3 Programme, die Deinen Workflow beschleunigen

13. August 2015Januar 7th, 202317 Kommentare

Von Leni Moretti

Leni Moretti ist professionelle Portraitfotografin aus Berlin mit dem Schwerpunkt emotionale, authentische Lifestyle- und Familienfotografie. Sie porträtiert Familien vor allem bei sich zu Hause und hält für einmalige Momente des Miteinanders und der Nähe fest. Hier gibt sie einen Einblick in ihre Arbeit und stellt 3 Programme vor, mit denen Fotografen ihre Arbeitsabläufe effizienter gestalten können.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich möchte als Fotografin so viel Zeit wie möglich dem Fotografieren widmen und nicht stundenlang am Computer sitzen. Als ich mich vor zwei Jahren selbstständig machte, sah die Realität aber anders aus. Ich habe ich nach meinen Familienshootings Tage und Nächte mit meinem Workflow verbracht – Emails schreiben, Termine koordinieren, Kundentelefonate, Fotos auswählen, Bildbearbeitung, Blogbeiträge hochladen. Es nahm kein Ende. Das, was ich eigentlich wollte – Familien fotografieren – wurde zur Nebensache.

Mir wurde schnell klar, dass ich meinen Workflow beschleunigen muss. Diese 3 praktischen, zeitsparenden Programme können Euch das Leben leichter machen.

1. Bildauswahl mit Photo Mechanic

Wenn man große Bildmengen sichten und auswählen will, ist Photo Mechanic Gold wert.

Nach meinen Familienshootings kam ich mit mindestens 500 Raw-Dateien nach Hause und das Einlesen der Fotos in Adobe Lightroom dauerte ewig. Photo Mechanic ist ein Bild-Browser, der die Fotos ohne Verzögerung und lange Ladezeiten schnell am Bildschirm anzeigt. Während Lightroom noch sekundenlang die Vorschau eines Fotos lädt, hat man sich bei Photo Mechanic schon durch 10 Fotos geklickt. Auch das Zoomen auf 100% zur Schärfebeurteilung geht sehr schnell. Ich markiere dann einfach meine Auswahl mit Sternen oder einer Farbe (die Lightroom auch lesen kann), kopiere diese von meiner Speicherkarte auf meine Festplatte und importiere die Fotos anschließend in Lightroom.

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Photo Mechanic ist für Windows und Mac OS verfügbar. Testen kann man das Programm für 30 Tage
kostenlos. Die Vollversion kostet 150 US-Dollar (ca. 140,- EUR), eine Invesition die jeden Cent wert ist.

2. Boomerang für Gmail

Auch wenn ich oft telefoniere, verbringe ich viel Zeit mit dem Schreiben von Emails. Wenn ich Shootinganfragen erhalte oder meine Fotogalerien verschicke, haben meine Emails einen sehr ähnlichen Inhalt. Mit Boomerang kann man sich schnell und unkompliziert Email-Templates erstellen, sodass man nicht immer wieder die gleichen Emails schreibt. Mit einem Mausklick kann ich nun meine vorformulierten Email-Vorlagen aufrufen und mit ein paar minimalen Textanpassungen versenden.

Die kostenlose Gmail-App Boomerang wird als Add-On heruntergeladen, dem Broswer direkt hinzugefügt und dann kann es auch schon losgehen. Mit Boomerang kann man Emails auch zeitversetzt senden oder sich wichtige Emails später erneut im Posteingang vorlegen lassen. Ich nutze das Add-on auch für Lesebestätigungen, wenn Kunden eine wichtige Nachricht von mir erhalten haben.

Mailtemplate

3. Blogstomp

Einen Blogbeitrag mit vielen Fotos vorzubereiten kann sehr viel Zeit kosten. Blogstomp ist eine Software, die diesen Prozeß beschleunigt. Fotos werden in Sekundenschnelle auf Webgröße verkleinert und für die Internetnutzung (Blog, Facebook, Twitter) optimiert. Man gibt seine Präferenzen für Komponenten wie Bildgröße, Schärfe, Watermarking usw. ein und Blogstomp erledigt den Rest. Ein weiterer Bonus ist, dass man mit dem Programm auch ganz einfach Blog-Collagen erstellen kann. Und man kann Blogstomp direkt mit seinem Blog verknüpfen, sodass die Fotos direkt hochgeladen werden. Einfacher geht’s nicht!

blog-stomp

Blogstomp gibt es für Windows und Mac OS verfügbar und kostet 49 US-Dollar (ca. 45,- EUR).

Welche Programme benutzt Ihr, um Euren Workflow zu beschleunigen?

Autorin dieses Artikels ist Leni Moretti, die als Familienfotografin in Berlin und Bonn arbeitet. Auf Facebook könnt ihr sie unter www.facebook.com/LeniMorettiPhotography erreichen.
fotograf-marketing

Über Autor

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17 Kommentare

  • Hallo Leni,

    das sind gute Tipps. Gmail verwende ich nicht, aber mit Photo Mechanic und Blogstomp habe ich auch schon experimentiert. Aber da ich meine Hochzeitsreportagen meist doch erst mal komplett importiere und über Nacht oder beim Frühstück die 1:1-Vorschauen rendern lasse, kann ich danach auch fix mit Lightroom selektieren.

    A propos Lightroom: Stark beschleunigt hat da meinen Workflow das Tool VSCO Keys. Nie wieder lange Maus-Wege! Hab sogar was aufgeschrieben dazu:
    http://schwarzweissundfarbe.de/vsco-keys-tastatur-shortcuts-lightroom-workflow/

    Liebe Grüße aus Kreuzberg
    Klaus

  • Timo sagt:

    Hi!

