Canon EOS 7D Mark II

Canon EOS 7D Mark II Praxis-Test bei der Action-Fotografie


Auf der Photokina 2014 hat Canon die EOS 7D Mark II vorgestellt, die mittlerweile in Handel erhältlich ist.

Schnell und gut ausgestattet

Die Kamera ist sehr schnell: Sie schießt 10 JPGs mit 20,2 Megapixeln pro Sekunde und schreibt diese ohne Pufferlimit auf die Speicherkarte. Man kann also, wenn es erforderlich sein sollte,  „feuern“, bis die Karte voll ist.

Canon hat der EOS 7D II eine ganze Reihe von Profi-Features spendiert, wie zum Beispiel zwei Speicherkarten-Slots und eine Belichtungsmesswaage zur Abstimmung von Blitzlicht und Umgebungslicht, die man sonst nur von der EOS 1DX kennt.

Autofokus

Auch der Autofokus mit 65 Autofokus-Sensoren, die bei Objektiven bis Blende 5,6 als Kreuzsensoren arbeiten, hat sich gegenüber dem Vorgängermodell weiter verbessert. Der zentrale Sensor arbeitet bis Blende 8, was beim Einsatz von Extendern wichtig ist. Dabei sind die Autokokus-Felder als Flächen-AF ausgelegt, verteilen sich also relativ gleichmäßig auf der gesamten Bildfläche.

Zur Anpassung an die Besonderheiten der verschiedenen Sportarten kann man sogenannte Autofokus-Cases wählen, die Servo-Reaktion, Nachführ-Beschleunigung und AF-Feld Nachführung beeinflussen. Die „Intelligent Tracking Recognition“ kann Gesichter oder auch Farbflächen (also zum Beispiel Trikots der Sportler) verfolgen.

Video

Videofilmer wird freuen, dass es nun neben dem Mikrofoneingang auch einen steuerbaren Kopfhörer-Ausgang gibt und mit dem Movie-Servo AF (mit kompatiblen Objektiven) eine sanfte Fokusfahrt ermöglicht wird. Die Kamera bietet Full HD mit 60P, SMPTE Timecode und ein unkomprimiertes HDMI-Ausgangssignal mit Ton. Auf 4K muss man leider verzichten.

Praxis-Test

Canon hat einige Journalisten (und mich als Blogger) in der letzten Woche nach Berlin eingeladen, um die Fähigkeiten der Kamera zu testen. Da sich die Kamera vor allem an Sport- und Action-Fotografen richtet, engagierte man als Models einen Breakdancer, einen Fahrrad-Artisten und eine Ballettänzerin. Als Lichtquellen kamen keine Blitze, sondern HMI-Dauerlichtleuchten zum Einsatz.

Im Vorfeld gab es in manchen Testberichten im Internet Zweifel an der Rauscharmut der Kamera bei hohen ISO-Werten. Dennoch war Canon Ambassadeur Richard Walch von der Qualität der EOS 7D Mark II überzeugt und forderte uns immer wieder auf, die Kamera auch bei hohen ISO Zahlen zu testen. Sein Argument: Bei der Action-Fotografie ist es wichtiger, keine Bewegungsunschärfe zu haben. Ein geringfügiges Rauschen kann man dagegen durchaus akzeptieren.

Nach meinem subjektiven Eindruck ist das ISO-Rauschen der Kamera auf der Höhe der Zeit und einer Kamera mit APS-C Sensor angemessen. Labor-Tests habe ich nicht gemacht, das überlasse ich anderen.

Mein „normales“ Arbeitsgerät ist die EOS 5D Mark III, und so fand ich mich mit der EOS 7D Mark II sofort zurecht.

Der Autofokus war in jeder Situation absolut zuverlässig, ich habe auch unter schwierigsten Bedingungen so gut wie keinen Ausschuss produziert.

Beispiel-Fotos

Die folgenden Bilder sind nur geringfügig bearbeitet, die Rohversion des ersten Bildes findet ihr hier. (Bitte beachtet meine Bildrechte!)

P1411-Canon-Berlin-521a-1200
f3.5 1/2.000 sec ISO 1250 Tänzerin: Katja Morozova
 f 4.0  1.600 sec  ISO 6.400  Breakdancer: Killa Sebi
f 4.0 1.600 sec ISO 6.400 Breakdancer: Killa Sebi
f 4.0 1/1.6000 ISO 4.000 Chris Böhm
f 4.0  1/1.600 ISO 4.000  Artist: Chris Böhm

Mein Fazit zur Canon EOS 7D Mark II

Canon hat die EOS 7D konsequent weiterentwickelt und entscheidend verbessert. Mit dem hochwertigen Autofokus ist sie eine gute Wahl für alle Sport- und Actionfotografen sowie für fotografische Allrounder.

6 Kommentare zu „Canon EOS 7D Mark II Praxis-Test bei der Action-Fotografie“

  1. Danke für die erste Einschätzung und Deinen Bericht. Auch andere Fotografen, die mit Vorabmodellen testen durften, sind voll des Lobes über die EOS 7D Mk II.

    Ich habe die Kamera bei mir als Backup für die (doch ziemlich teure) 1Dx auf dem Zettel und werde sie mir wohl holen, wenn die zweite Serie im Handel sind und die Bata-Tester die Fehler in der ersten Marge ausgemerzt haben. 😉

  2. Nach 5 jahren Entwicklungszeit hätte ich da deutlich mehr erwartet.

    Kein 422 Farbunterabtastung
    Kein !0 bit Farbtiefe
    Keinen professionellen codex
    Sensor taugt nicht mehr als bsw. der drei Jahre alte Nikon D 300s Sensor.
    Wir haben uns von Canon verabschidet (im Film Sector)

  3. Zu den Fotos kann ich nur sagen, dass sie mir persönlich nichts bringen. Die Bewegungen der Modelle sind zu statisch an einem Ort. Canon hätte da durchaus mal etwas mehr Bewegung spendieren dürfen – zum Beispiel ein Läufer, Footballspiel, Handball oder irgend etwas ähnliches, wo sich die Protagonisten von der Kamera weg oder auf sie zu bewegen und auch mal andere durchs Bild laufen.

  4. Danke für Eure Kommentare.

    @Grit: Das wäre mir gar nicht mal so wichtig. Aber da ich aus einem Video auch einmal ein Standbild extrahieren möchte, wäre 4K schon hilfreich.

    @Dirk: Danke 🙂

    @Ralf: Beim zweiten Bild gebe ich Dir Recht, das war auch in Realität sehr statisch.

    Beim ersten Bild war es schon so, dass die Tänzerin aus dem Dunkeln gelaufen kam und durch den Lichtkegel sprang. Das hätte man auch mit Vorfokussierung lösen können, aber der Autofokus war schon gefordert. Es gibt auch noch andere Fotos, bei denen die Tänzerin mehr auf die Kamera zugesprungen ist, da hat der AF auch funktioniert.

    Gruß Michael

  5. Ist sicher eine tolle Kamera, aber wer einmal im Vollformat fotografiert hat, ist süchtig danach und wird nicht mehr in das APS-C Format „heruntersteigen“. Aber für alle Nicht-Vollformat-Fotografen sicher eine interessante Kamera, wäre da nicht der Preis…..von 1.700 EUR. Ist eine Menge Holz, ein paar Hunderter drauf und man hat eine Canon 5D Mark III Vollformatkamera. Aber muss jeder selber entscheiden.

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