Was ist ein „Profi-Fotograf“ ?

1. November 2011Januar 9th, 20168 Kommentare
Profi Fotograf

Aus dem Fotografr-Forum


ava

wie definiert mensch „profi“?

eigentlich in meiner sicht mit davon leben wollen.
offensichtlich ist das im foto-bereich anders.

las neulich bei einem musik-festival werbung auf einem
t-shirt „amateurfotografie für portrait und hochzeit“. ja hallo, wenn er davon leben will, ist er eigentlich profi. und gerade hochzeit ist ja eher ein kommerzieller bereich als ein künstlerischer.

im stock-foto-forum sehe ich leute mit 7.000 – 10.000
fotos im stock, die sich selbst als amateure vorstellen, aber andererseits angeben, dass sie von dieser tätigkeit relativ gut leben, hauptberuflich und selbstverständlich ein gewerbe angemeldet haben.

dagegen steht der profi-fotograf, der am tag 30 biometrische passbilder macht (was eigentlich ein comp viel effektiver könnte), und die hier am ort etwa 20 freien fotografen , die hauptberuflich ihr geld anders verdienen und das atelier nebenbei betreiben.

die letzte bildagentur in die ich fotos eingestellt habe, fragte mich nach dem status. semiprofi gibt es nicht als vorgabe. ich war irritiert, von ausbildung und qualifikation bin ich profi, aber ich lebe zur zeit nicht davon, also sehe ich mich zur zeit nicht als profi. aber amateurin bin ich absolut nicht. was bitte bin ich?



der.bassist

Hallo!

Wikipedia: „Ein Profi, Kurzwort von veraltend Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.“

Ich glaube, dass viele, auch wenn sie von der Fotografie leben, diese aber nicht handwerklich erlernt haben, sich gerne noch hinter dem „Schutzmantel“ des Amateurs verstecken. An einen Profi werden natürlich wesentlich höhere Anforderungen gestellt. So kann der Amateur-Hochzeitsfotograf bei mißlungenen Bilder immer noch behaupten: „Hey, ich bin nur Amateur. Hab ich ja auch vorher gesagt. Hättet ihr Euch mal besser einen Profi gesucht.“
Hinzu kommt, dass der Begriff Profi auch ein wenig negativ behaftet ist und sich andererseits jeder zweite, der weiß, an welchem Ende man in die Kamera guckt, fü einen Profi hält.

In deinem Fall wärst du laut Definition kein Profi, sondern ein Amateur… Vielleicht können wir uns auf Profi a.D. einigen… 😉


Andreas

Hallo ava,

vielleicht solltest Du Dich daran nicht festbeißen. Im Fernsehen sind sie heutzutage alle Stars, wenn auch die meisten von Ihnen nur Sternschnuppen sind oder aufgeblasene Wichtigtuer.

Vielleicht passt mein Vergleich ja…
Es gibt immer mehr Fernsehsender und alle haben und brauchen ihre „Stars“. Somit ist „Stars“ zu einem inflationären Begriff geworden. Die Einteilung in A-, B-, und C-Promis finde ich da schon besser. Ähnlich ist es doch auch in der Fotografie. Durch die Digitalisierung fotografieren jetzt viel mehr Leute und somit wird auch da der Begriff „Profi“ inflationär, weil sich jeder Hannebambel, der schon mal bei ’nem Rudelschießen nacktes Fleisch vor die Linse bekommen hat, sich so nennt.
Sehe Dich doch als A-Profi, der zur Zeit im B-Segment weilt 😉

VG Andreas


CrazyHorse

Also, ich wüßte auch nicht, wo ich mich einordnen könnte. Daher mache ich mir keinen Kopf.

Wie viele andere auch bin ich ein Quereinsteiger. Ich arbeite als Grafiker und bin bei meinem Arbeitgeber auch für die Fotografie unserer Produkte zuständig. Die Ausrüstung ist sehr, sehr bescheiden (Einsteiger-DSLR, 1 Blitz, Stativ und ein paar Objektive, das war’s dann). Das Wissen habe ich mir (zum großen Teil in meiner Freizeit) selbst aneignen müssen, wobei ich da noch lange nicht am Ende der Fahnenstange bin…

Gruß Matthias


ava

„profi ad“ ist eine sehr feine definition…

nein spass beiseite, ich persönlich sehe mich als fotografin, von der kindheit bis zum ende, egal ob ich gerade davon leben kann oder nicht. also „profi interim“. aber darum geht es eigentlich nicht.

mir fiel nur auf, als ich dieses t-shirt sah, dass es eigentlich der einzige berufsbereich ist, in dem es diese definitionsproblematik gibt. kein mensch würde eine firma betreiben „edv-service-amateur“ „optiker-amateur“ „klempner-amateur“ oder „anlageberater-amateur“.


fotograf-marketing

Über Michael Omori

Nach vielen Jahren als Berufsfotograf arbeite ich heute als Mentor und Coach für kreative Unternehmer. Mehr über mich

8 Kommentare

  • Frank Reuter sagt:

    Meines Erachtens kann jeder Fotos machen. Auslöser drücken. Fertig!! Vor allem wenn man die heutige Technik sieht (Gesichtserkennung, automatischer Weißabgleich,….). Dieses Können macht einen aber nicht zum Fotografen, bestenfalls zum fotografierenden.