    Danke für das Vorstellen der Auswahl.

    Photomechanic werde ich definitiv mal ansehen.
    Blogstomp finde ich eher überflüssig. Man kann ja direkt aus LR auf Format exportieren und nachschärfen. Den Vorteil des Hochladens würde ich – auf Worpdress bezogen – erstmal als Nachteil ansehen, da nur beim direkten Hochladen in einen Beitrag die Verknüpfung zur Mediathek erhalten bleibt („Hochgeladen zu“): Aber anschauen werde ich es mir trotzdem.

    Viele Grüße
    TImo

  • Benny sagt:

    Vielen Dank für die Nützlichen Tipps!
    Ich habe noch einen Hinweis zu Boomerang für Gmail:
    Die Zusatzfunktion „Gespeicherte Antworten (canned responses)“ für Boomerang muss erst in Google Labs aktiviert werden! Standardmäßig ist die Funktion nicht aktiv.

  • Khalid sagt:

    bevor es lightroom gab, war eigentlich Photo Mechanic das Tool für Fotojournalisten zum katalogisieren und verschlagworten von Fotos.

  • Ich bevorzuge Adobe Lightroom als All in one-Lösung.

  • Sehr interessante Tips.
    Aber mit Boomerang binde ich mich an Google. Soetwas kommt für mich auf keinem Fall in Frage.

  • Lukas sagt:

    Danke – Boomerang für Gmail kann wirklich praktisch sein..

  • MikaSixLima sagt:

    Vielen lieben Dank für die Anregungen zu den gezeigten Anwendungen!
    Boomerang find ich richtig klasse. Noch dazu cool, dass es kostenfrei ist.
    Werd mir die Anderen zwecks optimierung des Workflows gerne mal zu Gemüte führen. 🙂

    Cheers, Mika

  • Auch wir benutzen Lightroom CC als unschlagbares All-in-One-Tool.
    Ich könnte mir aber auch vorstellen, das gerade im semiprofessionellen Bereich die o.g. Tools sehr beliebt sein könnten.
    VG Thomas

  • r23 sagt:

    Vielen Dank für die nützlichen Tipps!
    Photomechanic und Blogstomp werde ich mir auch definitiv ansehen.

    lg

    Ralf

  • Olli sagt:

    Photomechanic sollte ich mir definitiv mal näher anschauen.
    Für die Erstauswahl mit Sicherheit schneller als LR.

  • Michael sagt:

    Mir war LR auch viel zu langsam. Ich gehe heute wie folgt vor. Grobe Auswahl schon in der Kamera durch das „Bilder schützen“ (Schlüsselsymbol), mit dem Programm Nikon Transfer nur die geschützten Bilder laden, geladene Bilder im Finder begutachten.
    Technik: Nikon D 7000, iMac

  • Frank sagt:

    Photo Mechanic ist sicher die schnellere Variante, wobei die Vorschau- und Filterfunktion und das Aussortieren, wie hier beschrieben
    http://neunzehn72.de/lightroom-workflow-beschleunigen-mit-photo-mechanic/
    den eigentlichen Mehrwert bringt. Man holt sich nur das nach Lightroom, was man wirklich weiter bearbeiten will. Für den Hobbyfotografen, der schon Lightroom besitzt, sind weitere 150 Dollar schon heftig. Da warte ich lieber auf Lightroom. Ich trinke gern Kaffee. Aber an der mangelnden Schnelligkeit ist ja nicht Lightroom allein Schuld.

  • Maren sagt:

    Schon wieder Photomechanic, es wird wohl wirklich Zeit, dass ich mir das Programm zulege 😀

  • Vladi sagt:

    Vielen Dank für die Tipps!

    Photo Mechanics ist sicherlich optimal, wenn man direkt mit der Bildauswahl loslegen muss. Wenn man aber die Zeit beim Importieren und Rendern in Lightroom gut überbrücken kann (duschen, essen, Sport, Familie, entspannen), der ist mit LR auch bestens bedient.

    Wie schon erwähnt, muss man in LR nicht für jede Vorschau sekundenlang warten, wenn man vorher die Vorschauen optimal gerendert hat. Man kann sogar auf die 1:1 Vorschauen verzichten, wenn man nicht reinzoomt. Wichtig wäre, dass die Standardvorschaugröße stimmt. Ihre Rolle wird oft zugunsten der 1:1 Vorschauen unterschätzt. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann gerne hier nachlesen: https://smartlightroom.de/die-wahrscheinlich-umfassendste-anleitung-um-lightroom-schneller-zu-machen/ Dort habe ich alle wichtigen Punkte angesprochen.

    Lightroom kann auch teilweise Blogstomp ersetzten. Dort lassen sich im Druck-Modul Collagen und Vorlagen dafür erstellen. Zugegebenermaßen nicht so cool wie mit Blogstopm, aber durchaus brauchbar sowie umsonst, bzw. bereits bezahlt :-).

  • Bastian sagt:

    Zur Bildsichtung bleibe ich letztendlich bei CameraRaw, bzw. Lightroom. Allerdings finde ich das AddOn für Gmail wirklich interessant. Die Vorbereitung von Templates ist etwas woran ich bisher noch nicht gedacht habe. Ich muss auch eine Menge Anfragen verschicken, die sich so deutlich beschleunigen lassen können.
    Rundum ein guter Beitrag – Danke dafür 🙂

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