Testbericht: Mit der Lumix G3 auf Mallorca

Wie bereits in einem ersten Artikel berichtet, war ich vor ein paar Tagen zu einem Testwochenende der Lumix G3 Systemkamera auf Mallorca. Der Hersteller Panasonic hatte dazu eingeladen, sich schon vor dem Verkaufsstart von den Eigenschaften der Kamera zu überzeugen und Anregungen über eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten abzugeben.

Neben den Kamera-Bodies mit Kit-Objektiv stand uns die gesamte verfügbare Objektivpalette zur Verfügung. Für die Testaufnahmen unternahmen wir am ersten Tag einen Stadtrundgang durch Palma de Mallorca. Am zweiten Tag hatte der Veranstalter zwei Models organisiert, mit denen wir in Valdemossa ein Fotoshooting durchführen konnten.

Die Kamera hat mich durch eine – je nach Objektiv – sehr hohe Abbildungsqualität und eine gute Rauschunempfindlichkeit auch bei hohen ISO-Werten überzeugt. Der Autofokus ist schnell genug auch für kritische Situationen (Tanz, laufende Models). Bauartbedingt ist die Kamera sehr klein und leicht und wird daher eher einmal mitgenommen als eine große Spiegelreflexkamera.

Der fehlende optische Sucher wird durch einen recht guten elektronischen Sucher ersetzt und das Display an der Rückseite lässt sich ausklappen und drehen.Leider muss die Umstellung zwischen Display und Sucher manuell erfolgen. In ähnlichen Kameras anderer Hersteller wird das durch einen Sensor automatisiert.

Der Monitor ist berührungsempfindlich. Darüber kann nicht nur das Kameramenü bedient werden kann, sondern beispielsweise auch Lage und Größe des Autofokuspunkts festgelegt werden. Wenn man sich an diese Bedienung erst einmal gewöhnt hat, ist das sehr praktisch.

Die Lumix G3 kann Full- HD-Videos drehen und verfügt über ein eingebautes Stereo-Mikrofon. Auch wenn die Klangqualität sehr gut ist, schmerzt doch ein wenig, dass Panasonic auf eine Buchse zum Anschluss eines externen Mikrofons verzichtet hat.

Der Preis für die Kamera (UVP 699 Euro inkl. Kitobjektiv) liegt in derselben Region wie eine Einsteiger-Spiegelreflexkamera.

Hier noch ein paar Testaufnahmen:

Vor meinem Hotelzimmer
Innenhof in Palma
Kathedrale
Oliver, Paddy und Steffen
Fotoshooting mit zwei Models
Modelshooting in Valdemossa
Modelshooting
Klassische mallorquinische Tracht
Klassisches Portrait

16 Kommentare zu „Testbericht: Mit der Lumix G3 auf Mallorca“

  1. >> eine gute Rauschunempfindlichkeit auch bei hohen ISO-Werten überzeugt. Der Autofokus ist schnell genug auch für kritische Situationen (Tanz, laufende Models). <<

    Aha…

    Dann zum Belegen dieser Aussagen aber auch bitte ein, zwei voll aufgelöste Beispiele bei ISO 1600/3200/6400…

    Und "Tanz"-/"laufende Models"-Fotos, die der AF in kritischen Situationen auch tatsächlich nachgeführt hat.

    Sonst sind wir wieder bei "Foto Hits" und "Profi Foto"

    RJ

  2. Hallo auch,

    danke für den Testbericht. Wie immer schön geschrieben. Allerdings haben sich bei mir einige grundsätzliche Fragen aufgetan. Zum einen ob die „neuen“ Schwenkdisplays (Olympus hat den ja schon bei der C5050 damals mal so in etwa probiert und Videokameras haben die ja schon seit jahren) eher nützt oder eher lästig ist und z.B. beim tragen an der Hüfte nicht unnötig die Scharniere belastet werden und hier eine Art Sollbruchstelle entsteht.
    Desweiteren frage ich mich ob die Fotografen-Lobby so „klein“ ist, das schon seit längerem geforderte technische updates wie z.B. Standardmässig verbaute GPS Sensoren und WLAN Funktionalität immer noch nicht Einzug hält. Hierzu hätte ich mich gerne mal mit den Leuten unterhalten – wäre ggf. ein schönes Interview geworden…
    Trotzdem danke für den Bericht.

    Gruß
    Henrik

  3. Hallo Henrik,

    die Leute von Panasonic lesen hier mit, daher kommt Deine Frage / Anregung sicher an.

    Interessanterweise hat von uns 12 teilnehmenden Fotografen keiner GPS oder WLAN als fehlend angesprochen. Ist wohl auch eine Kostenfrage.

