
Der Untertitel „Worauf es beim Fotografieren wirklich ankommt“ des neuen Buchs „Die kreative Fotoschule“ von Markus Wäger verspricht sehr viel. Aber Markus kann es sich leisten, denn er hat sich in der Fotoszene bereits einen guten Namen erarbeitet: Entweder durch sein Buch „Grafik und Gestaltung“ oder durch seine vielen Bücher zu aktuellen Kamera-Modellen.
Dem Buch merkt man die Tätigkeit des Autors als Foto-Trainer an, denn es ist didaktisch sehr klug aufgebaut. Es nimmt nicht verschiedene Fachgebiete der Fotografie (also zum Beispiel Portrait, Landschaft, Actionfotografie etc.) als Aufhänger, sondern beginnt ganz grundlegend, den Weg zum guten Bild anhand der Begriffe
- Perspektive
- Schärfe
- Belichtung und
- Komposition
zu erklären. Das ist auf den ersten Blick ungewohnt, führt aber ganz logisch zu vielen Detailfragen, die sich einem Fotografen bei der Erstellung guter Fotos stellen.
Im Kapitel Perspektive erklärt Markus Wäger beispielsweise den Unterschied zwischen Fotos mit einem, zwei oder drei Fluchtpunkten und zeigt, wie man eine Bilddynamik aufbaut.
Zum Thema Schärfen kommen Fragen wie Schärfentiefe, Hyperfokaldistanz, Bokeh und die Technik des „Focus and recompose“ zur Sprache.
Zur Belichtung geht der Autor unter anderem auf das Zonensystem, das Histogramm und die unterschiedlichen Belichtungs-Messmethoden ein.
Im Kapitel Komposition werden beispielsweise der „Goldene Schnitt“ und die Drittelregel erklärt.
All das klingt für viele „altgediente“ Fotografen gut bekannt. Die Qualität dieses Buchs ergibt sich daraus, dass diese grundlegenden Kenntnisse der Fotografie sehr anschaulich und nachvollziehbar erklärt werden.
Mit einem Kaufpreis von nur 29,90 Euro ist das Buch gemessen an seinem Inhalt und seiner hochwertigen Ausstattung (Hardcover, durchgängig farbig und über 400 Seiten stark) auch erfreulich günstig zu haben.
Mein Fazit: Didaktisch gelungene Einführung in die Digitalfotografie mit einem Schwerpunkt auf Gestaltung und Komposition
Die kreative Fotoschule
Fotografieren lernen mit Markus Wäger
von Markus Wäger
€ 29,90
437 Seiten, 2015, gebunden, in Farbe
Rheinwerk, ISBN 978-3-8362-3465-8
Herzlichen Dank für diesen tollen Buchtipp! Ist schon auf meinem Merkzettel.
Hi,
bei all diesen Foto-Lehr-Büchern vermisse ich immer einen wichtigen Hinweis an zukünftigen Fotografen. Nämlich die Frage: Was wollt ihr ausdrücken? Wie findet Ihr heraus, was Ihr ausdrücken wollt? Wie findet Ihr etwas über Eure Themen heraus? Was habt Ihr zu sagen?
Gute Fotos entstehen nicht durch Perspektive, Belichtung, Blende, Zeit und den ganzen Kram. Fotografien entstehen, weil jemand die Welt beobachtet und Stellung zu ihr bezieht. Alles andere ist nachgeordnet.
Viele Grüße
Christian
http://www.ahrens-steinbach-projekte.de
Da gebe ich Dir Recht, Christian.
Für diese Fragestellung empfehle ich z. B. dieses Buch
https://fotografr.de/18771/david-duchemin-sehen-und-gestalten/
Gruß Michael
Finde solche Bücher für den totalen Fotografie-Anfänger gar nicht einmal schlecht. Klar kann man viele Dinge auch intuitiv richtig machen, als Profi gehört es aber meines Erachtens dazu, dass man nicht nur aus dem Buch heraus Dinge richtig machen kann, sondern sich auch mit ein paar elementaren Gestaltungsregeln vertraut macht und weiß, WARUM ein Bild besser wirkt als das andere.
Dieses Buch von Michael Freeman war eines der ersten, das ich vor acht Jahren zum Einstieg in die Fotografie gelesen habe, die Art der Fotografie, prägt mich aber heute noch:
http://www.amazon.de/fotografische-Blick-Bildkomposition-Gestaltung-fotografieren/dp/3827242886/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1428653125&sr=8-6&keywords=bildkomposition
Hi Michael,
ich kenne die Bücher von DuChemin und finde ihn in der Tat inspirierend. Bei den „normalen“ Fotolehrbüchern „ärgert“ mich immer dieser merkwürdige Anspruch, den Lesern verkaufen zu wollen, dass das Buch ihnen helfe, ein guter Fotograf zu werden. Und dann kommen doch immer nur die immer gleichen Ratschläge und technischen Erläuterungen. Aber der Weg zum Foto beginnt beim Fotografierenden, nicht bei der Kamera und dem Umgang damit. Es beginnt bei der Frage „Was bewegt mich“ und dann kommt erst: „Wie drücke ich das bildhaft aus?“.
Viele Grüße
Christian
http://www.ahrens-steinbach-projekte.de