Bild-Lieferung an Kunden in AdobeRGB oder sRGB?

12. April 2011Januar 9th, 20163 Kommentare

Aus dem Fotografr-Forum (2010). Die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der FOTOGRAFR-Redaktion wieder.


linkeye

 

Ich fotografiere, wie wahrscheinlich die meisten Fotografen, in AdobeRGB. Nach der Umwandlung von RAW in jpg und einer eventuellen Bildbearbeitung liefere ich die Bilder auch in AdobeRGB ab.
Jetzt habe ich gelegentlich die Beschwerde bekommen, dass die Bilder flau wären, was offensichtlich daran liegt, dass der Kunde AdobeRGB auf seinem System nicht richtig darstellen kann.
Wie macht Ihr das?
Liefert Ihr AdobeRGB aus oder wandelt ihr in sRGB um?
Oder fragt ihr den Kunden vorher?

Viele Kunden verlangen auch explizit nach CanonRAW, diese sind mir die liebsten 😉 Denn sie wissen, was sie tun ….


ohermann

Hi,
ich übergebe meine Daten in eciRGBv2 oder AdobeRGB – immer mit dem Hinweis, dass diese auf normalen „Bürocomputern“ nicht mit korrekter Farbwiedergabe zu betrachten sind und nur für die Weiterverarbeitung in der Druckvorstufe geeignet sind.
Damit sich meine Kunden die Bilder aber trotzdem in „richtigen“ Farben ansehen können, liefere ich von allen gelieferten Aufnahmen noch kleinere Layout-jpgs in sRGB mit – dies ist auch im Hinblick auf die Dateigrößen wichtig. Digi-MF-Bilddaten in der Windows-Vorschau betrachten macht nicht wirklich Spass…..

Damit es keine Verwechslungen gibt, sind die jpgs mit „LowRes_MG_5410.jpg“ und die Feindaten „HighRes_MG_5410.tif“ gekennzeichnet, jeweils in Ordnern „Layoutdaten“ und „Feindaten“ einsortiert.

Eine auf dem Datenträger befindliche ReadMe-Datei erklärt die Gründe und die richtige Verwendung der Daten, ggfs. schreibe ich es auch noch in Emails.

RAW-Daten gebe ich nicht weiter, da nur ich ja wirklich weiss, wie ich die Lichtführung und die Farbigkeit, also den „Look“ der Bilder angelegt habe.

Grüße
Olaf


imagist

Hi linkeye,

ganz versteh‘ ich dein posting nicht 🙂 das RAW file ist kein bild sondern ein file mit sensor-data. (mit bild mein ich jedes pixel im file hat einen RGB-triplett value bzw. einen CMYK value)

also erst wenn $algorithmus (implementiert im programm deiner wahl, „raw converter“) ein TIFF od. JPEG od. etc. aus dem RAW file macht wird ein ICC profile gebraucht.

wird RAW gewuenscht, dann ist’s fuer mich kein problem aber ich sag‘ auch klar dazu das dies daten ohne color-profile sind. und ich rate prinzelle eher davon ab. sehr viele wollen JPEG, sRGB. andere wieder TIFF, Adobe RGB, etc.

lg,m


linkeye

Dann habe ich mich falsch ausgedrückt:
Ich liefere normalerweise JPG in AdobeRGB ab.
Und das können manche Kunden nicht farbrichtig ansehen. Weil sie es mit einem Programm ansehen, dass AdobeRGB nicht richtig darstellen kann.

ohermann, Dein Tipp ist natürlich das beste, vor allem bei Mittelformat. So weit bin ich aber noch nicht, bei mir muss es das KB-Format tun.


 

imagist

„Ich liefere normalerweise JPG in AdobeRGB ab. Und das können manche Kunden nicht farbrichtig ansehen.“
*lach* aber selbst bei JPEG in sRGB koennen gar nicht wenige es nicht ganz „farbrichtig“ sehen 🙂
grund: viele LCD screens sind nicht wirklich sRGB kallibriert sondern +/- sRGB mit blaustich (text laesst sich so besser lesen).

cf.: http://web.canon.jp/imaging/picturestyle/qa/index.html #q1

od. z.b. http://www.lichttage.ch/daten/pressebilder/rotunde1017.jpg koennen viele (kommt auf betriebsystem und browser an) nicht im web-browser sehen weil nicht im RGB color-space sondern in CMYK.

fotograf-marketing

Über Michael Omori

Nach vielen Jahren als Berufsfotograf arbeite ich heute als Mentor und Coach für kreative Unternehmer. Mehr über mich

3 Kommentare

  • Tom sagt:

    Ich gebe meine Fotos nur als sRGB weiter. Meist im jpg-Format, auf Wunsch auch als tiff. RAW Dateien gebe ich nicht aus der Hand.

  • webmichele sagt:

    Hallo linkeye,

    das was Obermann sagt ist vollkommen richtig. Wir liefern die Daten besten mit einem Namen ab, der alles erklärt (Bsp.: /image12hr srgb180dpi_24.03.2011.jpg=Bildfile image12 hr Hochauflösend, 180dpi für die interne Bildauflösung und noch Datum). Ergibt zwar einen Rattenschwanz an Infos in einer kleinen Zeile, aber ist so leichter zu identifizieren. Und HR und LR Daten in je einem eigenen Ordner. Und dazu ein Readme, wo Du nochmal erklärst wie und warum das alles geordnet ist ( das macht man eh nur einmal). Wie imagist so richtig sagte, die wenigsten haben einen halbwegs richtig kalibrierten LCD/TFT Schirm vor der Nase. Da müssen die meisten Bilder seltsam rüberkommen.
    Nebenbei: Wir liefern generell kein sRGB und wenns geht keine jpgs ab, wegen der Qualität. Nur Tiffs! Die Konvertierung überlassen wir den Kunden.

  • webmichele sagt:

    Oh hoppla, ich habe da was unterschlagen. Zum Betrachten und Sortieren der Bilder laden wir sRGB Versionen auf unseren Server. Hier kann der Kunde auf seinem´Internet Account sich die Bilder anschauen, meinetwegen auch downloaden und hauptsächlich die ihm genehme Version beurteilen und die Vorauswahl treffen. Aber ansonsten haben wir wenig mit sRGB zu tun. Dieses Format taugt eigentlich nur begrenzt und wird selbst im Internet nur mit spitzen Handschuhen angefasst.

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