Aus dem Fotografr-Forum (2010) Die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der FOTOGRAFR-Redaktion wieder.
Sunny
Danke für Deine Nachricht, dass es hier ein neues Diskussionsforum für Models gibt. Im Moment sind wohl mehr Fotografen als Models hier, oder? Na ja, wird vielleicht noch ….
Ich überlege im Moment, ob es für mich als Model besser ist, mich selber zu vermarkten oder über eine Agentur. Ich bin bisher bei zwei Modelagenturen in der Kartei (die sind auch in Deiner Liste enthalten), aber so richtig viel läuft darüber nicht. Daher möchte ich mir eine gute Internetseite aufbauen lassen und auch Fotografen direkt ansprechen. Nun meine Frage: Ist das professionell und erfolgsversprechend? Oder sind die guten Aufträge nur über Agenturen zu bekommen? Wie macht ihr Fotografen das, bucht ihr lieber über eine Agentur oder lieber direkt?
Vielen lieben Dank,
Sunny
Michi
Für TfP-Shootings und freie Arbeiten greife ich gerne auf Models zurück, die nicht bei einer Agentur sind. Aber wenn es sich um einen wichtigen Auftrag handelt, ist eine Modelagentur Pflicht. Die Leute bei der Agentur sorgen dafür, dass das Model ihren Job ernst nimmt und auch sicher zum Shooting erscheint. Dafür dürfen sie gerne einen Teil des Honorars für sich behalten.
Eine Ausnahme gilt nur, wenn ich das Model bereits kenne und einschätzen kann.
ohermann
hi sunny,
auf keinen fall nur selbstvermarktung! du solltest dir auf jeden fall eine oder mehrere agenturen suchen.
ich bekomme ab und zu sedkarten direkt geschickt, die ich schön brav in einem ordner ablege…..und diesen ordner fasse ich erst wieder an, wenn die nächste karte abgeheftet wird.
sinn macht aber eine eigene kleine website – natürlich brauchst du auch ein modellbook, das sieht ein fotograf aber meistens erst, wenn er dich schon gebucht hat. ausnahmen sind da natürlich die größeren modellagenturen – je nach job werden da auch zur auswahl noch modelbooks per kurier verschickt. aber bei „brot-und butter- jobs“ läuft eigentlich fast alles online – daher wie gesagt die empfehlung einer eigenen kleinen website (bitte nicht vom kleinen bruder selber basteln lassen…;-)
der normale ablauf bei einer werbeproduktion sieht so aus: briefing durch den kunden und definitition der geplanten zielgruppe. dann ab auf die websiten der modell-/ castingagenturen und da online die kartei durchsuchen. finde ich dort auf anhieb keine geeigneten modelle, rufe ich an und lasse mir eine auswahl zusammenstellen, da nie alle modelle auch online stehen.
ganz wichtig: eine professionelle agentur verlangt kein geld von dir (oder nur einen kleinen unkostenbeitrag), um dich in die kartei aufzunehmen. wenn jemand zu dir sagt: „ja, sie kommen in unsere kartei, da müssen wir aber erst sedkarten etc. herstellen, bitte strecken sie mal 500,– vor….“ in solchen fällen: finger weg. die vermittlung läuft auf provisionsbasis – wirst du gebucht, bekommt die agentur einen teil deines honorars. der fotograf zahlt zusätzlich eine buchungspauschale an die agentur (meistens um die 150,– € oder etwa 20% vom honorar).
direktbuchtungen unter umgehung der agentur mache ich z.b. nicht – mir ist ein korrekter umgang mit den agenturen wichtig, das gehört sich einfach so.
erst wenn du ein bisschen besser im geschäft bist, läuft die sache auch durch mundpropaganda – dann kennen die fotografen deinen namen und, dein gesicht und wissen um wen es geht, wenn man sich untereinander austauscht.
auch wichtig: immer darauf achten, dass du von den fotografen/kunden auch belegexemplare oder bilder bekommst und diese dann von deiner agentur auch gezeigt werden. bei den meisten jobs buche ich nur modelle, wenn ich auch auf ihren sedkarten sehen kann, dass sie schon jobs gemacht haben. wenn ich auf der sedcard nur „freie“ shootings sehe, ist das meistens ein ausschlusskriterium – allerdings kommt das auf den job an. bei einer kleinen und schnellen low-budget-geschichte sieht es natürlich anders aus.
zu den chancen an sich- bezogen auf werbejobs: nur „hübsch“ sein allein reicht nicht (und ist auch nicht immer der wichtigste faktor). meistens werden die modelle gut gebucht, die eine bestimmte zielgruppe gut repräsentieren. also bspw. eine junge frau anfang 20, die wie eine „typische“ studentin aussieht. oder der endvierziger, mit dem man ein arzt-rolle besetzen kann. stark gesucht sind nach wie vor best-ager (ende 40 bis ende 50) und fitte senioren. richtig gut gebucht sind „plus-size-modells“, also z.b. fotogene frauen in übergrößen. da sind in deutschland nur zwei, drei dutzend gute leute zu finden. wenn man die diversen, auf diese zielgruppe spezialisierten agenturen checkt, findet man leider immer die gleichen modelle.
im bereich modefotografie sieht es natürlich anders aus, da habe ich persönlich weniger erfahrungen, da dies kein fotografischer schwerpunkt von mir ist.
so, das war es erstmal. wenn du noch fragen hast, melde dich bitte.
gruß
olaf
Sunny
Vielen Dank für die vielen Tipps.
Gut, das ganze einmal aus der anderen Perspektive zu lesen 🙂
Viele liebe Grüße,
Sunny
Kirstin P
Hallo Sunny,
ich habe von vielen Models gehoert, dass sie mit dem Kuenstlerdienst der Agentur fuer Arbeit sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Will mich da auch bewerben, wenn ich besseres Bildmaterial habe 🙂
Olaf, wie definiert man denn Best Ager oder Plus-Size?? Ich bin 39 Jahre alt, 179 cm gross bei 67 kg / Groesse 38 / 40 und hoere immer, ich sei weder Best Ager noch Plus-Size… oder ist das nur ’ne nette Form der Absage einer Agentur :-)))
Liebe Gruesse
Kirstin
Hey,
die meisten Models die ich kenne, vermarkten sich natürlich auch selber übers Internet. Auch wenn die eine Agentur haben! Das kann ich jeden auch nur raten. Sich hinsetzen und auf die Agentur warten funktioniert nunmal nicht in diesem Business! Man muss sich um alles selber kümmern. Meine Kollegen bei Infamous berichten das Gleiche! Selbstständige Models sind bei Agenturen gerne gesehen, da man einfach besser mit ihnen arbeiten kann!
LG