
Gerade Neueinsteiger in die professionelle Fotografie sind oft sehr unsicher, wenn es um die Kalkulation eines Fotoshootings für eine Kundenanfrage geht.
Die Unsicherheit bei der Kalkulation kommt oft aus der Überlegung: Jetzt bekomme ich schon einmal eine Anfrage, da darf ich aber auf keinen Fall zu teuer sein, denn den Auftrag will ich in jedem Fall haben.
Zu billig darf man aber auch nicht sein, weil man sonst eventuell als professioneller Fotograf nicht ernst genommen wird.
Also werden Honorartabellen bzw. die MfM Liste gewälzt, im Internet nach Informationen gesucht und versucht herauszubekommen, was vielleicht andere Fotografen, die ebenfalls angefragt wurden, in ihr Angebot schreiben. Trotzdem ist die Unsicherheit, dass man mit seiner Kalkulation doch daneben liegt, groß.
Natürlich geht man dann immer das Risiko ein, dass dem Kunden der Endpreis zu hoch (oder zu niedrig) ist, aber dieses Risiko ist eigentlich gar keines. Denn man sollte sich bei einer Kundenanfrage mit seinen Preisen nicht zu sehr nach den Erwartungen der Kunden richten. Das würde nämlich dazu führen, dass man unglaubwürdig wird und verschiedenen Kunden unterschiedliche Preise macht.
Stattdessen kann man das auch so sehen, dass der verlorene Auftrag ohnehin nicht zu einem gepasst hätte. Wenn der eigene Tagessatz unter den Erwartungen des Kunden liegt, wäre einem wahrscheinlich der Schuh zu groß gewesen, weil man die Erwartungen des Kunden nicht hätte erfüllen können. Wenn das eigene Angebot zu teuer war, hätte man vielleicht bei einem Zuschlag nicht einmal seine eigenen Unkosten decken können. In beiden Fälle ist es besser, den entsprechenden Auftrag nicht abzuwickeln.
Natürlich sollten die eigenen Angebote gelegentlich auch einmal die Erwartungen des Kunden treffen. Wenn das nie (oder sehr selten) der Fall ist, kann auch irgendetwas nicht stimmen. Man sollte aber als Fotograf nie so verzweifelt sein und jeden Auftrag annehmen, egal wie schlecht bezahlt er ist oder egal, wie wenig er zum eigenen Profil passt.