ist es mit 24,95 Euro vergleichsweise preisgünstig.

Konzertfotografie – Edition ProfiFoto
von Accu Becher, Jens Brüggemann, Sven Darmer, Arno Lippert, Alyssa Meister
1. Auflage 2012, Softcover
184 Seiten, Format 22,0 x 22,0
ISBN 978-3-8266-9178-2
€ 24,95

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Über Michael Omori

Nach vielen Jahren als Berufsfotograf arbeite ich heute als Mentor und Coach für kreative Unternehmer. Mehr über mich

5 Kommentare

  • Ich glaube, wer sich überlegt, in der Konzertfotografie Fuß zu fassen, wird sehr schnell aus der Praxis für die Praxis lernen bzw. Vielleicht auch schon erste Erfahrungen gesammelt haben. Gibt es da wirklich neue Ansätze?

  • Ja, das ist ein guter Tipp für sämtliche Arten der Fotografie und für alle Fotobücher: Am meisten lernt man, wenn man (evt. nach Lektüre eines Buchs) den Hintern hoch bekommt und die Kamera in die Hand nimmt.

    Zum vorliegenden Buch: Ich habe das Buch unter anderem deswegen mit 4 Sternen ausgestattet, weil es viele hilfreiche Tipps enthält. Beispiel: Wenn Du die Lightshow fotografierst, achte drauf, nicht nur die Lichtkegel, sondern auch die Lichtquelle im Bild zu haben. Eigentlich logisch, es ist aber gut, sich das noch einmal bewusst zu machen. Oder: Achte drauf, die Gitarrenhälse nicht abzuschneiden. Und viele weitere Tipps, die für einen erfahrenen Konzertfotografen kalter Kaffee sein mögen, aber ich habe das Buch ja auch ausdrücklich EINSTEIGERN in die Konzertfotografie empfohlen.

  • Ich hatte mir das Buch durchgesehen und schnellstmöglich wieder abgegeben.
    Alles was darin steht weiß jeder, der einmal bewusst eine Kamera in der Hand hatte bzw. einmal ein Konzert fotografiert hat. Absolut nichts neues, kaum innovatives!
    Auch die Fotos sind alles andere als innovativ. Manche Empfehlung (z.B. Kameraeinstellungen) sind zudem absolut nicht nachvollziehbar und in der Praxis nicht zu empfehlen!

    Ich fotografiere selber seit Jahren Konzerte und hab mir das Buch rein interessehalber angesehen. Hatte mir von der „Edition Profifoto“ jedoch weit mehr erwartet.
    Wenn überhaupt: nur (bedingt) für absolute Einsteiger in die Fotografie zu „empfehlen“.
    Lieber Finger davon lassen und sich einen richtigen Fotoband kaufen oder das Geld in einen Workshop investieren…

    Leider 0 Sterne!

  • Allgemein ist das ganze Buch zu OBERFLÄCHLICH und geht kaum tiefer auf einen Punkt ein.

  • Ja, Michael (Grein), dass Du als erfahrerer Konzertfotograf keinen Nutzwert aus dem Buch ziehen kannst, kann ich nachvollziehen. Aber du gehörst ja auch gar nicht zur Zielgruppe 😉

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