    Ich fand das Schwenkdisplay sehr stabil und auch eine tolle Hilfe, wenn man aus ungewöhnlichen Positionen fotografieren möchte.

    Gruß Michael

  4. Hallo Ralf,

    High-ISO liefere ich noch nach.

    Tanz bzw. Bewegungsbilder habe ich selber keine (vorzeigbaren), aber schau Dich mal bei den anderen Teilnehmern um, die ich im ersten Artikel verlinkt habe, die haben da einiges.

    Gruß Michael

    P.S.: Den Vergleich mit „Profi-Foto“ finde ich gar nicht so schlimm 😉

  5. Hallo Michael

    Ich habe mal „durchgeblogt“ bei den anderen Teilnehmern. Keine Frage, mehr als ein nettes Spielzeug, die neue Panasonic G3. Aber die bewegte Szene, wo der AF mal richtig gefordert wird, habe ich nicht gefunden…

    Ich beziehe mich immer noch auf den unten zitierten Unsinn aus einer anderen Quelle:

    >> Schon mal überlegt, warum die Sportfotografen in so unbequemer Haltung hinter ihrer Spiegelreflexkamera kauern? Und welche Arbeitserleichterung ein vernünftiges Klappdisplay mit Livebild bietet? Die besagten Teleobjektive (300/400/500 f/2,8 f/4) dürfen jedenfalls gerne aufs Stativ. Oder am entspannten Arm bequem in Hüfthöhe gehalten werden, bequemer als krampfhaft in Augenhöhe. Den Sportbildern tut es ohnehin ganz gut, wenn sie nicht alle aus Augenhöhe entstehen. Wer einmal die GH 2 in der Hand hatte… dem ist klar, dass das Ende der Spiegelkameras nah ist. Jedenfalls gibt es die Kameras längst, mit deren Liveview Sportfotos möglich sind.
    Wir haben Sie im Einsatz. Der Profi wird zunehmend mit Spiegellos arbeiten soweit es in Gänze das bessere Arbeitstier ist. <<

    Ein 2/200 an mMFT mit Crop-Faktor 2! Wohl so schnell nicht auf dem Sportplatz zu finden. Oder eben nur 2,8/200 und High ISO. Hoher Spaß- und Mitnahmefaktor, die neue G3. Aber eben mehr – immer – noch nicht…

    Und wenn das keine völligen Hirngespinste sind, ist da ja noch einiges an der Nikon (und sicher auch Canon) Front zu erwarten:

    http://nikonrumors.com/2011/06/02/reality-or-fiction-nikon-d4-d4x-d400-d400x-d800-d800x-d9000-specs.aspx/#more-20601

    Gutes Licht – äh – ja auch.
    Gute Fotos allzeit!

    Ralf

  6. Ja, das gebe ich Dir Recht, Ralf, Sportfotografen am Spielfeldrand eines Bundesligaspiels werden wir so schnell nicht mit einer Systemkamera erleben 😉

    Bei Reisefotografen kann das aber schon ganz anders aussehen.

    Gruß Michael

  7. @Michael

    >> Bei Reisefotografen kann das aber schon ganz anders aussehen. <<

    Das geht dann in Ordnung. Von den Kosten ganz abgesehen: zum 2,8/45 muss dann aber auch noch etwas um die 90/100 mm mit f/2,8 kommen. Oder eben gleich ein KB-entsprechendes 2,8/50/70/80-200 Zoom. Und das der 1,4-1,8/85 mm superlichstarke Tele… Falls es das nicht schon gibt.

    Viele Grüße aus Bonn

    Ralf

  8. Nun, nachdem man ja fast auf allen größeren deutschen Fotoblogs von Eurem Trip nach Mallorca lesen konnte, kann man feststellen, dass sich diese inhaltlich (fast) alle recht gleich lesen. Teilweise sogar zu nah an einem PR-Text sind. Für meinen Geschmack.

    Darüber hinaus stellen die gezeigten Fotos kein Für oder Wider zur Kamera dar. In der hier gezeigten Auflösung hätten diese jeder x-beliebigen mFT entsprungen sein können. Bzw. größtenteils sogar mit einer LX5 aufgenommen worden sein.

    Für Panasonic hat dieser Trip eine Menge Awareness gebracht. Die Qualität der Kamera erschließt sich der lesenden Gemeinde jedoch leider nicht.

    Was mich ein wenig verstört: In Deinem Artikel ist kein einziger Kritikpunkt zu finden. (Der Anschluss für das externe Mikro zählt hier jetzt mal nicht.) Wie kommt’s, ist die Kamera für Dich so eine klare Kaufempfehlung?

