Von Birgit-Cathrin Duval / aka takkiwrites
Bekannt wurde der französische Fotograf durch seine GEO und National Geographic Reportagen über Bergvölker in entlegenen Himalayaregionen. Für seine neuste Reportage reiste Valli in die USA – auf der Suche nach Menschen „of the grid“, Aussteiger, die autonom in den Wäldern leben.
Das Ergebnis seiner dreijährigen Suche liegt nun als Buch vor und dokumentiert das Leben von fünf Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können:
Trapper John, ehemaliger Banker an der Wall Street, Lynx, die als Punkerin vergeblich einen Lebensinhalt suchte und ihn erst in den Wäldern fand, die Intellektuellen Tod und Talia, einst militante Naturschützer, die zu Resteverwertern und Selbstversorgern wurden und Mason, der als gottesfürchtiger Farmer mit seiner Frau ein unabhängiges, freies Leben führt, von dem so viele träumen.
Éric Valli sucht und findet sie – die Aussteiger, die tief versteckt in den Wäldern wohnen, deren Aufenthaltsorte kaum zu ermitteln sind. In seinem Gepäck befinden sich seine analogen Leica Kameras und jede Menge Film, die er erst dann auspackt, wenn er das Vertrauen seines Gegenübers gewonnen hat.
Der Fotograf nähert sich den Aussteigern auf sanfte Weise. So entstehen authentische Portraits und echte Augenblicke, ohne Blitz und Filter. Das, was die Kamera auf den Film bannt ist roh und ungeschminkt. Und genau das macht die Qualität des Buches aus. Viele Aufnahmen sind bewusst verwischt, fangen Stimmungen ein, tragen weit mehr zur Bildaussage bei als jedes noch so perfekt ausgeleuchtete Foto.
Die Texte im Reportagestil geben einen intimen Einblick in die Lebens- und Denkweise der Portraitierten. Valli bleibt Beobachter, wertet nicht, sondern dokumentiert. Alles andere bleibt dem Betrachter, dem Leser überlassen.

Copyright Éric Valli / Knesebeck Verlag

Copyright Éric Valli / Knesebeck Verlag

Copyright Éric Valli / Knesebeck Verlag
Es ist ein Buch, das so wohltuend anders ist. Eines, das durch die Authentizität der Bilder sofort auffällt. Solche Qualität, solche Echtheit, das kann nur eine analoge Kamera. Es ist ein Buch, das Staunen lässt, dass ein unabhängiges, glückliches Leben, ohne Internet, ohne Kreditkarte und Sozialversicherung überhaupt noch möglich ist. Es ist ein Buch, das fragend macht in Zeiten finanzieller Krisen. Und das ohne erhobenen Zeigefinger dazu ermutigt, seinen eigenen Lebensstil zu hinterfragen.
Éric Valli – Leben in der Wildnis
Begegnungen mit Aussteigern
Gebunden, 208 Seiten mit 150 farbigen Abbildungen
Preis 29,95 Euro
ISBN 978-3-86873-418-8
Knesebeck Verlag
„Solche Qualität, solche Echtheit, das kann nur eine analoge Kamera.“ Warum? Nicht das Aufnahmemedium, sondern der Fotograf schafft Authentizität und Bildqualität. Ich bin mir sogar sicher, dass eine sehr gute digitale Sucherkamera à la Leica oder Fujifilm sogar noch etwas mehr hätte möglich machen können als die vielgerühmten analogen Kameras – vorausgesetzt allerdings, man hat genügend geladene Akkus dabei…. 🙂
Nicht dass das wichtig wäre. Auf die Bilder kommt es an.
VG
Christian Ahrens
Das klingt schon wieder sehr spannend und die Bildbeispiele sind es ebenfalls. Da bekommt man schon Lust, einen Blick in das Buch zu werfen. Mal sehen… 🙂
Ich will ja nicht meckern. Doch die ISBN ist die falsche. Oder Amazon hat Probleme mit seiner Datenbank. 😉
Hallo Bernhard,
danke für Deine Rückmeldung.
Vielleicht habe ich Dich ja auch falsch verstanden. Aber machst Du das wirklich so, dass Du die ISBN hier nimmst und in die Amazon-Maske einträgst / kopierst?
Warum um alles in der Welt nimmst Du nicht den Amazon-Link, der extra dafür oben angegeben ist???
Weil Du mir die paar Groschen nicht gönnst, die ich als Amazon-Provision bekomme?
Sorry, aber ich bin gerade ein wenig verwundert.
Gruß Michael