    Was die Frage ist: Fachmann oder Laie?

    Als guter Fotograf sollte ich ein Fachmann sein, auch wenn ich mit der Fotografie nicht meinen Lebensunterhalt bestreite. Ob ich das in einer Lehre, über ein Studium oder autodidaktisch gelernt habe ist ein anderes Thema.

    Jene die sich Amateure nennen verstecken sich dahinter (kein Profi = keine Verantwortung für meine Arbeit) oder sind einfach Laien die dennoch Geld damit machen wollen.

  • Ich denke, „Profi“ definiert sich über zwei Wege:
    1. Derjenige, der eine qualifizierte Ausbildung hat, ist mit Sicherheit auch ein Profi – gleichgültig, ob das nun sein Haupterwerb ist oder nicht.
    2. Derjenige, der überwiegend von seinem Gewerbe/seiner Kunst lebt, ist ebenfalls ein Profi, da er das Ganze professionell ausübt.

    Ich gerate auch regelmäßig ins Gedränge, wenn mich jemand fragt. 🙂
    Ich bin von Haus aus Grafik-Designer, lebe aber überwiegend vom Verkauf meiner Fotos auf Kunsthandwerkermärkten.
    Wenn mich hier jemand fragt, behaupte ich auch immer, ich sei Profi (da das für mich Beruf, Berufung und Haupteinkommen ist).

  • Also ich bin alles andere als A- , B- oder C Profi oder Professionel, verkaufe nix und stelle mich auch nicht entsprechend dar. Ist das denn überhaupt wichtig? In meinen Augen definitiv nicht. Wenn ich davon leben müsste oder wollte, dann vielleicht – aber dann würde mein Titel schlicht und einfach Fotograf ohne Profi oder was weiß ich für schnickschnack Zusatz lauten. Ansonsten bin und bleibe ich einfach nur ein Amateur, der zwar in gewisser Weise Ambitionen hat und sich über jedes schöne Foto freut.

    Schöne Grüße aus München
    Martin

  • Stefan sagt:

    Die unterschiedlichen Antworten zeigen auch, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Meiner Meinung nach ist ein Profi der, der immer dann seine fotografische Kreativität einsetzen kann, wenn er gebucht wurde. (Gerne natürlich auch öfter…) Und dabei auch die Wünsche seines Kunden umsetzen kann.
    Warum sollte ich bei einem kreativen Handwerkerberuf die Bezeichnung alleine vom Lebensunterhalt abhängig machen?

  • Sven sagt:

    Ich kann mit dieser ganzen Definition ob jemand Amateur, Semiprofi oder Profi ist, nichts wirklich was anfangen. Wie ava das so schön beschrieben hat; es gibt ja auch keine Amateurbäcker. Oder hat schon mal jemand gehört, dass sich ein Handwerker mit „ich bin Amateurtischler“ vorgestellt hat? Ach ja gibt es dann auch einen Amateurschlachter? Ist dann bei dem alles billiger? Wer fotografiert und damit Geld verdient, egal ob Hauptberuflich oder als Nebengewerbe, ist Fotograf und fertig. Ich habe mal mit einem gesprochen, der sagte mir, er würde sich Amateurfotograf nennen ( obwohl er nebenbei damit Geld verdient ) weil er seiner Ansicht nach noch nicht über das Now-How verfüge und seine Bilder noch nicht so gut wären. Also dann ahbe ich meinen Berufsstand gefunden: Ich bin Semiprofessioneller Amateurfotrograf! Noch fragen? ;o)

  • Birgit sagt:

    Das zeigt die ganze Problematik der Fotografen (von denen es in der fotocommunity einige hunderttausend gibt) und der Berufsfotografen, die davon leben wollen und müssen.
    Profi ist nach meiner Meinung einer, der sein Metier wirklich beherrscht, Kunden betreut und berät und Aufträge professionell sicher abwickelt – nach bestem Wissen und Können. Egal ob Fotograf oder Tischler.
    Leider ist der Begriff „Fotograf“ genau so unter die Räder gekommen wie der Begriff „Künstler“. Hier ist es einer, der eine Digiknipse halten kann, dort ist es die Mutti, die nach Zahlen malt. Da hat es der Kunde schwer, Können = Qualität zu erkennen und fällt oft genug auf eine laute billige Masche rein.
    Übrigens würde ich das Wort „Amateur“ durch „Hobby“ ersetzen, dann passt es vielleicht besser.

  • Pingback: Herbst, Sonne, Feiertag – Philotime! | pawlik.viewing
  • Ein Profi ist ein Fotograf der nur von seinen Beruf/Einnahmen gut leben kann. In meinem Leben als Bildredakteur (25 Jahre) habe ich aber viele Schwätzer kennen gelernt, die glauben dass die Profis sind, behaupten dass sie Profis sind, aber davon nicht leben können und oft auch beschissene Fotos haben die keiner will. Ich habe in meinem Leben 15 Top-Fotografen kennen gelernt, von denen ich meinen Hut ziehe. Die anderen „laufen halt so mit“.

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