  9. Hallo ThiliMilli,

    ob sich die Ausgabe für Panasonic gelohnt hat, mögen andere beurteilen.

    Wenn Du meinen ersten Artikel anschaust, siehst Du ein Foto in Originalauflösung, das für mein Empfinden ein gutes Argument für diese Kamera und das entsprechende Objektiv liefert.

    Und: Ja, ich finde die Kamera klasse. Einzig der Preis hält mich noch von einem Kauf ab, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass ja nicht nur der Body mit Kitobjektiv zu zahlen ist, sondern auch das eine oder andere gute Objektiv, wenn man die Qualitäten der Kamera voll nutzen möchte.

    Gruß Michael

  10. Hallo Michael,

    nachdem ich selber eine Zeit mit mFT unterwegs war, wären mir noch ein paar andere Kritikpunkte eingefallen – die mich schließlich zum Wechsel bewogen haben:

    – Mangel an lichtstarken Objektiven >25mm
    – Rauschen bei hohen ISOs (hat sich mit der G3 und GH2 verbessert, ist aber immer noch nicht dem Preis angemessen)

    Ketzerische Frage (nicht böse gemeint): Oder sollte der Artikel die Schwachstellen nicht adressieren?

  11. Kleiner Nachtrag: Ich merke, dass mein Beitrag leicht als Neid auf Euren Trip verstanden werden könnte. Dies ist ganz sicher nicht der Fall. Mein Bedarf an Reisen ist zwar sehr hoch, wurde jedoch nicht zuletzt auch von beruflicher Seite mehr als gedeckt.

    Vielmehr: Ich gönne jedem so einen Trip – und noch mehr, wenn er for free ist! Ähnlich ging es mir mit den Martins in NY. Und die haben wirklich was draus gemacht (gut, die Rahmenbedingungen waren auch ein wenig anders).

    Hatte mir trotz Sponsorship eben einen ein wenig kritischeren Umgang mit dem Objekt der Begierde erwartet. That’s it.

  12. Hallo ThilliMilli,

    nein, ganz in Gegenteil, wir wurden von Panasonic explizit dazu aufgefordert, Verbesserungspotential und Kritikpunkte zu benennen.

    Aber Du hast schon recht: Da werden Blogger zu einer kostenlosen Reise eingeladen und berichten dann auch noch positiv über das Produkt. Wie sieht das denn aus? 😉

    Das ist eine grundsätzliche Überlegung: Darf man sich als Blogger von einem Anbieter einladen lassen? Und wenn ja, sollte man dann besonders kritisch schreiben, um nicht in den Verdacht zu geraten, beeinflusst sein?

    Ich habe für mich entschieden, die Einladung anzunehmen. Aber ich lasse mir vom Anbieter nicht vorschreiben, dass ich besonders positiv urteile. Genausowenig lasse ich mich aber dazu verleiten, unangemessen negativ zu urteilen.

    Was mir wichtig ist, ist die Transparenz: Jeder soll und darf wissen, wer die Reise bezahlt hat. Das ist im übrigen eine Transparenz, die bei unseren Printkollegen weniger deutlich ausgeprägt ist.

    Vielleicht hast Du mehr Erfahrung mit Systemkameras als ich und kennst daher die Schwachstellen besser, ich war jedenfalls sehr positiv überrascht, was für Bilder die G3 in der Lage ist zu liefern.

    Viele Grüße
    Michael

  13. Hallo Michael,

    meines Erachtens hat ThilliMilli eine zentrale Problematik aufgegriffen, die nicht so einfach übergangen werden sollte: Die Nähe des (offenen oder verdeckten) Sponsoring zur Korruption. Nicht nur in der Pharma-Branche, wo mittlerweile Selbsthilfe-Gruppen gezielt unterwandert werden, ist die Fragestellung relevant, sondern auch in der Photoszene, wo man nun anscheinend die Blogger gezielt ködert, um deren „unverdorbenen“ Authentizitäts-Bonus (den sie bei der Online-Gemeinde noch haben) absatzfördernd auszuloten.

    Ich empfehle hierzu den Artikel des renommierten Michael Reichmann auf seiner Website: http://luminous-landscape.com/about/disclosure.shtml

    “ As of December 1, 2009 in the United States the Federal Trade Commission requires that bloggers and other web authors clearly disclose ‚their connection, if any, with the advertisers; and also reveal the receipt of free products and or payments from the advertisers‘.

    Diese Maßnahme der US-Regierung und die weiteren Schlussfolgerungen hatten hierzulande leider/bezeichnenderweise bisher keine Resonanz. Liegt’s nur an den mangelhaften Englischkenntnissen?

    Viele Grüße
    BS

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